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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 00:32 
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06.11.2018

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Gerardo Seoane: «Être courageux»

L’entraîneur d’YB veut voir son équipe prendre des risques mercredi à Valence, en Champions League (18h55).

Souverain en championnat, Young Boys va affronter une équipe de Valence en pleine crise. Le club espagnol n’a en effet gagné qu’un seul de ses onze matches de Liga! «Mais ça ne change rien pour nous. On doit faire notre match et nous montrer confiants», estime Gerardo Seoane. L’entraîneur d’YB estime son équipe capable de s’imposer dans l’impressionnant stade Mestalla, malgré la différence de budget entre les deux formations.

«Gagner les duels»

«Ce qu’il faudra surtout, c’est être courageux. En utilisant ce terme, je veux dire que j’aimerais voir mon équipe défendre avec conviction, en gagnant les duels. Mais aussi que j’aimerais un YB qui joue courageusement vers l’avant de manière verticale, et pas en arrière ou latéralement. Il faudra croire en nos chances et donner à chaque fois deux ou trois options au porteur du ballon. Nous devrons être solidaires et compacts», a ajouté le technicien.

YB n’était pas passé loin de l’exploit au match aller, en obtenant le nul 1-1 au terme d’une deuxième période de grande qualité. A cette occasion, Guillaume Hoarau avait d’ailleurs marqué le tout premier but de l’histoire du club bernois en phase de poules de la Champions League.

Avec von Ballmoos

Si Gerardo Seoane insiste autant sur la notion de courage, c’est peut-être parce que son équipe en a manqué lors du seul match disputé à l’extérieur jusqu’ici, une nette défaite 3-0 à Turin face à la Juventus. Mais lui non plus n’avait pas fait tout juste ce soir-là en disposant son équipe en 4-2-3-1 au lieu de son si efficace et habituel 4-4-2. «Ca n’a rien à voir. Le courage est indépendant du système, il dépend de l’état d’esprit de chacun, de ce que l’on fait avec et sans ballon. Ce qui est sûr, c’est que je ne vais pas vous dire aujourd’hui si nous allons jouer en 4-4-2 ou en 4-2-3-1», a-t-il souri.

Seuls Grégory Wüthrich et Jordan Lotomba manqueront à l'appel du côté d'YB. Le gardien David von Ballmoos, absent à l'aller, mais titulaire ce week-end à Zurich face à GC, est du voyage et devrait être aligné dans les buts malgré la très belle prestation de Marco Wölfli face à ces mêmes Valenciens il y a deux semaines.


https://www.lematin.ch/sports/football/ ... y/12297195

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 00:41 
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05.11.2018

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Wie wird man Valencia-Fan?

Der Könizer Ewald Sollberger ist Valencia-Fan. Aber wie kam es dazu?

«Dafür muss man auswandern. Meine Frau Esther wollte aber, dass wir zuerst ausprobieren, ob wir überhaupt in Spanien leben könnten. Nach meiner Pension wohnten wir zuerst vier, dann fünf Monate in Jávea.

Und diesen Monat ziehen wir nun endgültig dorthin. Das Spiel zwischen YB und Valencia schaue ich noch daheim, aber es wäre toll, wenn ich schon in Spanien im Stadion wäre. Als Könizer bin ich natürlich YB-Fan, auch wenn ich in Frutigen wohne. Und als lebenslanger Fussballer und Fussballfan brauche ich auch in Spanien einen Fussballclub.

Neue Freunde habe ich schon, auch Fussballfans, einen Schweizer, einen Engländer und einen Franzosen. Wir nehmen jeweils zusammen mit dem Auto die gut einstündige Reise auf uns und haben schon einige Spiele gesehen. Mir gefällt, dass es im Stadion sehr friedlich ist, ohne Feuerwerk, dafür spielt die Blasmusik Volkslieder bis zum Anpfiff.

Es gefällt mir auch, wie die Polizei rund um das Stadion hart durchgreift, ganz anders als bei uns. Vermissen werde ich in Spanien wohl meine Familie und meine Clique, Leute, mit denen ich schon zur Schule gegangen bin. Sie verstehen nicht alle, dass wir in unserem Alter wegziehen. Mit 70 müsse man doch nicht mehr weggehen, alle Freunde seien doch hier und natürlich der Fussballclub. Aber ich bin einfach ein Sommertyp, Esther zwar nicht unbedingt, ihr werde ich einen Schirm kaufen. Und mir ein Saisonabo.»


https://www.bernerzeitung.ch/region/ber ... y/18230575

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 01:11 
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Wohnort: In der Brauerei
Informationen für YB-Fans in Valencia

Faninfos FC Valencia (PDF):
http://www.bscyb.ch/cgi-bin/dynamisch/F ... lencia.pdf

Fanguide Fanarbeit Bern (PDF):
http://www.fanarbeit-bern.ch/wp-content ... lencia.pdf

- Die Polizei in Valencia geht sehr entschlossen gegen Gesetzesverstösse vor. Kollektivmassnahmen wie Sektorräumung auf Grund verbotenen Handlungen kamen bereits vor. Informiert euch über die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie über die verbotenen Gegenstände im Stadion, damit unangenehme Situationen umgangen werden können. Mitarbeiter von uns stehen in violetten UEFA-Bips gerne für Auskünften zur Verfügung.
- Im näheren Umfeld des Stadions stehen keine Parkplätze zur Verfügung.
Der Gästesektor ist in zwei Bereiche unterteilt, N15 und N16. Diese sind untereinander nicht verbunden. Für die Sicherheitskontrolle müssen alle am gleichen Ort anstehen, anschliessend müsst ihr aber zu den richtigen Eingängen gehen.

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 12:03 
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07.11.2018

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Seoane bleibt die Ruhe selbst

Die Valencia-Krise interessiert den YB-Trainer nicht

Die Chance, die sich YB in Valencia eröffnet, ist riesig. Doch wer denkt, Trainer Gerry Seoane würde sich deswegen aus der Ruhe bringen lassen, der liegt sowas von falsch.

Das Ritual ist dasselbe wie immer. Oder fast. An der Pressekonferenz vor dem kapitalen Spiel von YB in Valencia brauchen die beiden «Spanier» Seoane und Loris Benito – beide haben nordspanische Wurzeln –
die eigenen Voten diesmal nicht selber zu übersetzen, wie vor dem Spiel in Bern. Das wird simultan gemacht. So dauert die ganze Übung keine zehn Minuten. Zehn Minuten, in welchen Seoane die Ruhe weg hat.

Ob er, weil er Mut propagiere für dieses Spiel, mit zwei Stürmer antreten werde, wird der Luzerner gefragt. «Der Mut zeigt sich nicht im System, sondern in der Einstellung und wie man Vorgaben interpretiert. Und ja: Ich verrate die Aufstellung natürlich nicht.» Kleines Lächeln inklusive.

Aber das mit dem Mut? «Ganz viel davon werden wir brauchen», so der Coach. «In der defensiven Phase, dass wir Zweikämpfe suchen und nicht auf Distanz bleiben, die Duelle hart bestreiten. Wir brauchen aber auch Mut nach vorne, wir müssen vertikal spielen und nicht nach hinten und quer.»
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Zudem, so Mister Bierruhe weiter, brauche es Solidarität. «Wir müssen in der Defensive einander aushelfen und in der Offensive dem Ballträger ein, zwei, drei Optionen anbieten.» Die Valencia-Krise? Interessiert ihn (offiziell) selbstredend nur am Rande. «Wir konzentrieren uns auf uns. Natürlich analysieren wir den Gegner, aber da gehts ums Sportliche und darum, Lösungsansätze zu finden. Weniger um die Probleme von Valencia, das trotz allem enorme Qualität hat.»

Aber Seoane ist durchaus optimistisch. Auch weil sein Team zuletzt zwei Mal zu null gespielt hat – wenngleich gegen Promotion-League-Klubs Stade Nyonnais und ein unterirdisches GC. «Die Defensive ist der Schlüssel. Wir haben deshalb viel Videoanalyse betrieben und Gespräche geführt, auch wenn im Moment zwischen den Spielen wenig Zeit bleibt. Aber in den Ansprachen war die Defensive immer wieder im Fokus. Dass wir in der Offensive Qualität haben, zeigen wir Spiel für Spiel.»

Bringt das YB auf den Platz des Kultstadions Mestalla, dann kann es zur grossen Sensation kommen, zum ersten Sieg eines Schweizer Teams auf Valencia-Boden nach vier gewaltigen Klatschen von Servette, St. Gallen und zweimal Basel. Und YB stünde möglicherweise punktgleich mit Manchester United auf Platz zwei.

«Wir stellen keine solchen Rechnungsaufgaben an. Das überlassen wir Euch», sagt Seoane cool. Was wir unbedingt wollen, ist an die gute zweite Halbzeit im Heimspiel gegen Valencia anknüpfen. Wichtig wird sein, gegen das Anfangsfurioso, gegen die erste Welle, gut verteidigen. Und dann die Räume nützen. Wir
kommen jedenfalls mit der Idee hierhin, einen guten Match zu machen.» Und diese Idee finden wir hervorragend!


https://www.blick.ch/sport/fussball/cha ... 03663.html

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 12:06 
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Die Young Boys ringen in Europa um Grösse

Schweizer Klubs haben in Spanien oft heftige Niederlagen erlitten. Die Berner möchten das am Mittwoch in der Champions League ändern, zumal Valencia seit Wochen kriselt. Das kann für YB aber auch Gefahr sein.

Traumwandlerisch surfen die Berner Young Boys durch die erste Saison nach ihrem ersehnten Meistertitel. Sie wirken, als wären sie der FC Basel und als wäre Erfolg seit Jahren ihr treuer Begleiter. Sie sind auf dem Terrain ausdrucksstark wie ihr Trainer Gerardo Seoane, der an Medienkonferenzen in diversen Sprachen zu reden weiss.

Doch der im Moment Grosse aus der Schweiz schrumpft im Ausland schnell auf Normalgrösse, zum Beispiel auf jenem Plakat, auf dem vor dem Mestalla-Stadion in Valencia die stolzen Champions-League-Preise zu sehen sind. Der Platz auf der Haupttribüne ist gegen Manchester United und Juventus Turin für 230 Euro zu haben. YB kostet 160. Nach dem guten Hinspiel (1:1) im Stade de Suisse wollen sich die Berner auch inmitten der steilen Rampen des Mestalla teuer verkaufen.

Die Bedeutung des Teilerfolgs in Bern gegen Valencia ist auch im Nachhinein nicht hoch genug einzuschätzen. Ohne ihn hätten die Berner neben der Dominanz in der Schweiz mit der schieren Absenz in Europa leben müssen, weil der Rückstand in der Königsklasse zu gross geworden wäre. Als Aussenseiter nach der Hälfte des Parcours nur noch mitzulaufen, reduziert die Freude auf dem Rasen, auf den Tribünen und vor den Fernsehgeräten beträchtlich. Dazu erhöht sich mit Niederlagen auch der Marktwert des Personals nicht.

2,7 Millionen Euro

Doch YB hat gegen Valencia etwas für sein Selbstverständnis getan, etwas für den Vergleich mit dem FC Basel, der international so viel zu bewegen wusste. Kaum je ist in der Schweizer Ausbildungsliga ein Meisterteam so zusammengeblieben wie dasjenige in Bern. Und nicht nur das: Wenn sich der Goalie David von Ballmoos verletzt und ein wunder YB-Punkt drohen könnte, ist dessen teurer Edelreservist Marco Wölfli zur Stelle.

In Zeiten, in denen sich immer noch mehr ökonomisches Gewicht zu den europäischen Grossklubs verschiebt, hat die Prämienfrage noch mehr Bedeutung gewonnen. Während ein Remis 900 000 Euro einbringt, gibt es mit einem Sieg satte 2,7 Millionen. Mit einem Match, Zuschauereinnahmen exklusive. Das sind für Schweizer Verhältnisse exorbitante Geldsummen.

Dem FC Basel wird eine Liebe zum englischen Fussball nachgesagt, manch einen Brocken von der Insel hat er über die Jahre das Fürchten gelehrt. Doch mit Spanien liegt die Sachlage anders, nicht nur auf Basel, sondern auf alle Schweizer Fussballklubs bezogen. Daran ändert auch das 1:1-Remis des Nationalteams im Test auf spanischem Boden unmittelbar vor der WM 2018 nichts. In der Europa-League-Saison 2013/14 verloren der FC St. Gallen und der FC Basel in Valencia gleich 1:5 und 0:5. Im Jahr darauf ging Basel in der Champions League in Madrid bei Real 1:5 unter, und der FC Zürich blieb in Villarreal in der Europa League auf dem Weg zum 1:4 dergestalt chancenlos, dass der damalige FCZ-Torhüter David Da Costa danach ehrfürchtig verlauten liess, der Gegner habe in der zweiten Halbzeit «immer einen Spieler mehr auf dem Rasen gehabt». Das entsprach nicht der Realität, sondern dem Gefühl. 2016 waren die Zürcher in Villarreal besser. Sie verloren nur noch 1:2. Der gegnerische Trainer hatte seine Mannschaft auf nicht weniger als 8 Positionen umgestellt.

Sehnsucht nach Befreiung

Die haarsträubende Schweizer Statistik muss für YB nichts bedeuten und kann eine wirksame Warnung sein, auch wenn im Fall von Valencia einer jener Parameter Gültigkeit hat, auf die Schweizer Vertreter für Erfolge auf internationaler Ebene fast zwingend angewiesen sind. Der Widersacher ist nicht in Form und kämpft mehr mit sich als gegen die Konkurrenz. Er ist in der Primera División nach einer Remis-Kaskade nur im 15. Rang klassiert, weist 7:9 Tore aus und sehnt sich nach Befreiung. Das wurde an der Medienkonferenz am Tag vor dem Spiel gegen YB überdeutlich. Die Unruhe ist fast greifbar, obschon der erfahrene Trainer Marcelino ruhig Auskunft gibt, an die Vernunft appelliert und sagt, dass «eine tote Mannschaft nicht Fussball spielt wie wir vor ein paar Tagen». Trotz Chancenplus und 27 Abschlussversuchen in Richtung Tor verlor Valencia das Heimspiel gegen Girona 0:1.

Marcelino geniesst Kredit, weil er den zuvor in der zweiten Tabellenhälfte darbenden Valencia CF im letzten Jahr in die Königsklasse führte. Doch was geschieht, sollte man den Match gegen YB verlieren? Valencia ist kein Hort der Ruhe und Bedachtsamkeit. Nach Unai Emery (bis 2012) hatte der Klub bis zu Marcelino (ab 2017) je nach Zählweise 10 bis 12 Trainer. Das ist der wackelige Boden, der für Schweizer in Spanien etwas möglich machen kann. Aber es ist auch der zitternde Boden, auf dem ein heiliger Zorn gedeihen kann.

Die imposante Stadionleiche

bir. · Auf den ersten Blick wirkt das Betonmonument wie eine Stierkampfarena. Doch bei näherem Hinsehen ist festzustellen, dass sich da keine Arena, sondern eine riesige Baustelle ausbreitet. Oder besser: Da war einmal eine Baustelle. Die darum herum gezogene Bretterwand hat eine stumme Botschaft: Bitte nicht hinsehen. Es ist das neue Mestalla-Stadion, das der Stolz des Valencia Club de Fútbol sein sollte. Ist es aber nicht. «Das ist unser neues, altes Stadion», sagt jemand. 2007 begann, nicht weit vom Mestalla-Stadion entfernt, der Bau des neuen Valencia-Heims. 75 000 Plätze – ein Monument für Grösse. Doch im Zuge der spanischen Bau- und Finanzkrise kam es 2009 zum Stopp.

Geld fehlte, viel Geld. Gegen 150 Millionen Euro sind offenbar verbaut, und es wird behauptet, dass es für die Fertigstellung nochmals so viel brauche. Das sind saloppe Rechnungen, doch wer in Valencia über das neue, alte Mestalla spricht, gleitet fliessend von Ironie in Zynismus ab. Derzeit wird wieder einmal nach Lösungen gesucht. 2014 stieg der aus Singapur stammende Peter Lim im Klub ein und kündigte die Vollendung für 2019 an. Ein tolles Geschenk für den 100. Geburtstag des Vereins. Doch nichts geschah. Vielleicht 2021? Stadion-Leichen gibt’s auch anderswo. Doch meist sind die Stadien vollendet und werden nicht mehr genutzt. In Valencia steht eine Leiche, die noch nie lebendig war.


https://www.nzz.ch/sport/yb-ringt-in-eu ... ld.1434467

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 12:07 
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07.11.2018

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Fliegen will verdient sein

YB tritt heute in der Champions League bei Valencia an. Das legendäre Mestalla-Stadion ist ein Kulturerbe des Weltfussballs.

Es ist Dienstag, kurz vor Mittag, in Valencia pfeift ein scharfer Wind um die nackte Betonschüssel namens Nou Mestalla, und nichts ist in diesem Moment näher, als der ewig werdende Flughafen BER in Berlin. Das an Peinlichkeiten und Kosten nur schwer zu überbietende Grossprojekt in der deutschen Hauptstadt passt perfekt zum Stadionentwurf des FC Valencia im Norden der Stadt: 2007 begann der Bau, 340 Millionen Euro waren bereitgestellt, 2010 wollte man fertig sein. Doch schon 2009 ging das Geld aus – Baustopp. Seit Jahren gibt es immer mal wieder einen neuen Eröffnungstermin, aktuell ist es 2021.

In der Champions League tritt YB heute in Valencia an. Die ganze Region scheint gerade schwer mit sich selber beschäftigt: Die Wirrnis um die neue Heimstätte des Fussballclubs steht stellvertretend für die gescheiterte Sportpolitik in der spanischen Metropole. Wettkämpfe von Weltrang sollten dem einst aufstrebenden Valencia zu globalem Glanz verhelfen, die Segelregatta America’s Cup war da, die Formel 1 fuhr mitten durch das Hafenviertel, und der FC Valencia sollte im neuen Stadion vor 75 000 Zuschauern wieder um den Titel mitspielen. Die Stadt wurde umgekrempelt, besticht noch heute durch architektonische Eleganz und mediterranes Flair, doch der grosse Bahnhof ist vorbei. Der America’s Cup kam nach zwei Austragungen nie mehr zurück, der letzte Formel-1-Wagen bremste 2012 ab. Und der Fussballclub tut sich gerade mächtig schwer.

Marcelinos Nebelmeer

Valencia war 2013 die erste Region in Spanien, welche in Madrid um Hilfe bat, weil 2,3 Milliarden Euro Haushaltsdefizit drückten. Die spanischen Provinzen haben ihren Stolz, die meisten wären lieber heute als morgen unabhängig, und auch an der autonomen Region Valencia ging das Hohle-Hand-Machen bei der wenig geliebten Hauptstadt nicht spurlos vorbei. Nach der Finanzkrise macht die Aufbruch- der Katerstimmung nur langsam Platz. Die Arbeitslosenquote von knapp 20 Prozent ist eine der höchsten des Landes.

Weiter geht es, noch höher in den Norden der Stadt, und der Wachmann vor der «Ciudad Sportiva» um die 40 denkt kaum an solche Zusammenhänge, als er dem 22-jährigen Santi Mina in dessen mehrere hunderttausend Euro teuren Porsche die Schranke öffnet. Eitel scheint die Sonne über dem stattlichen Trainingsgelände des FC Valencia, doch für Marcelino Garcia muss sich der Gang zur Pressekonferenz anfühlen wie ein Taucher ins Nebelmeer. Der Trainer steckt mit dem Club in der Krise, am Dienstag warten auf ihn an die 60 Journalisten mit scharfer Zunge und spitzer Feder. Der 53-jährige Marcelino aber hat schon viel gesehen, gekonnt und charmant reagiert er auf die vielen Versuche, ihn aus dem rhetorischen Gleichgewicht zu bringen. Nur einmal hebt er die Braue und wird ein wenig bestimmter: Als einer spöttisch bemerkt, die Partie gegen YB sei ja die klar einfachste Aufgabe in dieser Saison bisher. «Haben Sie das Spiel in Bern gesehen?», fragt Marcelino.

Nur zu schlecht erinnern sich die Spanier, wie sie beim 1:1 in Bern vor zwei Wochen als Verlierer hätten vom Platz gehen können. Wer nun am Dienstagnachmittag auf dem edlen Vereinsgelände mit den 14 Trainingsplätzen steht, wer zuvor mal wieder einen Blick auf die Kaderliste geworfen und sich durch die Erfolge an der Historienwand gelesen hat, der kann sich eigentlich kaum vorstellen, dass der Abend heute nicht mit einem Sieg für den zweifachen Champions-League-Finalisten endet. Doch letztmals zu Hause gewonnen hat Valencia am 20. Mai – wettbewerbsübergreifend.

Die Krise beim Traditionsclub ist also akut. Und vor dem alten, dem echten und ehrwürdigen Mestalla, wird später am Tag klar, dass es manchmal auch die Vergangenheit ist, welche auf der Gegenwart lastet. Das Konterfei von Mario Kempes schaut von der eindrücklichen Fassade herab, auch die Köpfe von Pablo Aimar und Gaizka Mendieta prangen dort, die Erfolge von früher bauen den Druck für morgen auf. Mitten in diesem riesigen Altar der Fussballhistorie bereiten sich die Young Boys auf ihr zweites Auswärtsspiel in der Champions League vor. Wegen Nebels sind sie mit etwas Verspätung gestartet, Staff und Team vertrieben sich die Wartestunde im Terminal am Flughafen Bern-Belp mit dem einen oder anderen Spielchen. An der Pressekonferenz im Mestalla sind Trainer Gerardo Seoane und Verteidiger Loris Benito, beide mit Wurzeln im Gastgeberland, die gefragten Akteure. Benito ist beeindruckt, «da rede ich mit Reportern von Zeitungen, die ich als Interessierter des spanischen Fussballs schon als Kind gelesen habe». Und Seoane ist nach zwei Niederlagen und einem Remis in der Königsklasse fokussiert: «Welche Bedeutung dieses Spiel für uns hat, ergibt sich bereits aus dem Namen des Wettbewerbs.»

An der Theke mit Manolo

Und dieser Name lockt wie schon in Turin beim Spiel gegen Juventus überdurchschnittlich viele Fans aus Bern an. Etwa 1200 der knapp 50 000 Zuschauer werden heute die Young Boys unterstützen, viele Wege haben sie nach Valencia geführt, über Alicante oder Barcelona, im Flugzeug oder mit dem Auto. Und wer es bis zum Stadion geschafft hat, kann sich direkt gegenüber beim berühmtesten Anhänger überhaupt für ein Bier an die Theke setzen. Bar-Inhaber Manolo, die Figur mit Bauch und Pauke, hat als Edel-Fan des spanischen Nationalteams die Welt gesehen. Im Januar wird er 70 Jahre alt, zehn Weltmeisterschaften erlebte er in fast fünf Jahrzehnten Fanreisen vor Ort mit, und während 30 Jahren war er auch mit dem FC Valencia unterwegs. Bis er 2001 nach einem leeren Versprechen des Präsidenten beim Final der Champions League gegen Bayern das Spiel verpasste. Besagter Präsident ist längst gestorben, Manolo wohnt noch immer neben dem Stadion. «Ich bleibe draussen», sagt er.

Beständigkeit ist eine Tugend, vielleicht wird sie sich dereinst auf der Stadionbaustelle in Mestalla, möglicherweise gar beim BER in Berlin auszahlen. A propos: In Castellon, 100 Kilometer nördlich von Valencia, hat die hochverschuldete valencianische Regierung für 150 Millionen Euro einen Flughafen bauen lassen. Von der Planung 1997 bis zur Regelnutzung 2015 dauerte es fast 20 Jahre. Fliegen will verdient sein.


https://www.derbund.ch/sport/fussball/F ... y/20695081

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 12:09 
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07.11.2018

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Wie sind die Fans von Valencia?

Die Fans des FC Valencia seien die feurigsten in Spanien, schreibt die Berner Fanarbeit in ihrem Guide zum Rückspiel in der Champions League von YB gegen Valencia.

Für Stimmung sorgen massgeblich die Gruppen Ché und El Gol. Auf der Anreise sollte man entweder vom vereinbarten Treffpunkt aus ins Stadion gehen oder neutral anreisen. Die Fanarbeit warnt davor, die Polizei zu provozieren, sie sei bekannt für ihre Aggressionen. An spielfreien Tagen rät sie vom Tragen von Fanartikeln ab.

Das Stadion Mestalla wurde 1923 gebaut und fasst 55000 Zuschauer. Der Gästesektor befindet sich in den Blöcken 533 und 733 auf der Nordseite des Stadions auf dem dritten Rang. Zuletzt wurde das Stadion 2014 saniert. Eigentlich hätte es durch einen grösseren Neubau ersetzt werden sollen. Dieser wurde nicht realisiert, weil das Gelände nicht gekauft werden konnte und auch keine Investoren gefunden wurden. Im Mai 2021 soll endgültig in einer neuen Spielstätte gespielt werden.


https://www.bernerzeitung.ch/region/ber ... y/16679108

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 12:13 
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07.11.2018

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YB in Valencia gefordert - von Bergen: "Die zweite Halbzeit muss in den Köpfen bleiben"

Die Young Boys stehen am Scheideweg: Die 4. Runde der Champions League heute Abend in Valencia (18.55 Uhr) entscheidet über die Europacup-Perspektiven der Berner.

Nach dem Match in Valencia werden die Young Boys ziemlich gut einschätzen können, was noch möglich ist in ihrer ersten Saison in der Champions League. Es sei vielleicht die letzte Chance, noch etwas zu erreichen, blickte Steve von Bergen voraus. Mit einer Niederlage würden die Chancen, im Europacup zu überwintern, gegen null tendieren, mit einem Remis könnte YB die Hoffnungen zumindest aufrecht erhalten, und ein Sieg wäre ein womöglicher entscheidender Schritt Richtung Platz 3.

Mit der zweiten Halbzeit aus dem Heimspiel gegen Valencia im Hinterkopf haben die Berner die Reise nach Spanien angetreten. Sie gibt ihnen Zuversicht, das nach dem ersten Tor und dem ersten Punkt in der Champions League am Mittwoch auch der erste Sieg möglich ist. 45 Minuten lang setzten die Berner den favorisierten Gegner daheim unter Druck. Mit der positiven Einstellung, die YB im Stade de Suisse auszeichnete, will die Mannschaft auch auswärts gegen den verunsicherten spanischen Vertreter agieren.

In Valencia werden die Bedingungen anders sein als in Bern, die Herausforderung im ungewohnten Umfeld und vor mehrheitlich gegnerischen Fans noch etwas grösser. Doch der Zeitpunkt scheint ideal, um etwas Zählbares aus dem 55'000 Zuschauer fassenden Estadio Mestalla mitzunehmen. Valencia steckt in der Krise, die sich seit dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams durch ein Remis in Bilbao und eine Heimniederlage am Samstag gegen Girona noch verstärkt hat. Trainer Marcelino hat mit seinen hoch dotierten Spielern nach 11 Runden 16 Punkte weniger geholt als zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr.

Die Defensive als Basis

An guten Angreifern fehlt es dem FC Valencia auch in dieser Saison nicht. Bloss treffen der Belgier Michy Batshuayi, der Franzose Kevin Gameiro und der Spanier Rodrigo, alles Internationale, kaum. Valencia ist die Selbstsicherheit, die YB national auszeichnet und gerade fürs Toreschiessen so entscheidend ist, abhanden gekommen. Von Bergen nimmt sich aber in Acht vor dem angeschlagenen Gegner mit dem grossen Potenzial und warnt davor, sich kopflos nach vorne zu werfen: "Das wäre total falsch!" Der Erfolg führt für den Captain und Abwehrchef über ein defensiv perfektes Spiel.
Eine Lektion haben die Berner in den ersten drei Champions-League-Runden gelernt: Fehler werden auf diesem Niveau bestraft und sind auch für die starke Berner Offensive kaum mehr zu kompensieren. Hinten gut stehen ist in der Champions League die Basis, die YB etwas verloren hatte mit den vielen Gegentoren im Oktober. Nun gelangen zuletzt zwei Zu-null-Siege gegen Nyon im Cup und gegen die Grasshoppers. Das ist zumindest gute Vorarbeit für die ungleich schwierigere Aufgabe in Valencia.

von Bergen: "Wir müssen unser bestes Spiel in diesem Herbst machen"

Der 35-jährige Abwehrchef und Captain der Young Boys, Steve von Bergen (Foto), fiebert dem Champions-League-Spiel vom Mittwoch in Valencia entgegen. Der Neuenburger ist durchaus guten Mutes, wie er im Interview mit der Nachrichtenagentur SDA erzählt:

Steve von Bergen, im ersten Spiel gegen Valencia, bei diesem 1:1, war Ihre zweite Halbzeit besonders gut. Valencias Trainer sagte nachher, YB habe klar dominiert, sein Team sei eine Zeitlang überfordert gewesen. Können Sie in Valencia direkt an diese zweite Halbzeit anknüpfen?
Steve von Bergen: "Diese zweite Halbzeit muss hundertprozentig in unseren Köpfen sein, das ist klar. Wir wissen auch, dass dieses Spiel vielleicht unsere letzte Chance ist, in der Champions League noch etwas zu erreichen. Wir wissen nicht, was uns genau erwartet. Wir spielen auswärts, und es werden 40'000, vielleicht 50'000 Zuschauer dort sein. Trotzdem müssen wir auch dort diese positive Einstellung, dieses Tempo, diese Dynamik haben wie hier. Valencia hat momentan eine schwierige Phase in der Meisterschaft. Die Fans erwarten immer viel, wie vielleicht die Fans von Napoli."

In letzter Zeit hat YB immer in der zweiten Halbzeit zugeschlagen. Die 13 Tore in den letzten sechs Spielen in Meisterschaft, Cup und Champions League fielen alle nach der Pause. Man kann von einem Phänomen reden. Wie erklären Sie sich das?
"Es gibt nicht wirklich eine Erklärung. Aber sicher haben wir eine Ruhe und eine Stärke in der Mannschaft und die Überzeugung, dass wir in der zweiten Halbzeit gut sind. Auch zuletzt gegen GC war es am Anfang nicht so gut. Aber wir hatten diese Geduld, die wie eine Power ist."

Mit welcher Einstellung soll YB denn diesen Match angehen?
"Die drei anderen Mannschaften in unserer Gruppe haben damit gerechnet, gegen YB sechs Punkte zu holen, das ist klar. Valencia hat hier in Bern aber zwei Punkte gelassen. Für Valencia ist es jetzt eine Pflicht zu gewinnen. Sicher werden wir nicht von Anfang an nach vorn gehen wie die Verrückten, das wäre total falsch. Wenn es uns gelingt zu dominieren, dürfen wir nie vergessen, dass Valencia hervorragende Möglichkeiten beim Kontern hat. Also müssen wir defensiv ein perfektes Spiel machen. Wir müssen unser bestes Spiel in diesem Herbst machen, nicht nur die beste Halbzeit."

In der Meisterschaft war YB schon vor einem Jahr nach 13 Runden Erster. Jetzt sind Sie ebenfalls Erster und haben fünf Punkte mehr geholt als vor einem Jahr. Sie haben mit 14 Gegentoren wieder die beste Defensive. Und Sie haben 43 Tore erzielt, das sind 30 Prozent mehr als vor einem Jahr. Also haben Sie in der nationalen Konkurrenz von einem sehr guten Niveau ein noch höheres Niveau erreicht. Was sind die Gründe?
"Es ist nicht nur eine Arbeit von einem oder zwei Jahren. Einige Spieler sind viel länger bei uns. Die Kontinuität ist ein Grund, das Vertrauen ist ein Grund. Wir haben längst begonnen, an unsere Stärke zu glauben. So können wir auch mit mehr Ruhe und mit klaren Zielen arbeiten. Es ist nicht einfach, denn wir müssen uns ja manchmal alle drei Tage beweisen. Auch mental ist das nicht einfach. Nach einem Sieg fährt man ein bisschen herunter, aber ein paar Tage später muss man wieder hundertprozentig bereit sein. Gewinnen ist nicht selbstverständlich. Wir müssen arbeiten, um zu gewinnen."

Im Kader gibt es Spieler wie Nsame, Moumi Ngamaleu, Aebischer, Bertone, Garcia oder Schick, die bei YB meistens nicht in der Startformation stehen, die aber in vielen anderen Klubs der Super League wohl einen Stammplatz hätten. Wie finden sich diese Spieler mit ihrer Rolle zurecht?
"Es ist vielleicht nicht einfach für einen Spieler, wenn er im Cup gegen Biel spielen kann und nachher gegen Manchester United nicht. Aber jeder akzeptiert seine Rolle, jeder arbeitet. Es gibt eine Konkurrenz im Kader, eine gesunde Konkurrenz. Die Spieler kommen mit ihren Rollen gut zurecht. Sie beweisen es ja auf dem Platz. Moumi Ngamaleu rennt 14 Kilometer, Aebischer hat schon vier Tore gemacht in der Super League. Nsame fünf Tore, glaube ich. Und er hat jedes Mal sehr gut gespielt. Man kann nicht unbedingt von Stammspielern und Ersatzspielern sprechen. Natürlich gibt es eine Hierarchie mit erfahrenen Spielern. Aber es ist immer eine Mischung. Auch das ist eine Stärke von uns."

Sie spielten am Anfang ihrer Karriere neun Jahre bei Neuchâtel Xamax. Sie sind ja auch Neuenburger. In zwei Saisons mit dem FCZ wurden Sie zweimal Meister. Jetzt spielen Sie in der sechsten Saison in Bern. Welches ist der Verein Ihres Herzens?
"Die Zeit in Zürich war für mich unglaublich, und auch gut für meine Karriere. Aber man kann es nicht vergleichen mit dem, was ich mit Xamax und YB erlebt habe. Bei YB haben wir fünf Jahre gebraucht, um etwas zu erreichen. Was wir letzte Saison erlebt haben, erlebst du nur einmal im Leben. In Bern habe ich meine grössten Emotionen erlebt. YB hat eine andere Bedeutung. Ich fühle mich hier zu Hause. Ich liebe diesen Verein."


https://www.transfermarkt.ch/yb-in-vale ... 323030?rss

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Der listige Mr. Lim

Peter Lim aus Singapur ist schwerreich und schnell gelangweilt. Viel lieber als in den spanischen Grossclub würde er in Manchester United investieren.

Sie werden kaum davon wissen, aber Peter Lim und die Young Boys, sie haben in dieser Saison schon aus gleichem Anlass gejubelt. Der Multimilliardär aus Singapur und die Schweizer Meister aus Bern dürften am 24. August beide Freudensprünge gemacht haben.

Die Auslosung in der Champions League bescherte YB das grosse Los mit Juventus Turin, Manchester United und Valencia. Und die Auslosung in der Champions League bescherte Valencia-Besitzer Lim das grosse Wiedersehen: mit seinem Klienten Ronaldo bei Juve und mit seinem Herzensverein Manchester United.

Die Gruppe H in der Königsklasse illustriert ganz passabel, in welchen Kreisen sich der schwerreiche Asiat so bewegt. Ein Vermögen gemacht hat der 65-Jährige in der Palmölindustrie, «Forbes» führt ihn mit seinen fast 3,6 Milliarden Dollar Vermögen unter den zehn reichsten Personen in Singapur. Über seine Absichten im Fussball gehen die Meinungen auseinander. Für einen listigen Geschäftsmann mit zwielichtigem Gebaren halten ihn die einen, für einen ehrenwerten Philanthropen halten ihn die anderen.

Der Parkplatz von Mendes

Ersteres mit Letzterem verknüpfte Lim in seinem Engagement beim FC Valencia. Mit seinem Einstieg 2014 hat er den spanischen Grossclub vor dem Konkurs bewahrt. Für 100 Millionen Euro erwarb er den schwer verschuldeten Verein im Frühling 2014. Zwar war Lim bis dahin weder mit besonderem Fussballsachverstand noch mit einer Affinität zu Spanien aufgefallen, aber logischerweise war das Publikum dem Retter in der Not fürs Erste wohlgesinnt.

Das änderte sich, als Lim die ersten fragwürdigen Entscheidungen traf. Weil ihm die Firma gehört, die Cristiano Ronaldos Bildrechte verwaltet, kam er früh schon mit dessen Berater Jorge Mendes in Kontakt. Der hinter Ronaldo und United-Trainer José Mourinho drittmächtigste Portugiese im Weltfussball hatte Lim den Club zum Kauf vermittelt – und parkierte dann ungeniert seine jüngsten Klienten bei Valencia.

Die Mannschaft verkam zwischenzeitlich zum Liegesofa von Mendes’ Ausschussware. Brisant dabei: Lim führt selbst Firmen in seinem Portfolio, die unzählige Spielerrechte besitzen. Unternehmen investieren in junge Spieler, um später von den Ablösen profitieren zu können: «Third party ownership» nennt sich das im Jargon, und Lim wird nachgesagt, längst ein Grossmeister darin zu sein.

In Valencia traf er nach der Übernahme seltsame Personalentscheidungen. Mal installierte er den Mendes-Klienten Nuno als Coach, mal den früheren United-Verteidiger Gary Neville, der zu diesem Zeitpunkt weder je ein Profiteam trainiert hatte noch ein Wort Spanisch sprach.

Die nicht so heimliche Liebe

Die aktuelle Krise unter dem Spanier Marcelino betrachtet Lim zunehmend aus der Ferne. Die Versprechen von 2014 bleiben unerfüllt: etwa die Eröffnung des neuen Stadions, die ursprünglich für 2019 vorgesehen war. Und Valencia ist nicht sein einziges Sportinvestment. Mit der «Class of ’92» – die früheren United-Spieler um die Neville-Brüder, Ryan Giggs, Paul Scholes und Nicky Butt – hat Lim den Salford FC gekauft. Der Club in der Nähe von Manchester ist seither dreimal aufgestiegen, spielt in der fünfthöchsten Liga – und führt zahlreiche Spieler vom Portfolio Lims oder der United-Legenden im Kader.

Daneben hat der in der Öffentlichkeit zurückhaltende Investor Beteiligungen am Autoriesen McLaren und an einem Fussball-Hotel beim Old Trafford. Aus seiner Liebe zu Manchester United hat Lim nie einen Hehl gemacht, in Asien führt er gar eine Restaurantkette, die sich nur mit dem Grossclub beschäftigt. Umso mehr erstaunte 2010 die Avance mit der Kaufofferte für Erzrivale Liverpool. Wer weiss, was der listige Lim mit dem Traditionsclub angestellt hätte.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/uefa ... y/23301086

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 12:19 
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