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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 12:33 
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Kongolese Meschack Elia wollte mit gefälschtem Pass zu YB wechseln

Meschack Elia, Nationalspieler Kongos, wollte im Sommer mit einem gefälschten Pass zu Meister YB wechseln. Nun wurde er deswegen für ein Jahr gesperrt.

Das Wichtigste in Kürze

- Meschack Elia ist vom kongolesischen Verband für 12 Monate gesperrt worden.
- Er versuchte im Sommer mit gefälschten Papieren bei den Young Boys zu landen.

Im Sommer absolvierte Meschack Elia (23) ein Probetraining beim RSC Anderlecht. Obwohl die Belgier dieses positiv bewerteten, verschwand der 23-Jährige kurze Zeit später spurlos. Auch sein Stammverein TP Mazembe wusste nicht, wo sich der Kongolese aufhielt.

Er wollte zu YB wechseln

Elia tauchte dann in der Schweiz auf, wo er versuchte, beim Meister YB anzuheuern. Sein Club gab an, dass er «angestachelt von betrügerischen Agenten» behauptete, politisches Asyl zu suchen. In einem Pass wurde sein Geburtsjahr auf 1997 datiert, womit er seinen Verein zu übergehen versuchte.

Der 23-Jährige habe nachweisen wollen, dass er im Winter 2015 noch minderjährig war, als er bei TP Mazembe unterschieb. Damit hätte er nämlich sein noch laufendes Arbeitspapier einseitig kündigen können und eine Ablösesumme wäre hinfällig geworden.

Einjährige Sperre nach Passfälschung

«Das Alter, das im neuen Pass von Meschack Elia angegeben ist, ist eine Fälschung», wird Mazembe auf der Webseite zitiert. Für dieses Vergehen wird er nun vom heimischen Verband für ein Jahr gesperrt. In dieser Zeit erhält «ein Zugangsverbot zu allen Sportanlagen» des Vereins, der Nationalmannschaft, des afrikanischen Verbandes CAF und der FIFA.


https://www.nau.ch/sport/fussball/kongo ... n-65616097

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 13:53 
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Vor 20 Jahren erlebte YB seine Stunde null

Am 21. November 1999 verloren die Young Boys im Wankdorf gegen Etolie Carouge 0:2. Es war der Tiefpunkt der Clubhistorie. Zeitzeugen erinnern sich an turbulente Monate.

Draussen hat der Winter Einzug gehalten, drinnen wird im Wohlgefühl gebadet. Es ist Donnerstagabend vergangene Woche, YB hat im Cinedome in Muri bei Bern zur Premiere des Meisterfilms geladen. Der grosse Kinosaal ist voll, während 70 Minuten jagt ein Höhepunkt den anderen.

Als die Vorführung endet, fühlt man sich fast erschlagen von all den positiven Emotionen. Danach geht es ins Foyer an die Bar für Cüpli und Bier, auf den Film folgt die Vernissage für das neue Meisterbuch. Es dürfte ein beliebtes Weihnachtsgeschenk werden. YB zieht an, bewegt, ist chic – der Club ist ein Erfolgsmodell.

Der Kontrast könnte nicht grösser sein zur Zeit vor der Jahrtausendwende: Es war keine Gutelaunegeschichte, welche die Young Boys damals schrieben, sondern ein Drama in unzähligen Akten. Wer dachte, es könne nicht schlimmer werden, wurde stets vom nächsten Rückschlag überrascht. Der absolute Tiefpunkt: der 21. November 1999, auf den Tag genau vor 20 Jahren.

Als die Young Boys, in der Saison davor aus der Nationalliga A abgestiegen, Etoile Carouge empfingen, standen sie längst als Teilnehmer an der Abstiegsrunde zur 1. Liga fest. 1761 Zuschauer verirrten sich ins einst stolze Wankdorf, auf den verlotterten Tribünen lag Schnee.

Bei YB verteidigte Martin Lengen, Admir Smaji zog im Mittelfeld die Fäden, vorne stürmte der Zimbabwer Agent «007» Sawu. Auf einer Website aus dessen Heimat – so etwas wie ein regionales Wikipedia – ist über Sawu nachzulesen, dass er über rasiermesserscharfe Schiesskünste verfügt haben soll.

Gegen Carouge war davon allerdings nichts zu sehen. 007 blieb wie sämtliche Teamkollegen harm- und schlussendlich torlos. YB verlor 0:2. Zurück im Büro, schrieb der langjährige Berner Sportfotograf Andreas Blatter zu seinen Bildern: «Beschämendes Gekicke vor leeren Zuschauerrängen.» Als würden Angaben wie Ort, Gegner und Spieler nicht interessieren. Nur weg aus den Erinnerungen damit.

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Collaviti mit Carouge-Mütze

Einer der sich genau an jene Zeit erinnert, ist Beat Jäggi. Heute ist er pensioniert, hat Zeit, in der Vergangenheit zu schwelgen. Damals zählten die Arbeitstage des Sportchefs oft 19 Stunden. Hauptberuflich führte er eine Spenglerei, legte er das Handy während einer Sitzung eine Stunde lang beiseite, war die Combox voll mit Anfragen, welche die Young Boys betrafen.

An ein zielführendes Arbeiten bei YB sei nicht zu denken gewesen, sagt er. Es galt, irgendwie über die Runden zu kommen. Um dringend benötigte Einnahmen zu generieren, verkaufte Jäggi Andres Gerber, Roumen Ivanov, Diango Malacarne, Raphael Kehrli und Philipp Eich, das machte ihn beim Anhang zum Sündenbock. Im Spätsommer 99 hatte er genug, Jäggi gab den Rücktritt.

Seine letzte Handlung: die Verpflichtung von Marco Schällibaum, den er auf der Raststätte Mövenpick in Egerkingen von einem Engagement hatte überzeugen können. Der Trainer wurde mit Fredy Bickel zum Gesicht des Aufschwungs, nachdem YB vom Luzerner Investor Walter Theiler und dem Berner Bauunternehmer Bruno Marazzi, der das Stade de Suisse plante, gerettet worden war.

Wer Jäggis lebhaften Erzählungen zuhört, reist in Zeiten zurück, in denen YB an einen Amateurclub gemahnte. Auf der Geschäftsstelle im ersten Stock der Haupttribüne war oft nur eine Angestellte zugegen: die Sekretärin. War Jäggi beruflich zufällig in der Gegend, schaute er rasch im leeren Grossraumbüro von YB vorbei und fragte nach, ob es eine Pendenz gebe, die dringend erledigt werden müsse – und nicht erst nach Feierabend im eigenen Betrieb.

Und er lacht, als er an eine Episode mit Paolo Collaviti denkt: In der Abstiegsrunde 1998/99 gastierte YB in Carouge, als ihn der Goalie kurz nach Anpfiff zu sich rief, weil die tiefstehende Sonne blendete. Jäggi eilte in den Fanshop der Genfer, kaufte für 15 Franken eine Mütze des Heimteams. Collaviti hütete dann – man stelle sich das vor – mit der Fan­utensilie des Gegners das YB-Tor.

Kein Geld für Schiedsrichter

Die Anekdote hallt noch nach, als während der Erstaufführung des Meisterfilms Christoph Spycher über Steve von Bergen redet und dessen erstes Tor für YB im allerletzten Spiel. Spycher, der so souveräne Sportchef, droht in dieser Sequenz die Fassung zu verlieren, er hat Tränen in den Augen.

Auch von Bergens Nachfolger als Captain, Fabian Lustenberger, weilt an der Premiere, die beiden sind eng befreundet. Während der langjährige Bundesligaspieler Lustenberger bei YB, sofern er nicht im Mittelfeld aushelfen muss, nun die Abwehr dirigiert, trainiert der langjährige Nationalspieler von Bergen seit kurzem die Verteidiger im Nachwuchs. Beim Meister ist alles im Fluss, Hindernisse werden weit im Voraus erkannt und umschifft. Aus dem Chaosverein ist ein Vorzeigeclub geworden.

1999 zählte einzig die Gegenwart, das Überleben. Bruno Aeschbacher war Präsident des Club d’Or – jener Gönnervereinigung, die in den Neunzigerjahren zur Unterstützung der Nachwuchsabteilung ins Leben gerufen worden war. Zuvor hatten die schon länger klammen Young Boys bei den Junioren manchmal den Schiedsrichter nicht bezahlen können. Oder das Geld hatte gefehlt, den Kindern nach der Partie ein «Sieger-Coci» zu spendieren, wie Aeschbacher sagt.

Das Geschenk Wölfli

Dank dem Club d’ Or konnte sich YB Ruedi Moser leisten, den ersten vollamtlichen Nachwuchschef des Vereins. Moser war es auch, der das Goalie-Talent Marco Wölfli nach Bern holte, wobei das Wort «entdecken» nicht zutreffend ist.

Eines Tages stand Wölfli senior mit dem Sohnemann vor dem Stadion, sagte, den Junior wolle man beim FC Solothurn nicht mehr, weil er zu klein sei. Moser blickte auf die Füsse des gross gewachsenen Vaters, solche «Latschen», sagt er und hebt beide Hände in die Luft. Moser war überzeugt. Wölfli wuchs tatsächlich ein paar Zentimeter. Er hat jetzt die Statur einer Clublegende.

Moser musste mehr als einmal die Gelder des Club d’Or zweckentfremden, weil es irgendwo leckte: etwa das Leasing für die Autos der Spieler sonst nicht hätte bezahlt werden können. YB stand am Abgrund, und doch redet Moser nun von einer fantastischen Zeit, weil sie intensiv und unverfälscht gewesen sei.

Und Jäggi berichtet zwar von schlaflosen Nächten, weil er und Mitstreiter wie Präsident Martin Maraggia nicht wussten, wie Löhne und Rechnungen bezahlt werden sollen. Aber dennoch sagt Jäggi, würde ihm etwas fehlen, wenn er diese Zeiten nicht Revue passieren lassen könnte. Er hat recht: Der Bei­nahetod und die Stunde null gegen Carouge machen YB ebenso aus wie die heutigen Heldenstorys.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... Z-v14nz6Bc

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 14:04 
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Gespött und Schande, Stolz und Aushängeschild

Fabian Ruch begleitet YB als Journalist seit über 20 Jahren. Er erinnert sich an die chaotischen Zeiten 1999 – und daran, was sich seither auf dem Weg zur Vorzeige-Organisation ereignet hat.

Die Szene spielt irgendwann 1999. Eine von vielen Pressekonferenzen in jenem Jahr, an denen YB den neuen Sponsor verkünden will. Oder den neuen Investor, Besitzer, Heilsbringer.

YB ist am Ende. Auf der Geschäftsstelle im baufälligen Wankdorf arbeitet nur eine bedauernswerte Sekretärin, Matcheinnahmen von ein paar Tausend Franken werden sofort benutzt, um auf der Post Rechnungen zu bezahlen. Es fehlt an allem und noch mehr, in erster Linie an Geld, aber auch an Erfolg, Zuschauern, Stadion, Konzept, Perspektive. Diese Liste liesse sich schier endlos erweitern. YB ist Gespött und Schande Berns.

An dieser Pressekonferenz also wird mal wieder irgendetwas versprochen. Mal geht es um Russen, dann um Asiaten, Österreicher, Zürcher, die bei YB einsteigen wollen. Diesmal ist es ein Deutscher. Orientiert wird in der uralten Turnhalle unterhalb der Haupttribüne, es stinkt und ist kalt, die Fenster sind dreckig, das spärliche Mobiliar ist in armseligem Zustand. Wie die Young Boys.

Sie produzieren nur Negativschlagzeilen. Inklusive Cup-Blamage beim Erstligisten Freiburg, Streit mit dem teuren Stürmer Reto Burri, einem kläglichen Team. Es ist ein kleiner Auszug. Es herrschen: Hoffnungslosigkeit, Tristesse, Endzeitstimmung.

Wenn man diese Pressekonferenzen erlebt hat und YB 1999 als einer von wenigen Menschen beim Fussballkämpfen beobachtete, kann man manchmal immer noch nicht glauben, welche Entwicklung der Club genommen hat. Der Tiefpunkt war gewiss dieses 0:2 gegen Carouge. Wer damals Eintritt bezahlte, sollte bis ans Lebensende von YB an die Heimspiele eingeladen werden. Viele Leute sind das nicht gewesen.

Im Dezember 1999 stieg dann tatsächlich ein Hauptsponsor bis Ende Saison ein. Für 100000 Franken. Und letztlich wurde YB nur erneut am Leben gelassen, weil im Hintergrund längst die neue Arena geplant war. Und die Gleichung war einfach: keine Young Boys, kein Nationalstadion.

Die «Berner Zeitung» entschied 1999 irgendwann, auf die Berichterstattung über YB vorderhand zu verzichten, weil man genug hatte von all den Versprechen und Lügen und Peinlichkeiten.

Das ist erst 20 Jahre her. Und das ist schon 20 Jahre her. Denn was seit 1999 alles passiert ist, erleben andere Vereine in 200 Saisons nicht. Angefangen mit der finanziellen und auch sportlichen Rettung im Jahr 2000, als der Abstieg in die 1. Liga doch noch verhindert werden konnte.

Und dann: Freude mit Sportchef Fredy Bickel. Glückliche, unbeschwerte Zeiten auf dem Neufeld. Frust mit Sportchef Fredy Bickel. Einzug ins Stade de Suisse, ständige Trainer-, Sportchef-, Philosophieveränderungen. Phase-3-Geschwurbel, verlorene Cupfinals, verlorene Finalissimas, Cup-Peinlichkeiten im Dutzend. Neue Ideen und Hoffnungsträger, alte Fehler und Grössenwahnsinnige.

Höhenflug unter CEO Stefan Niedermaier, Chaos mit Verwaltungsratspräsident Benno Oertig. Prominente Trainer scheitern, günstige Trainer scheitern. Wieder Freude mit Sportchef Fredy Bickel, wieder Frust mit Sportchef Fredy Bickel. Jahrelang hohe Millionenverluste. Sportchef Christoph Spycher als Heilsbringer, Meistertitel 2018 und 2019, Champions-League-Teilnahme letztes Jahr, hohe Millionengewinne, Zuschauerschnitt von fast 27000.

Und das ist nur die stakkatoartige Aufzählung der Höhepunkte seit 1999 – ohne jeglichen Anspruch darauf, auch nur annähernd alles zu erwähnen, was und wie YB bewegt hat.

Heute erstrahlt der Verein in vollem Glanz und totaler Gloria. Beim letzten Heimspiel erschienen mal wieder fast 30000 Zuschauer im Stade de Suisse, es gab ein 4:3 gegen St.Gallen. Spätes Siegtor, Spektakel, Rang 1 in der Liga, Rang 1 in der Europa League. Ein Kader voller entwicklungsfähiger, talentierter, starker Fussballer, die bald wie andere in den letzten Jahren für hohe Ablösesummen in Topligen wechseln werden. Von einem Club, der auf allen Ebenen professionell und erfolgreich arbeitet und vor einer prächtigen Zukunft steht.

YB ist Stolz und Aushängeschild Berns. 1999 wäre dieses Szenario als zu abgefahrene Science-Fiction belächelt worden. Wobei: Es hätte bestens zu den legendären Pressekonferenzen gepasst.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/27398302

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 19:59 
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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Sonntag 24. November 2019, 21:46 
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24.11.2019

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Tor! Und dann drehen alle durch

Wenn ein Treffer fällt, gerät die wohlstrukturierte Erlebniswelt Fussballstadion kurz aus den Fugen. Warum? Eine Spurensuche.

Chaos? Oder nur schon ein klein wenig Unordnung? Dafür hat es im modernen Fussball keinen Platz mehr. Alles ist vermessen, berechnet, geplant. Die Trainings sind optimiert, die Spielzüge einstudiert, die Budgets geplant, jeder Eckball hat einen Sponsor, in den Fankurven geben Vorsänger den Takt an. Ein Spiel ist eine ­minutiös choreografierte Show.

Bis ein Tor fällt. Auf dem Feld fallen sich die Spieler an wie junge Hunde, auf den Rängen herzen sich Menschen, alles bebt, für ein paar Sekunden gerät diese wohlstrukturierte Welt im Stadion komplett aus den Fugen. Es bricht etwas heraus aus uns beim Tor­jubel. Aber was? Wie beeinflusst der Treffer den Gegner? Warum ­feiert der Fan? Und wie soll darüber berichtet werden? Antworten aus vier Perspektiven.

Der Stürmer: «Wie ein Schreckschuss»

Mehr als 220 Tore hat der Mann in seiner Profikarriere erzielt, er hat in der Ligue 1 und in der Champions League, in China und in Freienbach getroffen, und deshalb geht an Guillaume Hoarau zuallererst die Frage: Wie viel Emotionen sind da noch im Torjubel? «Eine Menge», sagt der französische Stürmer von YB, «weil ein Tor zu schiessen immer noch das beste Gefühl überhaupt im Fussball ist.» Gerade macht der 35-Jährige eine Durststrecke durch, zwei Tore in neun Spielen heisst das für seine Verhältnisse, nach einer Fussverletzung will er nun wieder angreifen. Hoarau ist ein Vollblutstürmer, «ich war schon immer vorne», weil er dort eine einzigartige Verantwortung habe: Der Stürmer könne der Mannschaft viel geben und auch viel nehmen, sagt ­Hoarau. «Ein Tor von dir – und alle haben wieder Vertrauen. Ein Penalty geht daneben – und die Moral ist im Keller.»

Tore im Fussball kommen manchmal ganz schön plötzlich, «wie ein Schreckschuss». Das seien die besten, die plötzliche Führung nach der Druckphase des Gegners, der überraschende Weitschuss ins Glück. «Das sind diese wilden Momente im Spiel, da entlädt sich so viel Spannung.» ­Hoarau erinnert sich an den Cupfinal in Frankreich mit PSG gegen Monaco, 0:0 nach 90, 0:0 nach 105 Minuten – alle rechnen schon mit Penaltyschiessen. Aus dem Nichts trifft Hoarau, auf Bildern ist zu sehen, wie ihn seine Teamkameraden mit entrücktem Blick über den Platz jagen. «An so etwas denkst du doch als kleiner Junge im Training», sagt der Franzose.

Die Kaltblütigkeit des treffsicheren Stürmers scheint sich bei Hoarau auch auf den Torjubel zu übertragen. Seine Treffer pflegt er mit der geballten Faust, vielleicht mit einem Schrei zu feiern. «Mein Vorbild war Pauleta von PSG. Er hat stets gütig die Arme ausgebreitet.» Nur einmal erlaubt sich Hoarau etwas Extravaganz: Im Dezember 2018 gewinnt YB 3:1 in Basel, der verletzte Hüne gönnt sich auf der Tribüne eine Portion Pommes, wofür er prompt kritisiert wird. Eine Woche später kann er gegen Thun wieder mittun, trifft in der Nachspielzeit zum Sieg – und imitiert mit Papierschnipseln vom ­Boden die nächste Portion ­Pommes. «Das kam ganz spontan», versichert er lachend.

Der Reporter: Ein Tor, die Essenz des Spiels

Als Fussballer war Gabriel ­Haldimann Mittelfeldspieler. Aber am Mikrofon, da hat der Reporter vom YB-Fankanal «Radio Gelb-Schwarz» (RGS) einen Torriecher wie ein Topstürmer. Haldimann und seine Kollegen lesen das Spiel, sie sind 90 Minuten live auf Sendung. Sie kommentieren für Fans, die keine TV-Bilder zur Verfügung haben, oder auch für Blinde. «Der Fan will wissen, wie was passiert ist», sagt Haldimann, «und Zeit für die Wiederholung hast du keine, wenn du live bist.» Bei Ballgeschiebe im Mittelfeld ist RGS auch mal für übermütig-ausschweifende Hintergründe gut: oh, keine Schlange am Wurststand, aha, der Stadtpräsident twittert über YB.

Aber im letzten Drittel des Felds, in der gefährlichen Zone, «da müssen wir auf Ballhöhe sein», erklärt Haldimann. Beim Torjubel haben die Reporter schon einiges ausprobiert. Das lang gezogene «Goooooool» nach südamerikanischem Vorbild etwa wurde nach einiger Zeit verworfen, «zu aufgesetzt», so Haldimann. Ein Tor ist für ihn immer noch die Essenz eines Spiels, der Jubel muss authentisch bleiben. «Und er dient als Indikator für die Dramatik einer Partie.»

Von «noch ein Tor für YB» beim 11:1 im Cup gegen Freienbach bis zum minutenlangen ­Geschrei nach Jean-Pierre Nsames titelsicherndem 2:1 gegen Luzern ist alles dabei. Der Torschrei ist der «signature move» des Radioreporters, sein Kennzeichen: «Anhand des Jubels kann ich sofort sagen, wie wichtig damals das Tor für YB war.»

Wenn René Häfliger ausserhalb seiner Heimatstadt Basel unterwegs ist, kann es vorkommen, dass seine Bekannten in der Beiz das Handy zücken, um anderen ein Video zu zeigen: «Guck mal, das ist im Fall der da.» Zu hören ist dann ­Häfligers sich überschlagende Stimme. Und zu sehen über weite Strecken sein Bauch, weil der Reporter beim 5:0 des FCB über Benfica Lissabon meist steht, während er die Tore bejubelt und bestaunt.

Häfliger muss zwar schmunzeln, wenn er seine Ausbrüche sieht. Aber er sagt auch: «Es wäre falsch, wenn ein lokales Medium jemanden an Spiele schicken würde, der keine Emotionen zeigt. So wie es falsch wäre, wenn das Schweizer Fernsehen emotionslos über Spiele des Nationalteams berichten würde.» Gefühle spielen, das ist für ihn ebenso verboten wie für die Macher von ­«Radio-Gelb-Schwarz».

In seinen 30 Jahren als Reporter war Häfliger auch Fernsehkommentator. Aber Tore erlebt er lieber als Radiomann: «Am TV gibst du deinen Senf dazu ab, was alle sehen. Am Radio aber bist du derjenige, der die Bilder im Kopf der Leute erzeugt. Das ist viel intensiver.» So intensiv, dass Häfligers Jubel im Benfica-Spiel fast ekstatischer rüberkommt als jener der Spieler auf dem Feld.

Der Verteidiger: Hadern kostet nur Energie

Tore werden auch in Zeiten des inszenierten Einzeljubels meist in der Gruppe gefeiert. Kassiert ein Team aber einen Gegentreffer, dann wird in der Teamsportart Fussball jeder Spieler auf sich selbst zurückgeworfen. So erzählt das Christian Schwegler. Nach über 500 Matches als ­Profi weiss der Luzerner Verteidiger: «In erster Linie ist jeder selbst für seine Leistung verantwortlich.»

Liegt der Ball im eigenen Netz, ist weniger kollektive Aufmunterung gefragt als Resilienz, innere Widerstandskraft. Möglich, dass der eine Kollege positiv auf einen Schulterklopfer reagiert. Der andere aber will nach einem Fehler lieber allein gelassen werden.

Ganz grundsätzlich sagt Schwegler: «Direkt nach einem Tor Einfluss auf die Gruppendynamik zu nehmen, ist sehr schwierig.» Zu hektisch ist das Drumherum, zu schnell wird wieder weitergespielt. Also muss jeder selbst einen Weg finden, um das Gegentor zu verarbeiten. «Selbstkritik muss sein. Aber du darfst nicht hadern, sonst verlierst du zu viel Energie.»

Und manchmal kann ein Tor ein ganzes Team aus der Balance werfen. Schwegler hat das mit Salzburg erlebt. 2:0 führte sein Team im Hinspiel gegen Malmö, in einem der zahlreichen Anläufe der Österreicher zur Champions League, ehe in der letzten Minute ein langer Ball und ein Missverständnis zum Gegentreffer führten. Schwegler spricht von «einem fahlen Gefühl», das sofort aufkam.

Danach half alles positive Reden nichts: «Du bist dem Unterbewusstsein wehrlos ausgesetzt. Du versuchst daran zu glauben – und weisst doch: Es kann eigentlich nicht gut kommen.» Tatsächlich kam es nicht gut. Mit dem wechselwilligen Sadio Mané weigerte sich der beste Salzburger, das Rückspiel zu bestreiten. «Wir sind sang- und klanglos untergegangen», erzählt Schwegler, «da hat ein Tor in der letzten Sekunde gleich zwei Matches beeinflusst.»

Der Fan: «Duregheie», auch mal über zehn Meter

«Vielleicht zehn Meter», schätzt YB-Fan Martin* und meint damit, wie weit ihn ein wilder Torjubel in der Kurve schon mal weg vom ursprünglichen Standort treibt. Dass in den Ultra-Blocks ein Tor vielleicht etwas mehr als grad nur beklatscht wird, versteht sich.

«Aber mir ist wichtig, was für ein Tor es ist», sagt Martin. Es dürfe auch mal dezenter Jubel sein, ein 4:0 gegen Thun, ein 3:0 gegen Lugano. «Aber wenn du 2:1 gegen Juventus führst oder gerade das entscheidende Tor zum Titel erlebst, muss etwas aus dir heraus.» Da wird es wild und laut, da fliegt der Bierbecher samt Inhalt, «das müssen dann nicht alle lustig finden». Stichwort Bier: Was oben reingeht, muss ja unten raus. Ein Fussballfan muss ein Meister des Timings sein – «wer viele Tore auf der Toilette verpasst, kriegt auch viele Sprüche zu hören.» Kontrolle? In dem Fall von Vorteil.

Trotzdem wird bei den Fans des FC Basel «duregheie» als Teil der Kurvenkultur besungen – der Kontrollverlust über die eigenen Gefühle. Aber «duregheie», das geht nicht auf Knopfdruck, sagt Peter*. Für grosse Gefühle ist das richtige Umfeld nötig. Es braucht ein volles Stadion, eine Nähe zu gegnerischen Fans, das gegenseitige Provozieren, das die Stimmung hochtreibt, einen spannenden Spielverlauf.

Und ganz selten liegt ein gewisser Zauber über einem Spiel, ohne dass er sich angekündigt hätte. Für Peter war das zuletzt gegen Eindhoven der Fall: «Da lag von Anfang an eine spezielle Stimmung über dem Stadion.» Dann muss die Partie gar nicht ausverkauft sein, weil eine Verbindung zwischen Fans und Spielern für eine Energie sorgt, wie sie der Mensch wohl nur an Massenveranstaltungen verspürt.

Am 1. Dezember reist YB nach Basel. «Ein Spiel mit Potenzial», meint Peter.


https://www.bernerzeitung.ch/dienste/rs ... y/13712177

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Montag 25. November 2019, 12:37 
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FC SION: POUR LA COUPE, IL FAUDRA METTRE PLUS DE FOLIE

Battu par YB (4-3), le club valaisan n’a pas affiché suffisamment d’audace pour renverser le champion. MM. Zermatten et Bichard sont désormais confrontés à la réalité du «totomat».

Ces derniers temps, le FC Sion, trop régulièrement battu, avait l’habitude de quitter Tourbillon sous les sifflets d’un public déçu, floué par ce qu’il avait vu et encore davantage irrité par le comportement de ses favoris. Changement de décor ce dimanche: les Valaisans se sont certes à nouveau inclinés mais ils ont eu droit à quelques applaudissements à leur sortie du terrain après leur nouvelle défaite contre Young Boys (la quatorzième d’affilée quand même!). Des applaudissements en guise d'encouragements pour une équipe qui, à défaut de faire tomber le leader, a néanmoins réussi à inscrire trois buts au double champion de Suisse en titre – un exploit au demeurant inutile quand bien même il a permis de constater que l’état d’esprit valaisan n’était pas tout à fait mort.

Dans le grand déballage qui avait suivi son départ volontaire, on se souvient que Stéphane Henchoz avait eu des mots extrêmement forts envers ses anciens joueurs en qui il n’était pas loin de voir des «chiffes molles» incapables de se révolter dans l’adversité. Sur ce plan-là, le rendez-vous dominical a donné tort aux propos virulents du technicien fribourgeois. Cela ne rapporte bien sûr encore aucun point mais cela permet au moins d’espérer en des jours meilleurs, donc plus sereins.

Si Sion a concédé un nouvel échec qui l’éloigne toujours davantage des places d’honneur, c’est d’abord en raison d’un manque de concentration de la part de ses joueurs relevant de la quasi faute professionnelle. Les Valaisans avaient déjà failli avant la pause internationale en se retrouvant menés au score à Zurich après seulement trois minutes. Devant leur public, ils ont fait cette fois beaucoup mieux (ou pire, c’est selon) en perdant 2-0 après… 142 secondes top chrono. A ce niveau, voilà qui est autant inexplicable qu’impardonnable. A se demander si Sion ne prendrait pas un malin plaisir à attendre d’être dans la mouise, au fond du bac, pour enfin se décider à faire étalage de ses ressources mentales.

L’énigme Bamert

Alors certes, Sion, dans le contexte très particulier que l’on sait, a peut-être réagi en revenant deux fois au score (2-2, puis 3-3) et évité ainsi les sifflets de ses fans mais il n’a rien résolu pour autant de ses problèmes défensifs, des problèmes récurrents et indépendant de la composition de son axe central. Associé à Ruiz, Andersson n’a pas vraiment démérité mais on ne peut être que surpris du manque de considération dont jouit Jan Bamert en Valais. Cinq jours après avoir brillé contre la France sous la bannière des espoirs helvétiques où il s’est imposé comme un titulaire indiscutable aux yeux de Lustrinelli (victoire 3-1 à Neuchâtel), l’homme chauffait à nouveau le banc. Indispensable en sélection mais pas assez bon pour jouer au FC Sion, on n’est pas loin d’être confronté là à une énigme. A Tourbillon, ne serait-ce pas temps de désigner une vraie charnière centrale et de s’y tenir indépendamment des résultats – comment imaginer sinon progresser?

Si elle a replacé le FC Sion face aux limites qui sont aujourd’hui les siennes en championnat, la partie revêtait aussi une importance non négligeable dans l’optique de la Coupe – le seul véritable objectif du club valaisan (hormis le maintien, qu’il faudra assurer). La venue d’YB avait d’ailleurs été préparée comme telle, avec la visite, 72 heures avant le coup d’envoi, de plusieurs anciennes gloires locales venues exalter les valeurs historiques du club devant la jeune génération. Résultat de cette sympathique initiative? Mouais, le moment venu, soit au printemps, il faudra trouver autre chose, passé l'obstacle que constitue Rapperswil (Promotion League) en quart de finale le 5 mars.

Cet autre chose qui, avant d'éventuelles retrouvailles de Coupe, ne peut passer que par le jeu et la liberté offerte au ballon, la nécessaire envie - car il faut l’avoir - d’aller au-delà du convenu, de l’habituel, ce qui suppose un supplément d’audace et un brin de folie assumée que Sion, encore trop bridé, ne possède pas. Ou que ses joueurs s’interdisent d’afficher, faute d’être habités par la nécessaire confiance, celle qui permet de libérer les gestes et d’emballer un match au-delà d’une poignée de minutes.

A quoi ressemblerait un FC Sion entraîné par Geiger?

Si chaque match comporte sa propre histoire, il n’est pas inutile de comparer aujourd’hui les résultats de Servette et de Sion, obtenus à domicile face aux deux poids lourds du championnat que sont YB et Bâle. Alors que le néo-promu «grenat» a battu sans coup férir aussi bien le champion que son principal opposant, ce qu’il a chaque fois réalisé sans encaisser le moindre but, Sion a plié tant devant Bâle (défaite 4-1 en ouverture de saison) que face à YB (4-3). Voilà qui explique sans doute beaucoup de choses alors même qu’un observateur neutre, découvrant la liste des contingents respectifs, verrait sans doute plus de qualités intrinsèques dans celui de Tourbillon, tout au moins en termes de valeur.

A considérer l’engagement actuel du SFC d’Alain Geiger, sa philosophie de jeu partagée et l’état d’esprit qui anime sa joyeuse bande, on en vient même à se demander ce que le coach valaisan de la Praille obtiendrait s’il était assis à Tourbillon. Réussirait-il à faire de ce FC Sion-là une équipe à son image ou échouerait-il lui aussi à lui inculquer un style?

Rassurons vite les supporters genevois : la question est surtout théorique, un «transfert» n’étant nullement à l’ordre du jour à notre connaissance. En l’état, la solution interne, avec MM. Zermatten et Bichard sur le banc, devrait perdurer au moins jusqu’à Noël. En vue d’une éventuelle prolongation, il est même question d’un impératif de résultats – sept points lors des trois derniers matches (Thoune et Xamax à domicile, Bâle à l’extérieur) selon l’«ultimatum» présidentiel. «Trois fois trois font neuf», lâchait dimanche en début de soirée Zermatten, désormais confronté à l'implacable réalité du «totomat».

A défaut de points, Sion a manifestement déjà retrouvé l’espoir.

Nicolas Jacquier, Sion


Sion – Young Boys 3-4 (2-3)

Tourbillon, 9500 spectateurs. Arbitre : M. Schärer.

Buts: 1re (26 secondes) Nsame 0-1, 3e Nsame 0-2, 22e Kasami 1-2, 23e Kasami 2-2, 29e Nsame 2-3, 69e Kasami 3-3, 76e Assalé 3-4.

Sion: Fayulu ; Maceiras, Andersson, Ruiz, Facchinetti ; Zock (84e Uldrikis) ; Grgic, Kasami, Toma ; Lenjani (71e Fortune, 75e Itaitinga), Patrick. Entraîneurs : C. Zermatten et S. Bichard.

Young Boys: Von Ballmoos ; Janko, Sörensen, Zesiger, Garcia ; Fassnacht, Aebischer (77e Martins), Lustenberger, Ngamaleu (77e Spielmann) ; Assalé, Nsame (63e Hoarau). Entraîneur : G. Seoane.

Notes: Sion sans Mitryushkin, Raphael, Khasa, Ndoye, Doumbia (blessés), ni Kouassi (suspendu). YB sans Camara, Gaudino, Lauper, Sierro, Sulejmani (blessés). En l’absence de Kouassi, Toma porte le brassard de capitaine.

Avertissements: 8e Zesiger, 54e Nsame, 85e Lustenberger.


https://www.lematin.ch/sports/football/ ... y/14635728

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Montag 25. November 2019, 21:08 
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Nun stehen Porto und Basel an

National top, europäisch auf Kurs: Alles bestens bei YB? Fast ...

YB steht mit den Spielen gegen Porto und Basel eine wichtige Woche bevor. «Gelb-Schwarz» hat viel zu gewinnen.

Roger Assalés Siegtreffer zum 4:3 gegen Sion dürfte für die Young Boys mehr wert sein als «nur» 3 weitere Punkte in der Super League. Er unterstreicht nicht zum ersten Mal, dass die Berner mittlerweile die Qualität besitzen, auf einen (oder mehrere) Dämpfer zu reagieren. Darüber hinaus – und möglicherweise noch wichtiger – verschafft er YB viel Luft im Hinblick auf eine anspruchsvolle Woche.

Am Donnerstag kann «Gelb-Schwarz» gegen Porto einen grossen Schritt in Richtung Europa-League-Sechzehntelfinal machen. 3 Tage später steht in der Super League der Spitzenkampf gegen Basel an. Dank dem Erfolg im Wallis lässt sich mit Blick auf die Tabelle feststellen: YB kann in den 2 Spielen noch «nichts» verlieren, aber viel gewinnen.

Vielversprechende Ausgangsposition

Selbst wenn die Young Boys gegen Porto eine Niederlage kassieren sollten, wäre im Hinblick auf einen Vorstoss in die K.o.-Phase noch nichts verloren. Auf der anderen Seite stünden die Berner im Falle eines Sieges mit einem Bein in der Runde der letzten 32.

Ähnlich favorabel zeigt sich die Ausgangslage von YB in der heimischen Meisterschaft. Weil Basel am vergangenen Wochenende bei Servette Federn liess (0:2), beträgt der Vorsprung der Young Boys auf ihren ärgsten Titel-Konkurrenten neu 4 Punkte. Dementsprechend kann sich der FCB im Direktduell keine Niederlage leisten, will er nicht schon bei Saisonhälfte bedeutend in Rücklage geraten. YB seinerseits kann mehr oder weniger befreit aufspielen.

Defensive als Achillesferse

Trotz der günstigen Ausgangsposition gibt es im YB-Lager auch Sorgenfalten. In den letzten 4 Liga-Spielen kassierte der Meister gleich 11 Gegentore. Es spricht zwar für die Berner, dass sie 3 dieser 4 Partien dennoch für sich entscheiden konnten.

Allerdings kann sich das Team von Trainer Gerardo Seoane gegen Gegner wie Porto oder Basel kaum 3 Gegentreffer leisten, will es Punkte holen.


https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... ei-yb-fast

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Dienstag 26. November 2019, 11:47 
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YB zeigt deutlich, weshalb es wieder Meister wird

Weil der FCB bei Servette verliert und YB sich in Sion zu einem Sieg duselt, liegen die Berner wieder an der Tabellenspitze – und das trotz Verletzungssorgen.

Das Wichtigste in Kürze

- Die Young Boys streben den dritten Meistertitel in Serie an.
- Trotz vieler Verletzten liegen die Berner auf Erfolgskurs.
- Nur eine Schwachstelle offenbart der Super-League-Leader.

Wenn YB spielt, dann wird meist Spektakel geboten. Zum zweiten Mal in Serie gewinnen die Berner ein Super-League-Spiel mit 4:3. Wieder heisst der Mann des Spiels Jean-Pierre Nsame. Das Team von Gerardo Seoane reitet auf der Erfolgswelle, obwohl es auf viele Leistungsträger verzichten muss.

Der Vorsprung auf Verfolger Basel beträgt nun vier Punkte, nachdem dieser in Genf eine 0:2-Niederlage hinnehmen musste. Am kommenden Sonntag empfängt der FCB den Meister und muss auf den rotgesperrten Valentin Stocker verzichten. Die Berner könnten einen nächsten Schritt in Richtung Titelverteidigung machen.

Nsame trifft, wie er will

Logisch, die Saison ist noch lang und es ist noch vieles möglich. Aber YB liefert allen Grund zur Annahme, dass es zum dritten Mal in Serie Meister werden kann. In der Offensive fehlten Stammspieler wie Guillaume Hoarau und Miralem Sulejmani und trotzdem ist Gelb-Schwarz die Tormaschinerie der Liga.

Nsame schnürt gegen Sion den Hattrick und hat nun bereits 15 Tore in 15 Spielen erzielt. Der 26-jährige Kameruner blüht in der Absenz von Hoarau so richtig auf. Mit Michel Aebischer (5) und Moumi Ngamaleu (6) hat er zwei starke Vorlagengeber hinter sich.

Viele Absenzen im Mittelfeld, mässige Defensivleistungen

Das Lazarett der Young Boys ist besonders im zentralen Mittelfeld gross. Zwar ist der Luxemburger Christopher Martins wieder dabei, doch Vincent Sierro, Sandro Lauper und Gianluca Gaudino fehlen weiterhin. Der 22-jährige Aebischer bestätigte dafür seine hervorragenden Leistungen mit dem ersten Nati-Spiel für die Schweiz.

Die einzige Baustelle bei YB scheint momentan die Defensive zu sein. In jedem der drei letzten Spiele kassierte der Meister drei Tore. Mit 21 Gegentreffern stellt man nur die fünftbeste Abwehr der Liga. Da macht sich das Fehlen von Camara und Lauper, der auch öfter Innenverteidiger spielt, bemerkbar.

Im Cup noch dabei, europäisch auf Erfolgskurs

Doch nicht nur in der Super League läuft es dem Leader nach Wunsch. Auch im Schweizer Cup steht das Team nach dem 4:0-Sieg über den FCZ im Viertelfinal. Dort trifft die Seoane-Truppe im März auswärts auf den FC Luzern. Gegen diesen verlor man in der letzten Saison den Viertelfinal mit 0:4.

Am Donnerstag empfängt YB zu Hause den FC Porto zum vorletzten Europa-League-Gruppenspiel. Die Berner führen die Tabelle vor den punktgleichen Glasgow Rangers an. Mit einem Sieg über die Portugiesen würde ein grosser Schritt in Richtung 1/16-Finalquali gemacht werden.


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-ze ... d-65618347

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Dienstag 26. November 2019, 11:56 
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YB geht mit Abwehrsorgen in eine (vor-)entscheidende Woche

Beim Leader ist man über die Leistung beim 4:3-Sieg in Sitten nicht ganz zufrieden. Nun stehen zwei wichtige Spiele an und YB kassiert viel zu viele Gegentore.

Das Wichtigste in Kürze

- YB steht diese Woche vor zwei wegweisenden Spielen gegen den FC Porto und den FC Basel.
- Momentan kassiert der Leader aber viel zu viele Gegentore.
- Vor allem die Berner Innenverteidigung steht im Brennpunkt.

Kurz nach dem Spielende wollte der YB-Trainer Gerardo Seoane im Tourbillon nicht das Haar in der Suppe suchen: «Solange wir ein Tor mehr schiessen als der Gegner, bin ich zufrieden.»

Sobald er die Eindrücke aber etwas gesackt haben lassen wird, kann er nur zu einem Schluss kommen: Defensiv genügt sein Team im Moment den Ansprüchen eines Meisterschaftsfavoriten und Europa-League-Teilnehmers nicht.

Umso weniger, weil die Young Boys vor wegweisenden Tagen stehen. Am Donnerstag können sie im Heimspiel gegen den FC Porto den Einzug in die 1/16-Finals der Europa League sicherstellen. Am Sonntag können sie im Auswärtsspiel gegen den FC Basel den Rivalen um sieben Punkte distanzieren.

YB passt sich dem Gegner an

«Wir kassieren zu viele Tore», gab Seoane zu. «Aber wir haben zuletzt auch gute Spiele in der Defensive abgeliefert. Zum Beispiel in der Europa League gegen Feyenoord Rotterdam.» Vielleicht liegt darin das Problem – und die Hoffnung.


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-ge ... e-65618268

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Dienstag 26. November 2019, 14:31 
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Warum ein 4:3 logischer ist als ein 1:0

Trotz Höhenflugs überzeugt YB defensiv nicht restlos. Es gibt gute Gründe für die Gegentorflut.

4:2 gegen Thun, 0:3 bei Servette, 4:3 gegen St. Gallen, 4:3 in Sitten – in den letzten vier Partien erhielt YB elf Gegentore. Diese Bilanz passt nicht zum erneuten Höhenflug des Leaders in Liga und Europa League.

Und es ist auch nicht nur eine Momentaufnahme, denn es gibt eine andere Statistik, die noch aufschlussreicher ist: Seit Anfang August spielte YB in Super League und Europacup in achtzehn Partien nur dreimal zu null: beim 2:0 gegen Feyenoord und bei den zwei 4:0 gegen Zürich.
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Das ist lang und länger her, und deshalb darf man festhalten: Diese Young Boys sind offensiv absolut überragend, defensiv aber schwer verbesserungsfähig. Doch natürlich stimmt auch, was Fabian Lustenberger sagt: «Wenn wir ein Tor mehr schiessen als der Gegner, ist es auch okay, wenn wir drei Treffer erhalten.» Der Captain schiebt jedoch sofort nach, es sei enorm wichtig für YB, wieder stabiler zu werden.

Es gibt gute Gründe für die für ein Spitzenteam seltene Gegentorflut, die angesichts vieler Topchancen der Gegner noch drastischer hätte ausfallen können. So verlor YB erstens durch den personellen Umbau im Sommer und zweitens durch die extremen Verletzungssorgen in dieser Saison an Sicherheit und Eingespieltheit.

Die vielen Umstellungen

Drei Viertel der Meisterabwehr sind nicht mehr da: Steve von Bergen, Loris Benito und Kevin Mbabu haben YB verlassen. Mit Sandro Lauper sowie Mohamed Camara fehlen zwei starke Innenverteidiger die gesamte Vorrunde.

Und in den letzten Monaten fielen teilweise vier zentrale Mittelfeldspieler gemeinsam aus (Vincent Sierro, Christopher Martins, Gianluca Gaudino, Lauper), was zur Folge hatte, dass Lustenberger aus der Abwehr in den Aufbau rückte – und damit als Organisator der Defensive ausfiel.

«Es gab viele Umstellungen», sagt Trainer Gerardo Seoane. «Und wir haben zuletzt zu viele Gegentore kassiert. Aber insgesamt haben wir diese schwierigen Situationen toll gemeistert.»

Zuletzt bildeten meistens Frederik Sörensen und Cédric Zesiger die Innenverteidigung. Sörensen wurde gegen Ende des Transferfensters leihweise von Köln verpflichtet. Er ist routiniert und solid, seine Schnelligkeitsdefizite jedoch sind nicht zu übersehen. Am Sonntag lief ihm Ermir Lenjani vor dem zweiten Sion-Treffer auf und davon.

Dennoch hat sich das Engagement des Dänen gelohnt, zumal er in der Europa League überzeugte. «Wir standen gegen Feyenoord zweimal sehr gut», sagt Sportchef Christoph Spycher. «Und das lag auch an Sörensen, der die Abwehr zusammenhielt.»

Zesiger wiederum ist erst 21, er hat sich einige Fehler geleistet, wirkt zuweilen umständlich, wurde aber wegen der vielen Verletzten deutlich mehr eingesetzt, als vorgesehen war.

«Wir sind sehr zufrieden mit ihm», sagt Seoane. «Er hat enorm profitiert und sich etabliert.» Als Zesiger im Sommer von GC zu YB wechselte, fragten sich viele: Was will der Meister denn mit einem Verteidiger, der beim inferioren Absteiger in der Kritik stand?

Es ist eine Stärke der Young Boys, bei ihrer überragenden Kaderplanung auf Akteure zu setzen, bei denen sie erheblich mehr Potenzial sehen als andere. «Natürlich wäre es toll, könnten wir Manuel Akanji von Dortmund kaufen», sagt Trainer Seoane. «Aber er kostet 60 Millionen Franken.»

Die offensive Ausrichtung

Zesiger war günstiger. Und der U-21-Nationalspieler besitzt sehr interessante Anlagen, ist gross und kräftig, im Kopfballspiel defensiv wie offensiv vorzüglich, er hat einen guten linken Fuss, mit dem er präzis den ersten Pass im Aufbau spielen kann.

Und: Der Seeländer passt perfekt ins Anforderungsprofil der Young Boys. Sie bauen Spieler aus und auf, das haben sie oft bewiesen. «Fehler gehören bei jungen Fussballern zum Lernprozess», sagt Sportchef Spycher.

Das war bei Kasim Nuhu und Camara nicht anders. Viele rümpften nach den ersten Einsätzen der Innenverteidiger die Nase. Später wurde Nuhu für rund 9 Millionen Franken zu Hoffenheim transferiert – und Camara war vor seiner Verletzung auf dem besten Weg, mindestens eine solche Ablösesumme zu generieren.

Erschwerend hinzu kommt für die Berner Abwehrspieler, dass die Young Boys meistens sehr hoch stehen, offensiv eingestellt sind, im 4-4-2-System zum Beispiel mit Flügeln agieren, die wie verkappte Angreifer daherkommen. So ist ein 4:3 logischer als ein 1:0.

Und auch die Aussenverteidiger Ulisses Garcia sowie Saidy Janko besitzen ausgeprägten Vorwärtsdrang, leisten sich im Kerngeschäft aber immer mal wieder Aussetzer. Garcia vorgestern in Sion vor dem ersten Gegentor mit Fehlpass und Stellungsfehler. «Wir können und müssen als Team bei der Detailpflege sorgfältiger sein», sagt Seoane.

Der Trainer ist ein Perfektionist und bestrebt, sofort Lösungen zu finden. Eine könnte für die grossen Spiele am Donnerstag in der Europa League gegen Porto und am Sonntag in Basel sein, den überragenden Lustenberger in die Abwehr zu stellen. Martins ist wieder einsatzfähig.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/25997356

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