Registrieren    Anmelden    Forum    Suche    FAQ

 

 

 

     

 

 

Foren-Übersicht » www.ybfans.ch » BSC Young Boys Stammtisch




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 50 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5  Nächste
Autor Nachricht
 Beitrag Verfasst: Samstag 30. November 2019, 15:06 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26781
30.11.2019

Bild

Zitat:
YB ohne Lustenberger, FCB unter Druck

Nach dem 1:2 gegen den FC Porto tritt YB morgen Sonntag zum Gipfeltreffen in Basel an – ohne den verletzten Fabian Lustenberger.

Es gibt viele Begriffe, um das Duell zweier national überlegener Mannschaften zu bezeichnen. Gipfeltreffen oder Spitzenkampf, Klassiker oder neu-klassisch Clásico. Man denkt an Bayern vs Dortmund oder Real vs Barça, und in der Schweiz sind es seit rund einem Jahrzehnt Basler und Berner, welche entrückt von der Konkurrenz die Titel untereinander ausmachen.

Unglücklicherweise ist die Zeit der Finalissimas (noch so ein hübscher Begriff) ein paar Jahre her. Meistens lag zuletzt der eine – zuerst der FCB, seit zwei Jahren YB – deutlich voraus, sodass schon um die Weihnachtszeit eher keine grosse Spannung mehr herrschte.

In diesem Jahr ist der Super-League-Titelkampf zumindest am ersten Advent noch offen. Man hat zwar das Gefühl, die Berner seien stärker als die Basler und würden spätestens im Frühling, wenn ihre vielen Verletzten einsatzbereit sein werden, an der Spitze davonziehen. Zumal kein Akteur des FCB zwingend eine Verstärkung bei den besser und breiter besetzten Young Boys wäre.

Doch wenn ­Rot-Blau und Gelb-Schwarz am Sonntag im St. Jakob-Park zum Gipfeltreffenspitzenkampfklassiker bitten, ist die Ausgangslage ziemlich offen. Vier Punkte liegt der Gast voraus, es ist eine geringe Marge, und so sagt YB-Trainer Gerardo Seoane: «Klar ist das ein Schlüsselspiel.»

Das grosse Spiel in Glasgow

Am Donnerstag standen die beiden Schweizer Topteams in der Europa League im Einsatz. Und die Frage ist: Für wen ist der Termin morgen unpassender? Für YB, das eine intensive, wegweisende Partie gegen den FC Porto 1:2 verlor? Oder für das bereits für den Sechzehntelfinal qualifizierte Basel, das sich am Freitag nach dem 0:1 in Krasnodar auf den langen Heimweg aus Russland in die Schweiz machte?

Seoane findet, es sei ideal, treffe YB auswärts auf Basel, denn so wisse jeder Spieler genau, dass es nur mit voller Kraft gehe. So sieht das auch Verteidiger Frederik Sörensen: «Gegen Porto zu verlieren, ist keine Schande. Und uns bietet sich gegen Basel sofort die Gelegenheit, in einem wichtigen Spiel zu reagieren.»

Bei den Young Boys hallt die erste Heimniederlage nach 25 Partien und dem 2:3 gegen Luzern im Herbst 2018 aber schon noch nach. Aus einer ausgezeichneten Ausgangslage wurde am Donnerstag in der Schlussphase innerhalb von drei Minuten und wegen der zwei Tore von Portos Vincent Aboubakar vom 1:0 zum 1:2 eine komplizierte Sache.

Bei einem Sieg wäre YB weiter gewesen, nun benötigt der Meister am 12. Dezember im ausverkauften Ibrox vor über 5000 Zuschauern einen Sieg bei den Glasgow Rangers. Ein Remis würde nur genügen, falls Feyenoord in Porto gewinnt. Darauf sollten sich die Young Boys nicht verlassen. Den Optimismus haben sie sowieso nicht verloren. «Wir wissen, dass wir stark genug sind für die ersten zwei Plätze», sagt Michel Aebischer. «Und nun ist klar, was es braucht. Wir fahren nach Glasgow, um zu gewinnen.»

Zentimeter und Zufälle

Für dieses YB ist es möglicherweise tatsächlich besser, einen Sieg anzustreben als auf ein Unentschieden zu spekulieren. Zumal die Rangers bei Spielbeginn qualifiziert sein werden – und vielleicht anders agieren, als wenn sie drei Punkte anstreben müssten. «Wir haben alles noch in unseren Händen», sagt Abwehrspieler Cédric Zesiger. «Und das ist bei diesen starken Gegnern gar nicht so schlecht.»

In der äusserst ausgeglichenen Gruppe entscheiden Zentimeter und vielleicht auch Zufälle über das sportlich wie finanziell reizvolle Weiterkommen. Hätte Christian Fassnacht vorgestern in der Nachspielzeit nicht den Pfosten, sondern ins Tor getroffen, wäre die Situation für YB wesentlich erfreulicher. Und hätte zudem Marvin Spielmann drei Wochen zuvor in Rotterdam beim 1:1 gegen Feyenoord in der Nachspielzeit aus vier Metern nicht übers Tor geschossen, wären die Young Boys schon weiter.

Andererseits: Gegen die Rangers in Bern erzielten sie das glückhafte 2:1 durch Fassnacht weit in der Nachspielzeit.

In Glasgow erwartet YB also ein echtes Endspiel. Das ist morgen Sonntag in Basel nicht der Fall, wobei eine Niederlage für den FCB ein harter Rückschlag wäre. Die Basler verloren diese Woche zweimal (0:3 bei Servette, 0:1 in Krasnodar), aber man darf erwarten, dass sie wegen der defensiven Schwächen der Young Boys mutig agieren werden.

Wobei Trainer Marcel Koller den FCB gegen YB in einem Heimspiel auch schon so aufgestellt und eingestellt hat, als ginge es darum, im Nou Camp gegen den FC Barcelona ein 0:0 zu ermauern. «Für uns ist wichtig, den eigenen Plan umzusetzen», sagt Seoane.

Lustenbergers Ausfall

Der YB-Trainer muss bei seinem Aufstellungspuzzle einige Fragen beantworten. Die typenähnlichen Torjäger Jean-Pierre Nsame und Guillaume Hoarau etwa wird er kaum gemeinsam in den Sturm stellen, zumal er schnelle Akteure für die Umschaltsituationen benötigt.

Und weil mit Fabian Lustenberger der wichtigste Akteur wegen einer Oberschenkelblessur ausfällt, könnte Seoane die Seinen in einem leicht defensiveren System als zuletzt formieren. Lustenberger musste gegen Porto mit einer Prellung am linken Oberschenkel ausgewechselt werden. Es wurde ein Kompartmentsyndrom festgestellt und im Spital mit einem operativen Eingriff behandelt.

Der Captain wird YB in den nächsten Spielen nicht zur Verfügung stehen. Wie lange er ausfällt, hängt vom Heilungsverlauf ab, möglicherweise aber verpasst er die vier weiteren Spiele 2019 in Basel, gegen Luzern, bei den Glasgow Rangers und in Lugano.

Flucht nach vorne?

Wie wertvoll Fabian Lustenberger ist, sah man gegen Porto. Nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung in der 70. Minute gingen Struktur und Ordnung bei YB verloren, die Gäste aus Portugal schossen bald zwei Tore und deckten die Mängel in der Berner Abwehr schonungslos auf.

Und so droht den Young Boys morgen Sonntag die zweite Niederlage in Serie. Das ist ihnen unter Seoane erst einmal passiert, vor 13 Monaten (0:3 bei Juventus, 2:3 gegen Luzern). Möglicherweise bietet sich den Bernern, die morgen Sonntag weniger stark unter Druck stehen, in Basel aber auch mal wieder die Flucht nach vorne an. Sie gewinnen ja ohnehin lieber und öfter 4:3 als 1:0.

Der Schweizer Clásico am Sonntagnachmittag in Basel besitzt jedenfalls beträchtliches Spektakelpotenzial.

So könnte YB spielen:von Ballmoos; Lotomba (Janko), Sörensen, Zesiger, Garcia; Fassnacht, Martins, Aebischer, Ngamaleu; Assalé, Nsame. – Ohne: Sulejmani, Lauper, Camara, Sierro, Lustenberger und Gaudino (alle verletzt).


https://www.bernerzeitung.ch/contentsta ... y/15705573

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Samstag 30. November 2019, 22:31 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26781
30.11.2019

Bild

Zitat:
FCB-Trainer Marcel Koller vor dem Spitzenkampf gegen YB: «Die Berner sind aktuell der Favorit»

Vor dem Spitzenspiel zwischen dem FC Basel und den Berner Young Boys bekommen die beiden Trainer die gleichen Fragen gestellt. Marcel Koller legt sich in der Favoritenrolle dabei fest.

Wer ist im Spitzenspiel zwischen dem FC Basel und YB Favorit

Wir haben ein Heimspiel. Ich habe gehört, dass das Stadion gut besetzt sein wird. Wir wollen wieder auf die Siegerstrasse zurückkehren und mit den Fans zusammen Vollgas geben.

Hat das Spiel vorentscheidenden Charakter?

Nein, aber es ist sicher ein wichtiges Spiel. Wenn wir gewinnen, beträgt der Abstand nur noch einen Punkt. Das muss unser Ziel sein.

Welche Teams in der Liga haben das Potential, ausser Basel und YB, in den nächsten Jahren auch mal Meister zu werden?

Die müssen wir schon im Blick haben. Es macht das Ganze auch spannend, wenn ein Dritter den beiden Erstplatzierten Paroli bietet. Aber für kleinere Vereine ist es nicht einfach, in jeder Transferphase den Verlust von zahlreichen Stammspielern zu kompensieren und neue Spieler zu integrieren. Das macht es schwierig, langfristig erfolgreich zu sein.

Was hat der FCB, was YB nicht hat?

Das möchte ich nicht beurteilen. Ich bin aktuell beim FCB und der hat sehr viel. Ein super Stadion, ein super Umfeld, tolle Fans. Der FCB ist Tagesgespräch in der Stadt, fast jeder Basler hat irgendeine Verbindung zum Club. Ob das in Bern auch so ist, weiss ich allerdings nicht.

Welchen YB-Spieler hätten Sie gerne in Ihrem Team?

YB hat viele gute Spieler, aber ich kann ja jetzt eh keinen verpflichten und will jetzt keine Namen nennen. Mir ist wichtig, dass unsere Spieler fokussiert sind. Wir haben eine Truppe, mit der wir voll dagegen heben können. Das ist das Wichtigste.

Wie würden Sie sich selber als Trainer beschreiben?

Ich glaube, dass ich hartnäckig bin, dass ich versuche, die Ziele der Mannschaft zu verfolgen und sie so spielen zu lassen, wie ich mir das vorstelle. Wobei das natürlich immer auch von den Spielern abhängig ist, die zur Verfügung stehen. Ich kann hart sein, habe aber auch eine soziale Seite. Ich gehe auf die Spieler zu und hole sie so ab, wenn mir etwas auffällt.

Wie ist Ihr Verhältnis zum Gegenüber?

Wir sind Trainerkollegen. Das Verhältnis ist gut, wie mit allen anderen auch. Privat haben wir keinen Kontakt. Wir sehen uns an den Spielen oder mal an einem Trainerkurs.

Wann haben sich erstmals Ihre Wege gekreuzt?

Das war wahrscheinlich, als wir im letzten Jahr gegen YB gespielt haben. Vorher haben wir uns schon auch das ein oder andere Mal gesehen oder voneinander gehört, aber es gab keinen grossen Austausch.

Sie beiden trennen Generationen. Spürt man das auf dem Platz?

Dies ist schwierig zu beantworten. Ich bin der Meinung, dass es aber nicht nur vom Trainer sondern von der Mannschaft abhängig ist, wie man mit einem Team spielen und trainieren kann.

Am Sonntag trifft der Meister auf den Cupsieger. Welcher Titel hat mehr Wert?

Ganz klar die Meisterschaft. Für die arbeitet man das ganze Jahr zusammen. Für den Cupsieg musst du „nur“ sechs Mal gewinnen. Da musst du auf den Punkt da sein, es zählt nur der Sieg. Der Cup ist natürlich auch ein schöner Titel, aber die Meisterschaft ist für mich persönlich höher anzusiedeln.

Lesen Sie eigentlich Zeitungen?

Ab und zu, aber nicht regelmässig.

Wer ist Ihr stärkster Kritiker?

Mein Vater ist leider bereits gestorben. Er war von mir als Spieler und Trainer mein grösster Fan, aber nicht mein Kritiker. Das bin wahrscheinlich ich selber. Das muss auch so sein.

Sind Sie mit sich zufrieden?

Es ist schwierig. Zufrieden ist vielleicht das falsche Wort. Man sagt vielleicht manchmal: „Es passt jetzt.“ Aber es kann immer weiter gehen. Es gibt sicher Momente nach einem guten Spiel, wo es wichtig ist, dass man die einfach geniesst und nicht das Haar in der Suppe sucht. Das kann ich mit dem Alter etwas besser. Früher wollte ich immer noch mehr machen und tun. Auch als Spieler war ich teilweise drei Tage sauer und habe überlegt, wie wir das mit der Mannschaft besser hinkriegen. Das war schon damals Vollzeit Fussball.

Gibt es Dinge, die Ihnen schlaflose Nächte bereiten?

Wenn in der Familie irgendetwas ist, eine Krankheit zum Beispiel und wenn ab und zu der ein oder andere Journalist überbordet (lacht). Nein, Spass bei Seite. Mit dem kann ich mittlerweile gut leben. Wenn ich nachts Fussballspiele analysiere, liegt das nicht daran, dass ich nicht schlafen kann. Das würde funktionieren. Aber ich möchte die Arbeit gerne abschliessen, bevor ich ins Bett gehe. Denn am nächsten Morgen möchte ich der Mannschaft fundierte Anweisungen geben können.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/fc ... -136045853

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Samstag 30. November 2019, 22:35 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26781
30.11.2019

Bild

Zitat:
«Das Stadion muss brennen»

Der FC Basel empfängt am Sonntag im Spitzenspiel die Young Boys im Joggeli. Die Ausgangslage ist klar: Verlieren ist verboten für Rotblau.

«Das wird eine ganz schwierige Aufgabe», sagt FCB-Trainer Marcel Koller und meint den bevorstehenden Spitzenkampf gegen YB am Sonntag. Die Ausgangslage ist klar: Verlieren ist verboten für Rotblau. Bei einer Niederlage würden die Berner auf sieben Punkte davonziehen.

Heimvorteil FCB

Der FC Basel will und muss den Anschluss an den Meister halten. Mit einem Sieg könnte man bis auf einen Punkt wieder heranrücken. «Es ist ein Topspiel. Wir sind zuhause. Das Stadion muss brennen. Nur dann haben wir den Vorteil eines Heimspiels», so Marcel Koller. Bis Samstag waren knapp 30’000 Tickets verkauft. Die Kulisse sollte also den Wünschen des FCB-Trainers entsprechen.

Während die Berner Young Boys am Donnerstag Zuhause gegen Porto spielten und verloren. Musste der FCB die Reise nach Russland zu Krasnodar auf sich nehmen. Ein Nachteil? Für den FCB-Trainer keine Ausrede, am Sonntag nicht trotzdem voll bereit zu sein: «Wenn du nicht angeschlagen bist, dann sollte das keine Rolle spielen. Vorher war noch Länderspiel-Pause. Es ist nicht so, dass wir seit drei oder vier Wochen im englischen Modus sind».

Ohne Stocker und Ademi

Dazu kommt aber, dass der FCB gegen YB, neben den Langzeitverletzten, auf zwei Spieler verzichten muss. Valentin Stocker wurde im Spiel gegen Genf für vier Spiele gesperrt. Und auch Stürmer Kemal Ademi wird nur von der Tribüne aus zuschauen dürfen. «Wenn natürlich der Kapitän fehlt, dann ist das sicher ein gewichtiger Ausfall. Es ist aber auch so, dass wir schon ohne ihn gespielt und gewonnen haben. Das muss das Ziel am Sonntag sein», meint Koller.


https://telebasel.ch/2019/11/30/das-sta ... nel=105110

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Samstag 30. November 2019, 22:55 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26781
30.11.2019

Bild

Zitat:
Spitzenspiel am ersten Advent

Am Sonntag, 1. Dezember 2019, empfängt der FC Basel 1893 den BSC Young Boys zum Spitzenspiel der Raiffeisen Super League (16.00 Uhr, St. Jakob-Park). Das Ziel von Rotblau muss es sein wieder näher an die Berner heranzukommen, nachdem diese am vergangenen Wochenende ihren Vorsprung um drei Punkte vergrösserten. Reisen nach Russland, wie sie der FCB in dieser Woche unternahm, haben Rotblau bisher in der Spielvorbereitung nicht beeinträchtigt.

Die Ausganslage:

Am 1. Advent kommt es im St. Jakob-Park zum Spitzenspiel zwischen dem FCB und YB. Advenire, das lateinische Verb, von dem Advent abstammt, passt auch zur Ausgangslage des FCB: Man kann es nämlich mit „herankommen“ übersetzen. Und das ist genau das Ziel des FCB, wenn er die Young Boys zum Spitzenspiel empfängt. Denn nach der FCB-Niederlage in Genf am letzten Samstag und dem Sieg von YB in Sion am darauffolgenden Tag kann Rotblau selbst mit einem Sieg den Vorsprung der Berner nur verringern, sie aber nicht überholen.

Die Spiele gegen YB sind natürlich speziell. Es spielen die zuletzt erfolgreichsten beiden Vereine der Schweiz gegeneinander. Wir wissen um die Ausgangslage.
Marcel Koller


Die Vorbereitungszeit für diese Begegnung war auf beiden Seiten kurz, da YB und der FCB am Donnerstag noch in der UEFA Europa League im Einsatz gestanden hatten. Während der FCB in Krasnodar mit 0:1 verlor, lagen die Berner gegen den FC Porto bis eine Viertelstunde vor Schluss in Führung, ehe sie aufgrund eines Doppelschlags innert drei Minuten die Partie doch noch aus der Hand gaben.

Beide Teams können wohl auf einen Vorteil für sich in diesem Spitzenkampf zählen. Der FCB, weil er vor heimischem Publikum antreten darf, die Berner, weil sie am Freitag mit der Vorbereitung beginnen konnten und der FCB gleichzeitig einen mehrstündigen Flug vom Schwarzen Meer in die Nordwestschweiz hinter sich brachte.

Die Statistik:

Flüge nach Russland und zurück scheinen den FCB aber in seiner Matchvorbereitung bisher nicht gross beeinträchtig zu haben. Denn noch nie hat Rotblau ein Spiel nach einer solchen Reise verloren. Nicht einmal die beschwerliche Rückreise aus St. Petersburg 2013, bei der man mehrere Stunden am Flughafen festsass, brachte den FCB aus dem Konzept. Er liess danach einen Sieg gegen Thun folgen, genauso wie auch nach der letzten Reise nach Moskau im Jahr 2017. Der FC Luzern war zweimal Gegner nach Gastspielen bei Spartak Moskau, einmal gewann der FCB (2011) und einmal teilte man sich die Punkte (2002). Als man 1970 auf den russischen Rekordmeister getroffen war, liess man ein 1:1 in Biel folgen.

Die Reise sollte uns nicht allzu stark belasten, wir haben ja noch ein wenig Zeit, um zu regenerieren.
Marcel Koller


Bereits einmal, nämlich 1996, traf der FCB nach einer Russland-Reise auf YB. Diese Partie nach der 2:3-Niederlage bei Rotor Volgograd endete mit einem 2:2, wurde allerdings danach mit einem 3:0-Fotfaitsieg für Rotblau gewertet, da YB mit Erol Bekirovski einen nicht qualifizierten Spieler eingesetzt hatte.

Eine derart ausführliche Statistik zu YB-Begegnungen nach Heimspielen gegen portugiesische Teams gibt es nicht, da die Berner am Donnerstag erst zum zweiten Mal in einem Ernstkampf auf ein lusitanisches Team getroffen sind. Nach der Partie gegen Sporting Braga im Jahr 2011 unterlagen die Berner dem FC Zürich mit 2:3.

Die Personalsituation:

Neben den verletzten Zdravko Kuzmanovic, Eric Ramires und Ricky van Wolfswinkel fallen beim FCB auch die gesperrten Valentin Stocker und Kemal Ademi aus. Die Verletztenliste der Gäste ist ein wenig länger und wurde am Donnerstag um einen prominenten Namen erweitert, Fabian Lustenberger verletzte sich in der Partie gegen Porto und fällt bis auf weiteres aus.

Die Aufmerksamkeit am Sonntag wird aber natürlich jenen gelten, die auf dem Feld stehen werden. Sie werden das aller Voraussicht nach vor einer für einen Spitzenkampf würdigen Kulisse tun: Bis am Freitag waren knapp 30'000 Tickets für die Partie abgesetzt.


https://www.fcb.ch/de-CH/News/2019/11/2 ... hau-FCB-YB

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Samstag 30. November 2019, 23:08 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 9. Mai 2006, 20:54
Beiträge: 292
Bild


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2019, 13:03 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26781
01.12.2019

Bild

Zitat:
Spitzenduell der Super League

Keine Captains, viele Tore: 4 Fragen zu Basel - YB

Am Sonntag kommt es in Basel zum Spitzenkampf mit YB. Wir werfen 4 Fragen auf.

Bleiben die Berner Basel-Schreck Nr. 1?

YB ist das einzige Team, gegen das Serienmeister Basel in der Super League (seit 2003) nicht mindestens die Hälfte der Duelle gewonnen hat. Der FCB kassierte dabei die meisten Niederlagen (18) und Tore (97) gegen die Berner.

Besonders einseitig war das Schweizer Gigantenduell in jüngster Vergangenheit: Die Basler konnten nur eines der letzten 12 Duelle gewinnen (6 Niederlagen, 5 Remis). Dieser Sieg fiel allerdings deutlich aus: Im Mai 2018 gab es für YB in Basel eine 1:5-Pleite, der erste Meistertitel nach 32 Jahren für die Berner stand da aber bereits fest.

Wie sehr fehlen die Captains?

Sowohl Fabian Lustenberger (Verletzung am Oberschenkel) auf Seiten YBs als auch Basels Valentin Stocker (gesperrt) sind am Sonntag nicht dabei.

- Lustenberger: Der 31-Jährige brauchte im Sommer keine Anlaufzeit, war von Beginn weg federführend auf dem Platz und ist mittlerweile das Herz des Teams. Mit überragendem Stellungsspiel und gezielten taktischen Anweisungen an seine Teamkollegen führt Lustenberger im Mittelfeld Regie.
- Stocker: Der Rückkehrer hat seine Anlaufschwierigkeiten überwunden und sich auf dem Flügel zur Stammkraft entwickelt. Dank seiner Routine und einer guten Portion Spielwitz ist Stocker immer wieder für einen letzten tödlichen Pass gut. Wegen seinem Temperament ist der 30-Jährige aber nicht unumstritten.

Hält Nsames Form?

Jean-Pierre Nsame ist die offensive Versicherung der Berner. Mit 15 Treffern aus bislang 15 Spielen führt er die Torschützenliste der Super League überlegen an. Derzeit ist Nsame «on fire», am letzten Sonntag gegen Sion traf der Kameruner gleich dreifach. Zudem scheinen ihm die «Bebbi» zu liegen: In den letzten 3 Direktduellen netzte er 4 Mal ein und bereitete zudem einen Treffer vor.

Folgt das nächste torreiche Spektakel?

Die YB-Fans konnten sich zuletzt nicht über Langeweile beklagen: Die letzten beiden Meisterschaftsspiele gewannen die Hauptstädter jeweils dank einem späten Tor 4:3, insgesamt fielen in den letzten 7 YB-Spielen sagenhafte 5,3 Tore pro Spiel.

Mit einem Schnitt von knapp über 3 Treffern aus den letzten 6 Spielen hinken die Basler zwar etwas hinterher, sind aber speziell in Kombination mit YB immer für ein Spektakel gut – wir erinnern uns gerne an 2018 und die beiden Torfestivals 1:7 und 5:1 aus Sicht des FCB.


https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... u-basel-yb

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2019, 13:05 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26781
01.12.2019

Bild

Zitat:
Zuffis ungewohnter Platz auf der Bank

Luca Zuffi hatte zuletzt nicht seinen gewohnten Einfluss auf das Spiel des FC Basel.

22 von insgesamt 27 Spielen hat Luca Zuffi in dieser Saison bestritten. 1578 von möglichen 2430 Minuten. Klar, die meisten Spieler wären froh über solche Einsatzzeiten. Aber Luca Zuffi ist ja nicht einfach irgendein Spieler. Denn wenn sich beim FC Basel in den letzten Jahren schon sonst so viel geändert hat, schien eines doch immer gleich zu bleiben: Zuffi spielt!

In der Saison 2015/16 verpasste er nur eine von 54 Partien, das Cupspiel gegen Muttenz. Und auch sonst absolvierte er in den letzten Jahren regelmässig mehr als 75 Prozent aller Einsatzminuten. Aktuell liegt sein Wert jedoch bei 64 Prozent, und man muss – so unglaublich das auch klingen mag – festhalten: Der FC Basel erlebt in diesen Wochen die erste Formkrise des Luca Zuffi, seit dieser 2014 von Thun nach Basel gewechselt ist.

Zuffi hatte zuletzt nicht seinen gewohnten Einfluss auf das Spiel der Basler, selbst seine Standards sind nicht so gewinnbringend wie in der Vergangenheit. Neun Skorerpunkte aus 22 Einsätzen sind zwar immer noch ein guter Wert. Aber der 29-Jährige wartet drei Partien vor dem Ende der Hinrunde noch immer auf seine erste Vorlage in der Liga.

Schwer zu sagen, woran es liegt. Aber es führt dazu, dass man zuletzt immer wieder ein Bild gesehen hat, das man eigentlich gar nicht kannte, nämlich wie Luca Zuffi auf der Bank Platz nimmt. Zuletzt auch in Krasnodar, als er 90 Minuten zusah. Das hatte aber sicher damit zu tun, dass Zuffi heute gegen die Young Boys benötigt wird, wenn es um offensive Ideen geht. Denn trotz einer leichten Krise ist es doch kaum vorstellbar, dass der FCB ohne Luca Zuffi gegen YB antritt.


https://www.bazonline.ch/sport/fussball ... y/27597469

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2019, 13:06 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26781
01.12.2019

Bild

Zitat:
Die Young Boys haben Rückschläge zu verarbeiten

m Donnerstag verliert YB gegen Porto und seinen erneut verletzten Captain Fabian Lustenberger. Am Sonntag stellen sie sich dem FC Basel unter widrigen Umständen zum Spitzenduell der Super League.

So etwas greift dem Spieler und der Mannschaft an die Seele: Ein vorrangiges Ziel - in diesem Fall das Weiterkommen in der Europa League - ist zum Erreichen nah, und dann verliert man es in kürzester Zeit aus den Augen. Der Doppelschlag des FC Porto in der 75. und in der 79. Minute vom 0:1 zum abschliessenden 2:1 war ein Schlag, der für die Berner nicht leicht zu verkraften sein wird. Schon die offensichtliche Niedergeschlagenheit der Spieler unmittelbar nach dem Match zeigte es. Die Gewissheit, dass der Captain und Schlüsselspieler Fabian Lustenberger nicht nur in Basel, sondern für eine unbestimmte Zeit fehlen würde, drückte die Stimmung noch mehr.

Nimmt man die letzten Resultate in der Meisterschaft, müssten sich die Young Boys mit mehr Selbstvertrauen und besserer Moral zum Gipfeltreffen im St.-Jakob-Park einfinden als der Gegner. Während YB in den letzten sieben Spielen nur drei Punkte einbüsste (0:3 bei Servette), liessen die Basler in der gleichen Zeit zehn Punkte liegen; drei am letzten Samstag ebenfalls in Genf.

Aber die Ereignisse vom Donnerstag haben die Voraussetzungen für das Spiel des FCB gegen das um vier Punkte in Führung liegende YB geändert. Die Basler mussten nach der 0:1-Niederlage in Krasnodar höchstens den entgangenen Punkteprämien - 620'000 Franken hätten sie für einen Sieg bekommen - nachtrauern, nicht aber einer verpassten sportlichen Chance. Hat die Mannschaft von Trainer Marcel Koller einen Kratzer abbekommen, erlitt jene von Gerardo Seoane eine seelische Wunde.

Seoane muss bis zum Sonntag darüber brüten, wie er eine defensive Stabilität ins Team bringt, die schon zuletzt nicht zu erkennen war, als Lustenberger noch spielte. Dreimal drei Tore kassierten die Young Boys zuletzt in der Meisterschaft - deutlich zu viele für den Meister und Leader. Dass derzeit (und sicher noch für den Rest des Jahres) fünf Spieler verletzt sind, die in zentralen Positionen defensive Aufgaben übernehmen könnte, ist Pech. Die Ausfälle von Lustenberger sowie Sandro Lauper, Ali Camara, Gianluca Gaudino und Vincent Sierro ohne Leistungseinbusse zu überstehen, ist praktisch nicht möglich. So wird Seoane vielleicht auch darauf hoffen müssen, dass sich die Abwehrprobleme dank den Stürmern bei der Punkteverteilung abermals nicht auswirken - wie jüngst bei den 4:3-Siegen gegen St. Gallen und in Sitten.
Historischer Sieg des FCSG?

Die erfolgreichste Mannschaft der letzten neun Runden ist weder Basel noch YB, sondern der FC St. Gallen mit sieben Siegen, einem Remis und einer Niederlage. Denn St. Gallern fliegt auch deshalb von überall her viel Bewunderung zu, weil sie mit einer blutjungen Mannschaft Woche für Woche überzeugen. Der Gegner vom Sonntag, der FC Luzern, ist nach vier Niederlagen am Stück angeschlagen. Die Ostschweizer wären am Sonntag in Luzern die klaren Favoriten - wenn nicht eine kuriose Statistik dagegen spräche: Aus den letzten zehn Super-League-Duellen mit dem FCL holten die St. Galler keinen einzigen Punkt. Ein Sieg oder nur schon ein Unentschieden bekämen also eine historische Dimension.

Die Super-League-Spiele vom Sonntag im Überblick:

Basel - Young Boys (Erstes Duell der Saison: 1:1). - Sonntag, 16.00 Uhr. - SR Klossner. - Absenzen: Stocker, Ademi (beide gesperrt), Van Wolfswinkel, Ramires und Kuzmanovic (alle verletzt); Lustenberger, Lauper, Sierro, Sulejmani, Gaudino und Camara (alle verletzt). - Fraglich: Petretta; - . - Statistik: Nach dem Spitzenkampf vom Sonntag werden noch 20 Runden zu spielen sein. Auch wenn die Young Boys gewinnen und den Vorsprung auf sieben Punkte ausbauen würden, könnte man noch nicht einmal von einer Vorentscheidung sprechen. Die Tendenz jedoch spricht für die Berner. Sie gewannen sechs der letzten sieben Spiele. Der FCB dagegen siegte in den letzten vier Runden nur einmal (in Lugano). Was schwer zu glauben, aber wahr ist: Die Basler siegten in den letzten zwölf Duellen mit YB nur ein einziges Mal.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/fu ... -136047934

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2019, 13:13 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 6. Mai 2004, 15:28
Beiträge: 6160
von Ballmoos
Janko-Sörensen-Zesiger-Garcia
Fassnacht-Martins-Aebischer-Ngamaleu
Nsamé-Assalé


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2019, 23:20 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26781
01.12.2019

Bild

Zitat:
YB-Coach vor Spitzenkampf im Interview

Darum schottet Seoane sein Privatleben komplett ab

Gerardo Seoane (41) ist einer der talentiertesten Trainer der Super League. Im Interview spricht er über den Spitzenkampf Basel gegen YB, die Europa League und wieso man von ihm als Privatperson kaum etwas weiss.

BLICK: Gerry, man kennt den Trainer Seoane wohl einigermassen. Den Menschen dahinter aber praktisch nicht. Warum ist das so?
Gerardo Seoane: Ich kann das nicht beurteilen, falls die Leute das so sagen. Klar ist: Ich versuche, Privatsphäre und Beruf zu trennen. Ich bin YB-Trainer. Das zählt.

Haben Sie nicht die Idee, sich ein bisschen mehr zu öffnen? Zum Beispiel mit einer Homestory über Ihre Partnerin und Ihre beiden Kinder?
(Lacht.) Nein. Meine Hauptauf­gabe als Trainer ist es, meinen Teil dazu beizutragen, dass die Mannschaft Leistung bringt. Dafür soll ich wahrgenommen werden. Und dafür soll ich auch in der Kritik stehen – positiv oder negativ.

Sind Sie dickhäutig?
Ich versuche, so ausgeglichen wie möglich zu sein ... Aber in der Hitze des Gefechts kann es schon vorkommen, dass man dünnhäutig wird. Mein Ziel ist es, in jeder Situation souverän zu bleiben. Ich glaube, bis jetzt ist mir das recht gut gelungen.

Das Spiel gegen Basel ist am ersten Adventstag. Was bedeutet Ihnen der Advent?
Für alle, die Kinder haben wie ich, ist es eine spezielle Zeit. Mit allem, was dazugehört – wie «Guetzli» backen, Geschenke und so. Die Kinder werden unruhig, freuen sich auf Weihnachten. Es ist eine besinnliche Zeit, in der Gefühle hochkommen wie Dankbarkeit oder Solidarität mit anderen.

Es gab mal eine Story über Sie in einem Magazin, in welcher Sie als schwierig dargestellt wurden, weil Sie zu Ihrer Zeit als Spieler von La Coruña ein «asiduo a la noche», also ein Nachtschwärmer, gewesen sein sollen.
Das hat jemand ohne Stellungnahme von mir geschrieben. Ich sehe nicht, weshalb ich jetzt Stellung dazu beziehen sollte, zumal es sich auf alte Zeiten bezieht.

Sie bevorzugen einen Konsensweg, ist das auch ein Weg weg von Egoismus?
Dieser Job bringt es mit sich, dass man in einer Führungsposition ist. Man muss Menschen führen, sie auf gemeinsame Ziele einschwören und begeistern. Die Spieler, den Staff. Neben dem Taktisch-Technisch-Konditionellen habe ich mich auf dem Weg in die Super League auch mit dieser Rolle beschäftigt. Das wird einem nicht in die Wiege gelegt. Es gehört zur Führungskompetenz, dass man diese Soft Skills so einsetzt, dass alle in die gleiche Richtung gehen.

Soft Skills?
Dass es Geduld braucht, Verständnis. Dass es nicht nur richtig oder falsch gibt, sondern ein Entwicklungsprozess stattfindet. Dass man als Trainer in der heutigen Zeit stark mit der menschlichen Komponente arbeiten muss, dass man eine Beziehung aufbaut mit den Spielern. Dass man die Spieler anders angeht, als ich als Spieler angegangen wurde.

Wie muss man sie angehen?
Die Spieler müssen nachvollziehen können, was der Trainer macht, warum er etwas macht. Spieler funktionieren auch oft lösungs­orientiert. Man soll ihnen die Lösungen aufzeigen.

Wo ist die Grenze, wenn Sie sagen, okay, der ist einfach mal auf der Bank, ohne das gross zu kommunizieren.
Wenn einer regelmässig Ersatz­spieler ist, herrscht mehr Erklärungsbedarf. Da muss man einem Spieler auch mal Mut zusprechen, damit einer durchhält, damit er weiss, woran er arbeiten muss. Es muss generell eine Stimmung der Lockerheit da sein, dass sich der Einzelne wohlfühlt, die Mannschaft sich wohlfühlt. Das sind gebildete Spieler, die einem auf Augenhöhe begegnen. Da braucht es einen Zugang zu ihnen. Man kann in diesem Bereich nicht genug leisten. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben als Trainer.
Gerardo Seoane

Gerardo Seoane wird am 30. Oktober 1978 in Luzern geboren. Als Junior ist er bei Rothenburg, geht dann zu Luzern. 1997 verlässt er die Innerschweizer Richtung Sion, wechselt dann zu La Coruña, wo er nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommt. Über Bellinzona, Aarau und GC landet er wieder beim FCL, wo er nach der Karriere Juniorentrainer wird. Im ersten Halbjahr in der Super League ist er so gut, dass YB ihn 2018 abwirbt. In der ersten Saison wird er gleich Meister.

Früher war das Wort Wohlfühl­oase im Zusammenhang mit den Young Boys negativ kon­notiert. Nun ist es plötzlich der entscheidende Faktor für die grossen Erfolge?
Man darf das nicht verwechseln. Das bedeutet nicht Ferien, entspannen, nichts machen. Wir versuchen, eine Struktur hinzubringen, dass sich die Spieler schnell inte­grieren und schnell wohlfühlen. Dass sie Wertschätzung erhalten, Hilfsbereitschaft erfahren und auf gute Umgangsformen stossen. Danach sind wir sehr fordernd. Die Ansprüche auf dem Platz sind die höchstmöglichen. Wir sind überzeugt, dass man eine schnellere und bessere Entwicklung macht, wenn man sich wohlfühlt, Spass hat, man gerne zur Arbeit kommt.

Wieso eifern denn so viele, nicht nur im Fussball, dieser Maxime nicht nach?
Was die anderen machen, kann ich nicht beurteilen. Ich bin von diesem Weg absolut überzeugt! Das ist ein wichtiger Baustein der positiven Entwicklung von YB.

Die dazu geführt hat, dass YB jetzt keine Problemspieler mehr hat …
So ist es nicht. Es gibt immer wieder Spieler, die ein bisschen aus dem Rahmen fallen. Wir wollen ohnehin Spieler mit starker Per­sönlichkeit. Das Verständnis dafür, dass wir nicht alle gleich anschauen, herrscht schon. Wichtig ist, dass alle verstehen, dass wir alles für die Mannschaft machen.

Sagt Ihnen das Datum 10. August 2016 etwas?
Nein, warum?

Weil an diesem Tag der FC Basel YB zuletzt in einem Spiel geschlagen hat, in dem es um etwas ging! Der FCB muss ein YB-Trauma haben …
Das glaube ich nicht. Der FCB hat Selbstvertrauen und befindet sich auf einem guten Weg. Da erinnert sich wahrscheinlich niemand mehr an dieses Datum.

Wie sehen Sie die beiden Teams im Moment? Auf Augenhöhe?
Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Basel hat sich stabilisiert, die Automatismen beginnen zu greifen. Wir hatten einen Umbruch, verloren einige Leistungsträger. Aber es ist uns gelungen, die neuen Spieler gut zu integrieren. Wir sind dann von einer unglaublichen Verletzungsplage herausgefordert worden. Aber auch wir sind gut unterwegs. Beide Teams sind sehr eng beieinander.

Die Bedeutung des Spiels am Sonntag ist gewaltig! Weil YB nach der letzten Runde vier Punkte Vorsprung hat. Mit einem Sieg am Sonntag wären es sieben. Das ist dann nicht mehr so eng ...
Das Spiel findet in der 16. Runde statt, danach verbleiben noch 20 Spiele. Von einer Vorentscheidung kann keine Rede sein.

Aber es droht, aus der Sicht des neutralen Betrachters, dasselbe Szenario wie letzte Saison. YB zieht weg – und irgendwann einsam seine Kreise.
Solche Gedanken sind uns fern. Wir wissen sehr genau, wie viel es für jeden Sieg braucht. Und die letzte Saison war eine Saison der Rekorde. Sie kann nicht der Massstab sein.

Sie sind jetzt in Ihrer dritten Saison als Cheftrainer. Marcel Koller in seiner 23.
Das ist gewaltig!

Was sagt Ihnen das?
Dass er ein Trainer mit viel Kompetenz und Qualität ist, der den Fussball aus dem Effeff kennt. Dass er sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat. Er ist ganz sicher nicht mehr derselbe Trainer wie 1996.

Im 25. Heimspiel hat es YB gegen Porto erstmals nach über einem Jahr wieder erwischt. War Ihnen bewusst, wie lange diese Serie angedauert hat?
Nein, daran haben wir nie gedacht. Es ist aber wohl so, dass jede Niederlage noch mehr schmerzt, wenn man selten verliert.

Nun droht das Vorrunden-Out in der Europa League. YB muss in Glasgow gegen die Rangers gewinnen. Es wäre nach dem Verpassen der Champions League die zweite herbe Enttäuschung in diesem Halbjahr ...
Wir gehen nicht mit dieser Denkweise an die Aufgabe heran. Wir sehen das Spiel in Glasgow viel mehr als tolle Herausforderung und einen weiteren wichtigen Schritt in der Entwicklung unserer Mannschaft.

Haben Sie als Cheftrainer oft Kontakt mit dem CEO der Young Boys?
Wir haben relativ wenig Berührungspunkte, weil wir in verschiedenen Abteilungen tätig sind.

Wie haben Sie den Unfall von Geschäftsführer Wanja Greuel mitbekommen?
Es hat uns alle schockiert und zum Nachdenken gebracht. Zum Glück ist es so glimpflich ausgegangen.

Inwiefern zum Nachdenken gebracht?
Nein. Dass man dankbar sein muss für jeden Tag, dass man das Leben schätzt. Dass man Freude haben soll am Job und jedem Tag mit einem Lächeln begegnen soll.

Auch wenn Hassplakate vor Ihrem Haus aufgehängt werden wie vor zwei Jahren nach Ihrem Abgang beim FC Luzern?
In der Schweiz herrscht Meinungsfreiheit. Ich verstehe die Emotionen der Fans. Fussball besteht aus Emotionen. Deshalb reagiert man bei Toren, Niederlagen, Trainerwechseln, Transfers etc. Aber die Privatsphäre sollte respektiert werden. Da ist man einen Schritt zu weit gegangen.

Sie sind geschieden und in einer Beziehung ...
… ja. Aber das ist, wie gesagt, Privatsphäre.

Sie leben in Hergiswil NW und im Raum Bern. Ihr ehemaliger Erzfeind Rolf Fringer, der damalige FCL-Trainer, lebt auch in Hergiswil. Gehen Sie heute ab und zu mit ihm einen Kaffee trinken?
Wir haben ein ganz normales Verhältnis und sind sicher nicht Erzfeinde. Diese Geschichte ist längst vorbei. Rolf ist TV-Experte. Ich halte Experten bei den Spielen für sehr wichtig, weil sie andere Sichtweisen auf den Fussball haben. Rolf hat grosse Erfahrung, hat viel erlebt. Wir begegnen uns sehr entspannt und sind mit uns im Reinen.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 42997.html

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
 
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 50 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5  Nächste

Foren-Übersicht » www.ybfans.ch » BSC Young Boys Stammtisch


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 81 Gäste

 
 

 
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de