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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 30. August 2018, 12:03 
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YB ist bereit für neue Sternstunden: Die Gänsehaut-Hymne in unserem Wankdorf

Bänz Friedli kannte die Champions-League-Hymne schon von klein auf. Nun ist es in Bern möglich diese live und vor Ort zu hören.

Vater klimperte unentwegt. Beethoven, Bach, Mozart. In jeder freien Minute sass er in der Wohnstube am Klavier und spielte. Oft auch Händel. Daher kannte ich die Hymne der Champions League schon als Zweikäsehoch. Ihm nämlich, Georg Friedrich Händel, hat der Brite Tony Britten seine Melodie später abgekupfert.

Nun soll sie im Wankdorf erklingen? Erhebend wird das sein – und leicht befremdlich. Wir kennen die feierlich euphorisierende Tonfolge nur vom Fernsehen. Sie steht für die entrückte Glitzerwelt des Fussballs, aber auch für den gnadenlosen Kommerz, den wir Fans im Grunde verabscheuen. Plötzlich gilt diese Hymne dem Verein, mit dem ich von klein auf leide …

Letzten Mittwoch, beim Hinspiel, hätte ich sie mir bereits anhören können. Doch just bevor sie ertönte, stand Tochterherz an den Pforten des Zürich Openairs und hatte ihr Ticket verloren. In wenigen Minuten, greinte sie am Handy, würde ihre Lieblingsband auftreten – und sie könne nicht rein!

Also klappte ich auf den Rängen meinen Laptop auf, loggte mich ein und schaffte es unter wilden Flüchen irgendwie, ihr Ticket noch mal herunterzuladen und es ihr zu schicken. Danach fragte ich meine Sitznachbarin: «Wann kommt eigentlich die Hymne?» – «Jetzt hast du sie gerade verpasst.» Ich gab mich cool: «Ich werde sie diesen Herbst ja noch öfter hören.» Das sagte ich so leichthin, aber wer hätte nach dem 1:1 noch daran geglaubt? Schon machte sich wieder die alte Genügsamkeit breit: YB in der Champions League? Äuää.

«Seoane will nicht träumen», war das Letzte, was ich am Vorabend des Rückspiels in einer Sport-App las. Dann schlief ich ein und – es war mir nie zuvor passiert – träumte von YB. Dass sie es schaffen und Real zugelost bekommen würden. Dabei ist Real gar nicht mein Wunschlos. Ich wünsche mir Juve, Dortmund, Liverpool.

Himmel, welch glückliche Fussball-Woche! Heute Abend qualifiziert sich die Frauennati für die WM, und ich bin live dabei. Dass es den Schweizerinnen gelingt, erträume ich mir nicht. Da bin ich mir sicher.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/fu ... -132995431

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Samstag 1. September 2018, 11:15 
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Kniefall vor dem Kapitalismus

BernMit dem Einzug der Young Boys in die Champions League transpiriert das rot-grüne Bern plötzlich die Begeisterung für kapitalistische Millionengeschäfte aus allen Poren. Ein Lehrstück in selektiver Wahrnehmung.

Bern hat Helden. Richtige, gestählte gelb-schwarze Helden, von denen einer am letzten Dienstag auf dem Rasen des Fussballstadions in der kroatischen Hauptstadt Zagreb zweimal einen Ball ins Tor beförderte. Und in Bern zum zweiten Mal innert vier Monaten eine kollektive Erregung südländischer Intensität auslöste. Champions League! Das ganz grosse Ding im ganz kleinen Bern!

Der Schweizer-Meister-Titel von YB Ende April, er war, nach 32 Jahren ungestillter Sehnsucht, historisch. Nun die Qualifikation für die Champions League, erstmals in der Vereinsgeschichte, sie ist irgendwie superhistorisch. Genauso wie der Rückflug der kickenden Heroen in einer Skywork-Maschine aus Zagreb: Nur Stunden nach dem begeisterten Empfang im Belpmoos war die Fluggesellschaft Skywork Ge­schichte. Wahnsinn! Der Historische Verein des Kantons Bern ist gut beraten, ein neues Thema auf die Agenda zu nehmen: the history of BSC Young Boys. Und vielleicht wird sich 2018 dereinst als das Jahr herausstellen, in dem Bern anders zu ticken begann.

2018 ist schon jetzt das Jahr, in dem das rot-grüne Bern jegliche Berührungsängste vor dem ­kapitalistischen Fussballbusiness verlor. Fast 30 Millionen Franken brutto fliessen mit der Qualifikation für die Champions League ins YB-Headquarter an der Papiermühlestrasse. Einfach so. Bei jedem gewonnenen Punkt käme eine Million hinzu. YB kann alle sechs Spiele gegen Juventus Turin, Valencia und Manchester United verlieren: egal. Die Mil­lionen tropfen herunter wie Herbstniederschläge, und in Bern finden es alle nur grossartig. Selbst linke Konsumkritiker ­werden mit glänzenden Augen den Aufpreis für die Tickets zu YBs Champions-League-Spielen zahlen und umgehend ein Selfie posten. Der böse Markt, er ist plötzlich so cool, wir machen brav mit, weil YB dabei ist.

Denn die gelb-schwarze Euphorie hat die gespenstische Kraft, moralische Bedenken mindestens vorübergehend aus dem Bewusstsein zu verbannen. Würde sonst eine Unternehmung mit einem Schlag 30 Millionen Franken einnehmen, richtete sich der typisch bernische Gedankenreflex sofort auf den Spitzensteuersatz. Bei YBs Millionenzufluss: eine tiefe Verbeugung. Topverdienern steht man in Bern gerne kritisch gegenüber. Bundesräte (Jahreslohn knapp 500 000 Franken) oder Berner Regierungsräte (knapp 300 000 Franken) garnieren genug, findet man. YBs vergötterte Fussballarbeiter, Doppeltorschütze Guillaume Hoarau allen voran, verdienen teilweise mehr als doppelt so viel wie das politische Spitzenpersonal – aber alles gut: YB-Giele sy halt eifach geili Sieche.

«Kritische Fragen sind absolut berechtigt.»
David Stampfli, SP-Grossrat


Politische Anliegen wie die Konzernverantwortungsinitiative, die bei multinationalen Firmen auf die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards pocht, haben im rot-grünen Bern grossen Sukkurs. Die umstrittene halb staatliche russische Erd­gasfirma Gazprom, die sich mehrheitlich um «Konzernverantwortung» foutiert, ist einer der Champions-League-Sponsoren und so indirekt Mitabsender von YBs 30-Millionen-Zustupf. Das YB-begeisterte Bern signalisiert: Kein Problem, Herr Putin.

David Stampfli, glühender YB-Fan, geschäftsführender Sekretär der kantonalen SP und Grossrat, gibt unumwunden zu, dass man als linker YB-Anhänger in Widersprüche gerate, die «man letztlich wohl nie ganz auflösen kann». Das ins Absurde eskalierende Milliardengeschäft der Champions League und die astronomischen Saläre der Spitzenspieler liessen sich mit linker Weltanschauung nicht vereinbaren. Eigentlich. Vorfreude und Stolz über YBs Coup seien aber dennoch riesig. Saisonkartenbesitzer Stampfli wird sich die 100-Millionen-Fussballer Cristiano Ronaldo und Paul Pogba live im Stade de Suisse nicht entgehen lassen. Trotzdem findet er: Kritische Fragen seien «absolut be­rechtigt». Wenn man sie aufwerfe, würden sie wohl bei der YB-Führung das Bewusstsein zusätzlich schärfen, auch an die Allgemeinheit zu denken.

Werde der Millionenzufluss umsichtig investiert, glaubt Stampfli, profitiere der gesamte Verein und damit etwa auch die Juniorenabteilung, mit der YB eine monetär kaum berechenbare, aber sehr wertvolle gesellschaftliche Aufgabe wahrnehme. Abgesehen davon: Stampfli findet es richtig, wenn YB und seine Spieler ganz normal besteuert werden, sodass die Allgemeinheit auch auf diesem Weg vom gelb-schwarzen Aufschwung profitiert. Elegante Argumentation: Gut eingesetzt, verlieren die giftigen Champions-League-Millionen für das kapitalismuskritische Bern den Schrecken.

Darin, sich in eine schöne Geschichte zu betten, haben die Young Boys ja Geschick: Sie zelebrierten den langen Weg zum Meistertitel virtuos als romantisches Berner Herzensprojekt gegen die Basler Grosskapitalisten mit ihren Pharmamillionen. Die Fussballunternehmung YB hat den Nimbus eines generösen Wohltäters. Und man blickt locker darüber hinweg, dass das heutige YB ohne den Einschuss Dutzender Millionen der Zürcher Unternehmer Hans-Ueli und Andy Rihs undenkbar wäre.

Die Zürcher Subvention der grossen Berner Fussballträume war nötig, weil die Berner Wirtschaft – mit Ausnahme von Bruno Marazzi – Investitionen in das latente Hochrisikogeschäft YB scheute. Nun sind die gelbschwarzen Helden im schwindelerregenden Superbusiness angekommen. Und es ist, als würde es sich genau jetzt auszahlen, dass man in der Beziehung zwischen Bern und den Young Boys hartnäckig die selektive Wahrnehmung trainierte. Man könnte auch sagen: In dieser Disziplin sind wir längst reif für die Champions League. Hopp YB!


https://www.bernerzeitung.ch/region/ber ... y/28925088

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Samstag 1. September 2018, 14:30 
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Der Machtwechsel

Freude in Bern, Frust in Basel. Die Kräfteverhältnisse zwischen den beiden Schweizer Topteams haben sich rasant verschoben.

Der Donnerstagabend dokumentierte das gegensätzliche Befinden der zwei führenden nationalen Fussballclubs einwandfrei. Der FC Basel schied auf Zypern im Europa-League-Playoff kläglich gegen einen Verein namens Apollon Limassol aus. Klassisch verbaselt sozusagen. Und das keine zwei Stunden nachdem YB in die wohl attraktivste Champions-League-Gruppe eines Schweizer Clubs der Geschichte gezogen worden war.

«Wir haben versagt»

Während die Young Boys erstmals die Königsklasse erreichten, verpasst der FCB zum ersten Mal seit 14 Jahren eine internationale Gruppenphase. Der Primus aus Basel leckt seine Wunden – und begreift selber kaum, wie rasant der einstige Serienmeister in die monumentale Krise schlitterte. Mit einer fatalen Mischung aus Misswirtschaft, Inkompetenz und Überheblichkeit.

Keine Aussage steht besser für die groben Basler Fehleinschätzungen als jene des damals angehenden Sportchefs Marco Streller vom April 2017, als der FCB gerade seinen achten Meistertitel nacheinander errang. Sie besitzt längst Kultstatus in der Branche. «4 bis 8 Junge im Kader zu haben, ist für uns realistisch. Und wir müssen die Jungen bringen. Der Abstand zu YB ist so gross, dass man dieses Risiko eingehen kann», sagte Streller. Es ging darum, das neue, kostenbewusstere Konzept des Clubs unter frischer Führung zu verkaufen. Mehr Basel. Mehr Jugend. Mehr Spektakel.

Nun haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben. Der FC Basel irrlichtert nach den Abgängen von Präsident Bernhard Heusler und Sportdirektor Georg Heitz seit Sommer 2017 im Zickzackkurs umher. Fast wie die Young Boys einst, bloss sehr komprimiert. Die angestrebte Philosophie, übrigens die gleiche wie jene von YB, ist das Papier nicht mehr wert, auf dem sie möglicherweise niedergeschrieben worden war.

Die handelsüblichen Reflexe haben auch den FCB erfasst. Traineraltmeister Marcel Koller ersetzte kürzlich Nachwuchscoach Raphael Wicky. Fertig lustig für die Jungen. Resultatfussball mit erfahrenen Kräften statt Offensivspektakel mit schwungvollen Talenten. Durchaus erfolgreich – bis zur Blamage in Limassol. «Wir haben versagt», sagte der routinierte Mittelfeldspieler Fabian Frei nach der 0:1-Niederlage bei Apollon. «Das tut uns richtig weh, weil wir ein sehr breites Kader haben und nun im Herbst viel weniger Spiele anstehen.»

Siegenthalers Worte

Die Young Boys sind nach dunklen Zeiten im Schatten des Dominators FCB heute in vielen Bereichen deutlich besser aufgestellt als Basel. Nicht nur, besonders ausgeprägt, auf der Position des Sportchefs. Wenn das jemand vor zwei Jahren prophezeit hätte, wäre er für komplett verrückt erklärt worden. Es passt nach dieser Formulierung ganz gut, auf legendäre Äusserungen von Urs Siegenthaler hinzuweisen.

Der Basler hatte als YB-Verwaltungsrat vor bald 24 Monaten in wirren Reden unter anderem erklärt, es sei für die Young Boys «völlig unrealistisch», den FCB anzugreifen und – sinnigerweise – nach den Sternen zu greifen. Jener Siegenthaler notabene, der zuletzt im Sommer in Deutschland nach seiner total verfehlten Expertise über den ersten WM-Gegner Mexiko als Chefscout des Nationalteams schwer in die Kritik geriet.

In Bern war Siegenthaler nach seinen verbalen Verirrungen bald Geschichte. Der erneute Umsturz in sportlich wie wirtschaftlich ungemütlicher Lage beförderte Christoph Spycher im September 2016 als wohl einzig verbliebenen Hoffnungsträger der am Boden liegenden Organisation in die Verantwortung. Zwei Jahre nach den tumultartigen ­Ereignissen feiert YB mit dem Heimspiel am 19. September gegen Manchester United Premiere in der Champions League.

Spychers Bodenständigkeit

Die Young Boys stehen unter Spychers Führung fussballerisch und finanziell erstklassig da. Die Strukturen sind derart verbessert worden, dass es bei YB mittlerweile vielleicht gar keine so grosse Rolle spielt, wer Trainer ist. So wie das beim starken FC Basel jahrelang der Fall gewesen war.

Und nun sorgt die 5-Sterne-Champions-League-Gruppe mit Juventus, Manchester United und Valencia in Fussballbern für kollek­tive Begeisterung. Seit dem 2:1-Sieg im Playoff-Rückspiel in Zagreb am Dienstag wurden rund 800 Dauerkarten verkauft, insgesamt sind es 16 500. «Wir geniessen den Moment», sagt Spycher. «Aber wir gehen konsequent unseren Weg.» Basel sei, sagt der Sportchef, wirtschaftlich immer noch die klare Nummer eins des Landes. «Wir können in einem Jahr nicht aufholen, was sich der FCB so lange erarbeitet hat.»

Die Young Boys sind inmitten der Euphorie bemüht, den Fokus auf das Spiel am Samstag bei Sion zu lenken. «Wir denken nur daran», sagt Trainer Gerardo Seoane. Das mag für den abgeklärten Jungtrainer gelten, aber es wird YB nicht leicht fallen, all die Risiken und Ne­benwirkungen der Champions League zu ignorieren. Viele unberechenbare Kräfte wirken ein.

Und es gehört nun ja dazu, die Vorkommnisse bei der prominenten Gegnerschaft zu verfolgen. Bei Manchester United kämpft José Mourinho nach einem Fehlstart in die Saison um seinen Job, am Montag verlor sein Team 0:3 gegen Tottenham. Es war die höchste Heimniederlage in seiner famosen Trainerkarriere. Er legt sich gewohnt scharf mit der Journaille an und gibt schier grössenwahnsinnige Pressekonferenzen. Aus Berner Sicht wäre es, so anmassend das klingen mag, vielleicht gar nicht schlecht, würde Mourinho in zweieinhalb Wochen noch zur Reisedelegation des strudelnden Riesen gehören.

Strellers Demut

YB nimmt sich in der Sternenliga übrigens den FC Basel zum Vorbild, der vor allem gegen Premier-League-Giganten oft brillierte – und noch vor ein paar Monaten im Achtelfinal gegen Manchester City stand. Das ist lange her. Am Freitagabend gab sich FCB-Sportchef Streller kämpferisch, als er an einer Pressekonferenz auf Rücktrittgerüchte angesprochen wurde. Aber er meinte auch demütig: «Es wäre vermessen, YB anzugreifen.»

Die Zeiten ändern sich. Auf die Young Boys wartet jedoch ein komplizierter Spagat, bestens illustriert durch die erste Woche nach der Länderspielpause: Zuerst geht es am 15. September im Cup zum Challenge-League-Vertreter Schaffhausen, vier Tage später kommt Manchester United, ehe das Heimspiel gegen Basel folgt. Es wird für den (europacuplosen und ausgeruhten) FCB die grosse Gelegenheit sein, ein Zeichen gegen die Trendwende zu setzen. Es kann schnell gehen im Fussball. Zeugen gibt es in Bern und Basel genug.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/23175170

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Samstag 1. September 2018, 15:40 
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Die Young Boys müssen den Spagat lernen, aber die neue Nummer 1 sind sie

Der einst chronische Loser YB ist heute ein Winner. Jetzt müssen die Young Boys lernen, zwischen Juventus in der Champions League und Thun in der Super League zu switchen.

«YB hat einen Chabis zusammengekauft!» Knapp fünf Jahre sind vergangen seit unserem letzten Gespräch mit Martin Weber. Niedergeschlagen ist die YB-Legende damals im Stadionrestaurant «Eleven» gesessen und hat gehadert: «Ich begreife die Welt nicht mehr.» Ein paar Tage zuvor hatte Gelb-Schwarz das Cupspiel beim drittklassigen FC Le Mont 1:4 verloren und Weber sagte: «YB ist ein Flickwerk.»

Tempi passati. Am Freitagmorgen, am Tag nach der Champions-League-Auslosung, schwärmt Weber: «Ein Traumlos! Es passt zur Situation. YB hat einen Flow. Das Glück fliegt ihm nur so zu.» Nicht, dass Weber denkt, die Berner hätten gegen Juventus, Manchester United und Valencia gute Achtelfinal-Chancen, aber die hochkarätigen Gegner werden in Bern für unvergessliche Fussballfeste sorgen.

Das sieht auch einer von Webers «Nach-Nachfolgern» so. Captain Steve von Bergen, wie einst «Tinu» ein unzimperlicher Innenverteidiger, sagt: «Diese Gruppe wird uns alles abverlangen. Aber wir werden uns nicht verstecken.»

«Auch Real kochte nur mit Wasser»

Bevor YB am 19. September das grosse Manchester United zum ersten Champions-League-Spiel in seiner Geschichte empfängt, sollte von Bergen mal bei Weber nachfragen, wie man einen Gegner dieses Kalibers schlägt. Der 60-Jährige war nämlich vor 32 Jahren dabei, als YB im Europacup der Meister die Königlichen von Real Madrid empfing und vor 32 000 entzückten Zuschauern im Wankdorf durch ein Kopftor von Urs Bamert 1:0 bezwang.

Der damalige Torschütze sagt: «Real war natürlich schon zu jener Zeit ein Gigant mit Spielern wie Butragueño, Hugo Sanchez und Michel. Aber wir sagten uns: Die kochen auch nur mit Wasser. Und Aleksander Mandziara, unser Trainer, sagte: Ihr habt nichts zu verlieren. Mit dieser Einstellung gingen wir ins Spiel – und gewannen.» Dass es im Rückspiel ein 0:5 absetzte . . .

Mandziaras «Nach-Nachfolger» ist Gerardo Seoane. Er sagt: «Wir sind der grosse Aussenseiter in unserer Gruppe. Wollen wir einem Favoriten ein Bein stellen, braucht es eine unglaubliche Leistung unsererseits und einen schwachen Tag des Gegners.» Immerhin: Am letzten Transfertag tat sich nichts mehr; auch der von Frankfurt umworbene Kevin Mbabu bleibt YB zumindest bis zum Winter erhalten.

YB wird keinen «Seich» machen

Weber, mit 499 NLA-Partien YB-Rekordspieler und heute im Beirat des Klubs, hat keine Angst, dass sein Klub nun abheben wird: «Nein, die Verantwortlichen werden die 30 Millionen Franken geschickt verwalten und keinen Seich damit machen.» Einer von diesen ist Sportchef Christoph Spycher.

Dieser hat gleich nach der Auslosung in Monaco gesagt: «Wir werden die Realität nicht aus den Augen verlieren. Wir achten darauf, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben.» Die Young Boys wähnen sich gut vorbereitet auf die Mammut-Aufgabe «Champions League», packen sie aber mit dem gebührenden Respekt an.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/fu ... -133022692

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Sonntag 2. September 2018, 16:40 
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02.09.2018

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Berner Weg und Spychers Werk

Nach vielen schwierigen Jahren sind die Young Boys sportlich und wirtschaftlich auf Erfolgskurs. Christoph Spycher ist der Baumeister des Aufschwungs.

YB hört 2018 einfach nicht auf, an seiner Erfolgsgeschichte zu schreiben. Die erstmalige Teilnahme an der Champions League und die Aussicht auf Begegnungen mit der Juventus von Cristiano Ronaldo, mit Manchester United und Valencia haben die Euphorie in Club, Anhang und Stadt noch einmal anwachsen lassen. Mittendrin im Trubel steht Christoph Spycher, der Sportchef, und sagt: «Wir sind stolz und fühlen eine tiefe Befriedigung. Aber wir dürfen nicht vergessen, woher wir kommen.»

Der Aufschwung der Young Boys hat Züge eines Märchens. Und um zu verstehen, welchen grossen Anteil Spycher daran besitzt, muss man rund zwei Jahre zurückblicken. Im September 2016 stand die Organisation wieder einmal vor einem Scherbenhaufen. Sportlich, weil YB zuverlässig die entscheidenden Begegnungen verloren hatte, und wirtschaftlich, weil die Besitzer Andy und Hansueli Rihs die Nase gestrichen voll hatten, seit 2010 Jahr für Jahr ein hohes Millionendefizit übernehmen zu müssen.

Urs Siegenthaler, YB-Verwaltungsrat mit Basler Wurzeln, sprach in bizarren Interviews davon, dass es für die Young Boys «völlig unrealistisch» sei, den FC Basel attackieren und nach den Sternen greifen zu wollen. Sportchef Fredy Bickel und CEO Alain Kappeler wurden entlassen, der «BSC Hollywood» bot prächtige Unterhaltung, wobei sich nach den chaotischen Vorgängen Mitleid und Spott in der Öffentlichkeit die Waage hielten. Lokalmedien nannten YB-Talentmanager Christoph Spycher den «letzten Hoffnungsträger» des Clubs.

YB hört 2018 einfach nicht auf, an seiner Erfolgsgeschichte zu schreiben. Die erstmalige Teilnahme an der Champions League und die Aussicht auf Begegnungen mit der Juventus von Cristiano Ronaldo, mit Manchester United und Valencia haben die Euphorie in Club, Anhang und Stadt noch einmal anwachsen lassen. Mittendrin im Trubel steht Christoph Spycher, der Sportchef, und sagt: «Wir sind stolz und fühlen eine tiefe Befriedigung. Aber wir dürfen nicht vergessen, woher wir kommen.»

Der Aufschwung der Young Boys hat Züge eines Märchens. Und um zu verstehen, welchen grossen Anteil Spycher daran besitzt, muss man rund zwei Jahre zurückblicken. Im September 2016 stand die Organisation wieder einmal vor einem Scherbenhaufen. Sportlich, weil YB zuverlässig die entscheidenden Begegnungen verloren hatte, und wirtschaftlich, weil die Besitzer Andy und Hansueli Rihs die Nase gestrichen voll hatten, seit 2010 Jahr für Jahr ein hohes Millionendefizit übernehmen zu müssen.

Urs Siegenthaler, YB-Verwaltungsrat mit Basler Wurzeln, sprach in bizarren Interviews davon, dass es für die Young Boys «völlig unrealistisch» sei, den FC Basel attackieren und nach den Sternen greifen zu wollen. Sportchef Fredy Bickel und CEO Alain Kappeler wurden entlassen, der «BSC Hollywood» bot prächtige Unterhaltung, wobei sich nach den chaotischen Vorgängen Mitleid und Spott in der Öffentlichkeit die Waage hielten. Lokalmedien nannten YB-Talentmanager Christoph Spycher den «letzten Hoffnungsträger» des Clubs.

Spycher rang mit sich. In seiner Karriereplanung war lange Zeit nicht vorgesehen gewesen, auch nach seiner Zeit als Spieler vieles dem Fussball unterzuordnen. Der zweifache Familienvater aber wusste, wie schlimm es um seinen Arbeitgeber stand. Und dass vielleicht tatsächlich nur er den schlingernden Verein wieder auf Kurs bringen könnte. Das hätte er natürlich nie so gesagt. Nach seiner Vorstellung als Sportchef sagte er: «Wir haben viele fähige Leute. Nun geht es darum, YB als Ausbildungsclub zu positionieren und Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen.»

Der Einfluss des oft unterschätzten Chefscouts Stéphane Chapuisat

Mit der bodenständigen Identifikationsfigur Spycher setzten die Young Boys zum kaum mehr für möglich gehaltenen Höhenflug an. Der Berner drehte auf den vielen Baustellen an den richtigen Schrauben. Menschen, die ihn näher kennen, staunen über die strukturierte Arbeitsweise des 40-Jährigen. Spycher, mit einem klaren Sparauftrag der Rihs-Brüder angetreten, gelang die Quadratur des Kreises: Die Mannschaft wurde nicht nur jünger, besser, talentierter, sondern vor allem: erheblich günstiger.

Er wurde die Vertreter der teuren Mittelklasse los - erwähnt sei Milan Vilotic - und stärkte die Position des oft unterschätzten Chefscouts Stéphane Chapuisat. Auch Verwaltungsrat Ernst Graf und Ausbildungschef Gérard Castella gehören zum inneren Zirkel. Und Spycher profitierte von guter Vorarbeit; 2017 konnten Denis Zakaria, Yvon Mvogo, Yoric Ravet, Florent Hadergjonaj und Yuya Kubo für rund 30 Millionen Franken ins Ausland verkauft werden.

Spycher war jedoch erschrocken, als er die hohen Löhne vieler YB-Fussballer sah. Schritt für Schritt baute er das Team um und die Kosten ab, wobei er die eine und andere intensive Unterhaltung mit Adi Hütter führte. Der Trainer hegte die Befürchtung, mit Zugängen wie Djibril Sow (Gladbach-Nachwuchs), Christian Fassnacht (Thun) oder den Challenge-League-Spielern Jean-Pierre Nsame (Servette) und Goalie David von Ballmoos (Winterthur) würde es schwer werden, Basel näherzurücken. «Wir waren überzeugt von diesen Spielern», sagt Spycher, «und wir waren überzeugt von unserer Philosophie, Talente einzubauen. Es gibt keine Alternative dazu. Wir müssen Einnahmen über Transfererlöse generieren.»

Wuschu, der Leader und Captain

Christoph Spycher ist ein unaufgeregter Teamplayer, dank seiner Sozialkompetenz kann er Menschen überzeugen und begeistern. «Er arbeitet sehr gewissenhaft», sagt Adi Hütter, mittlerweile bei Frankfurt engagiert. «Er ist ein Chef, der seine Mitarbeiter mitreden lässt.» Spycher, den alle seit Kindeszeiten «Wuschu» nennen, war als Fussballer immer ein Leader und meistens Captain, sogar bei Frankfurt und am Ende seiner Karriere auch bei YB.

Nach wenigen Wochen als Spieler in Bern wurde 2010 jedoch sein Fürsprecher und Stadionchef Stefan Niedermaier nach einem Machtkampf rausgeworfen, es war ein Tiefschlag für Spycher. Als er 2014 zurücktrat, blickte er auf vier turbulente, unbefriedigende Jahre unter ständig neuer Führungscrew bei seinem Herzensclub zurück. Seine Beziehung zu den Young Boys blieb unvollendet, als Junior war er nach einem Probetraining heimgeschickt worden. Nach seinem letzten Auftritt für YB stand Spycher auf dem Zaun vor den Fans im Stade de Suisse und sagte den Anhängern, er werde alles daran setzen, dass es irgendwann mit einem Titel klappe.

Heute muss YB seine Spieler nicht mehr unter Wert verkaufen

Während seiner Zeit als Talentmanager bildete sich Spycher vielseitig weiter; er tritt souverän auf, wird selten laut, ist stets gut vorbereitet. Und er hat viele richtige Entscheidungen getroffen. In diesem Sommer etwa gelang es ihm, mit Ausnahme von Kasim Nuhu alle Leistungsträger zu halten: «Wir sind nicht mehr gezwungen, Spieler aus wirtschaftlichen Gründen unter Wert zu verkaufen.»

Und so sind sie alle noch da, Fassnacht und Assalé, Sow und Sanogo und sogar Mbabu. Auch, weil die gebotenen Summen nicht den YB-Vorstellungen entsprachen. Spycher diskutiert regelmässig mit den Spielern, zeigt ihnen Laufbahnmöglichkeiten auf. Mit Sow und dessen Management fand er gar den Konsens, dass der stark umworbene Mittelfeldspieler noch eine Saison bleibt, um sich besser entwickeln zu können. Sow wird nun mit Auftritten in der Champions League belohnt. Sein Marktwert könnte so noch einmal in die Höhe schnellen.

«Basel ist wirtschaftlich die Nummer 1»

Wenn es Massnahmen gab, die riskant schienen, redet heute keiner mehr davon. Kurz nach dem Einstieg als Sportchef verlängerte Spycher etwa den hübsch dotierten Vertrag mit dem bereits 32-jährigen, verletzungsanfälligen Hoarau vorzeitig bis 2020. Jetzt hat dieser Hoarau YB gegen Zagreb mit zwei Toren in die Königsklasse geschossen, in der Einnahmen von rund 30 Millionen auf den Club warten. Das Risiko hat sich ausbezahlt.

Wie bis jetzt jenes, als Nachfolger von Meistermacher Hütter auf den unerfahrenen Gerardo Seoane zu setzen. Vielleicht spielt es bei den Young Boys gar keine so grosse Rolle mehr, wer Trainer ist, die Strukturen sind gewachsen, wie das beim FC Basel bis Sommer 2017 der Fall war. Trotz aktueller Berner Ekstase und Basler Tristesse bleibt Spycher realistisch: «Basel ist wirtschaftlich immer noch die klare Nummer 1. Wir können nicht in einem Jahr aufholen, was sich der FCB so lange aufgebaut hat.»

Die für YB riesengrosse Sternenliga weckt ohnehin neue Begehrlichkeiten, unberechenbare Kräfte wirken, der Club steht vor einem besonderen Herbst. Spycher denkt auch daran, wenn er sagt: «Es gibt einige Vereine aus kleinen Ligen, die nach einer Teilnahme an der Champions League abgestürzt sind. Wir sind gut beraten, unseren Weg konsequent weiterzugehen.»


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/29859366

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Dienstag 4. September 2018, 22:16 
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YB in einer eigenen Liga

YB siegt in Sitten 3:0 – und schwebt in der Super League gerade über der Konkurrenz. Zahlen und Statistiken helfen, den Höhenflug einzuordnen.

Der Dauerlauf der Young Boys geht ungebremst weiter. Sie sprengen dabei schier mathematische Grenzen. Zahlen lügen nicht. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, in einer Liga mit zehn Mannschaften nach sechs Spieltagen 8 Punkte Vorsprung zu haben. YB hat einen Weg gefunden.

Hilfreich ist einerseits die Siegesserie, die am Samstag mit einem soliden 3:0 beim FC Sion fortgesetzt wurde. Und andererseits die Baisse der anderen Favoriten sowie die Ausgeglichenheit in der Super League – hinter dem Dominator aus Bern. Zwischen Rang 2 und Rang 10 beträgt die Differenz nur 6 Zähler. Es ist ein bisschen Zufall, wer da gerade auf welchem Platz steht.

Ganz oben, weit entrückt, thronen die Young Boys. Sie spielen in einer eigenen Liga. Und demnächst in der Champions League. Ein «grosses Kompliment» sprach Trainer Gerardo Seoane seiner Mannschaft für den konzentrierten Auftritt im Wallis wenige Tage nach dem Einzug in die Königsklasse aus.

Loris Benito erwähnte die «mentale Stärke» des Teams. «Wir spielten in der Startphase sehr energiegeladen und selbstbewusst», sagte der Linksverteidiger. «Damit rechnete Sion ganz sicher nicht.»

Bertones Balleroberung

Lange Zeit sah es so aus, als ob YB mit einem Tor und zwei Gesichtern im 50-Jahr-Tourbillon-Jubiläumsspiel zu 3 weiteren Punkten kommen würde. Der Gast überzeugte vor der Pause gegen ein lamentables Sion, sinnbildlich war das frühe Führungstor in der 14. Minute. Leonardo Bertone eroberte den Ball gegen den schläfrigen Xavier Kouassi und be­diente Torschütze Christian Fassnacht.

Die Young Boys verpassten es aber, die Begegnung bis zur Pause zu entscheiden – und nach dem Seitenwechsel reagierte der mal wieder kunterbunt zusammengestellte FC Sion mit seinem interessanten Talentschuppen. Die grösste Ausgleichschance vergab der Brasilianer Adryan mit einem Foulelfmeter, den er fast zwei Meter über das Tor drosch. Der Ball läuft und fliegt in diesen Startwochen für YB.

Adryans grotesker Fehlschuss wirkte wie ein Weckruf für kurzzeitig wankende Young Boys, die den knappen Vorsprung in der Schlussphase souverän verteidigten – und in der Nachspielzeit durch Fassnacht sowie den wenige Sekunden zuvor eingewechselten Ulisses Garcia sogar noch einen laut Seoane «etwas zu hohen Sieg» realisierten.

Sie haben nun in 37 Pflichtspielen in Serie getroffen. Es ist eine weitere bemerkenswerte Statistik in einem bemerkenswerten Höhenflug, für den manchmal fast die Worte fehlen. «Es ist schön, kommt nun die Länderspielpause», sagte Be­nito. «Da können wir all die Ereignisse in Ruhe sacken lassen.»

Die Erinnerung an 2009

Der einzige unzufriedene Stadtberner im Tourbillon war Sions Trainer Maurizio Jacobacci, dessen Job bereits wieder in Gefahr ist. Die Young Boys dagegen hinterlassen einen stabilen Eindruck, aber auch sie werden trotz ihrer Überlegenheit die Saison nicht mit lauter Siegen beenden.

Jahrelang hatte man sich in der Fussballschweiz ja über die Langeweile angesichts der Basler Dominanz beschwert – und nun ist es YB, das einsam seine Kreise dreht. Heute rücken mit den Youngster Kevin Mbabu und Djibril Sow zwei Berner Fussballer in die Schweizer Nationalmannschaft ein, beide könnten in den nächsten Jahren tragende Rollen in der Auswahl einnehmen.

Es ist ein bisschen Zufall, wer hinter YB auf welchem Platz steht.

Christian Fassnacht ist zudem auf der Pikettliste, Benito steht unter Beobachtung von Nationalcoach Vladimir Petkovic. Auch das sind Zeichen der vorzüglichen Entwicklung des Teams.

Nach der Länderspielpause geht es für YB mit drei Partien in drei Wettbewerben innerhalb von acht Tagen weiter. Als Steve von Bergen in Sitten gefragt wird, ob er sich in der Champions League am meisten auf Manchester United, Juventus oder Valencia freue, antwortet er trocken: «Auf Schaffhausen.»

Gegen den Challenge-League-Vertreter bestreitet YB am 15. September die nächste Begegnung im Cup­sechzehntelfinal, danach folgen die Heimspiele gegen Manchester sowie in der Liga gegen Basel.

Verliert der kriselnde FCB das Duell im Stade de Suisse, würde er nach sieben Runden bereits 12 Punkte hinter YB liegen. Es wäre beinahe wie 2009, als die Young Boys nach einem 2:1-Sieg in Basel am 8. Spieltag 13 Zähler mehr als der Rivale totalisierten. Das war in der ersten von acht FCB-Meistersaisons nacheinander.

Der Rekord von 1959 wackelt

Zahlen lügen also auch. Und sowieso: Historische Dimensionen besitzt der YB-Traumstart noch nicht. 1959 waren die Young Boys als Serienchampion mit sieben Erfolgen gestartet. Mit Heim­siegen gegen Basel und St. Gallen könnte der Meister einen Rekord aufstellen. St. Gallen ist übrigens jene Mannschaft, die derzeit auf Rang 2 steht. Aber dort waren diese Saison auch schon Xamax, Zürich, Basel – und Sion.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/13443611

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 5. September 2018, 20:27 
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YB im Erlacherhof empfangen

BernFast 19 Wochen nach dem Erreichen des Schweizer Meistertitels hat die Stadtregierung den BSC Young Boys im Erlacherhof empfangen.

Die versammelte YB-Mannschaft steht vor den Toren des Erlacherhofs, sie warten auf ein Zeichen, um sich vom Gemeinderat zum Meistertitel gratulieren zu lassen. Drinnen auf dem Tisch liegen YB-Schals und Trikots für Autogramme bereit. Bald gehen die Spieler los, schütteln Hände, lassen sich die Schultern klopfen, umringt von einigen jüngeren Fans, Fotografen und Filmern.

Der Stadtpräsident, selber bekennender YB-Fan mit zwei Abos, wechselt bei der Ansprache ins Baseldeutsche und ahmt eine Rede von Ex-YB-Verwaltungsrat Urs Siegenthaler nach, der damals behauptete, es sei unrealistisch, den FC Basel angreifen zu wollen.

«Diese Rede ist eine gefühlte Ewigkeit her, doch sie war am 16. September 2016, also nicht einmal zwei Jahre», sagt er. «Jetzt habt ihr nach den Sternen gegriffen. Und ihr habt sie erreicht», so von Graffenried weiter. Damit meint er den erstmaligen Einzug in die Champions League von vergangener Woche.

Während der Stadtpräsident euphorisch von Neustart, einem fehlerlosen Sportchef namens Wuschu, gelb-schwarzen Bettdecken und der begeisternden Mannschaft spricht, stehen die Spieler an der Balustrade. Fast 19 Wochen hat es gedauert, bis die gelb-schwarze Equipe einen Termin fand, um die Gratulationen entgegenzunehmen.

«Es war einfach immer etwas los, im drei-Tage-Takt ging es immer weiter», sagt Wuschu, der mit bürgerlichem Namen Christoph Spycher heisst. In gewohnt nüchterner Art meint er, dass dieser Erfolg nicht sein alleiniger sei und verdankt alle Team- und Staffmitglieder.

«Es ist ein neues Kapitel für die Stadt und für YB. Deshalb haben wir einen Wunsch, wir wünschen eine Namensergänzung auf BSC Young Boys Bern, damit man weiss, woher ihr kommt», sagt von Graffenried kurz bevor er YB-CEO Wanja Greuel eine Plakette überreicht.

Nach einem Gruppenbild, bei dem gar ein YB-Fansong angestimmt wird und dem Bekunden der gelb-schwarzen Euphorie, zu der sich selbst Sicherheitsdirektor und Hockey-Sympathisant Reto Nause hinreissen lässt, geht es zurück zur Arbeit: für die YB-Spieler ins Training und für den Gemeinderat geht es zurück ins Sitzungszimmer.


https://www.bernerzeitung.ch/region/ber ... y/26749918

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 5. September 2018, 20:31 
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Cabaret um YB-Meister

Stadtpräsident Alec von Graffenried wünscht, dass das erfolgreiche Fussballteam künftig den Namen Bern in die Welt hinausträgt.

Gipfeltreffen im Erlacherhof: Die YB-Mannschaft ist zu Gast beim Stadtpräsidenten. Der YB-Meistertitel liegt zwar auch schon einige Monate zurück, doch der Sprung in die Champions League ist noch taufrisch - zwei gute Gründe, die Fussballmannschaft zu feiern, die so lange untendurch musste. Die Sonne steuert einen herrlichen Altweiber-Sommertag bei, was will man noch mehr. Die Fussballmannschaft vertritt zwar Bern, doch viele Spieler haben Wurzeln in anderen Ländern.

Darum parliert Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) auf der Terrasse hinter dem Regierungssitz auf Deutsch, Französisch und Englisch, als er seiner Freude Ausdruck verleiht über die Erfolge des Berner Traditionsvereins. Auch Baseldeutsch spricht der Oberbürgermeister - eine wahre Cabaretnummer.

Er imitiert den früheren Leiter der YB-Sportkommission, Urs Siegenthaler. Dieser philosophierte vor fast genau zwei Jahren darüber, dass YB wohl keinen Stich hätte, den Klassenprimus FCB anzugreifen. Damals fuhr ein wahrer Shitstorm über Siegenthaler hinweg, und der seltsame Auftritt kostete ihn beruflich den Kopf. Inzwischen ist die Geschichte über diesen Fauxpas hinweggegangen, und so sorgt der ulkige Stapi-Auftritt für Heiterkeit: Wer zuletzt lacht, lacht am Besten.

Einen Wunsch habe er, sagt der Stapi. Jetzt, wo die Young Boys auf der europäischen Landkarte stünden, möge der Club unter dem Namen YB Bern firmieren, damit alle wüssten, woher er stamme, so wie bei Real Madrid oder Manchester United. YB-CEO Wanja Greuel antwortet: «Ihr Wunsch ist uns Befehl.» Auch was die Gedenktafel anbelangt, die von Graffenried Greuel überreicht: Sie soll im Stadion einen Ehrenplatz erhalten. Die Rollenverständnisse geraten an diesem kleinen Festakt etwas durcheinander.

Der fünfköpfige Gemeinderat, der eben noch ernste Traktanden an seiner Wochensitzung gewälzt hat, verwandelt sich nun in eine Schar aufgekratzter Fans, die von den Fussballstars Autogramme für sich oder die Angehörigen erheischen. Unter den Gästen des kleinen Empfangs sind auch drei Achtklässler, die in der «Bund»-Reaktion einen Schnuppertag verbringen. Beim Anblick von Kapitän Steve von Bergen, Starspieler Guillaume Hoarau und Co. bekommen die beiden Schülerinnen und der Schüler beinahe weiche Knie.

Wie nett die Fussballer sind: Sie schreiben Widmungen, lassen sich fotografieren und filmen. «Das glaubt mir keiner», seufzt eines der Mädchen. Der Journalismus als - zuweilen krisengeschüttelter - Beruf katapultiert sich für die drei an diesem Tag in eine ganz neue Dimension: quasi in die Champions League. Als Clou gibts ein Gruppenbild, und der sonst eher zurückhaltende Stapi bringt die ganze Menge dazu, begeistert die Hände in die Luft zu werfen und zu jubeln. Fussball kann Wunder vollbringen.


https://www.derbund.ch/bern/nachrichten ... y/30234333

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 6. September 2018, 22:17 
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Cabaret um YB-Meister

Stadtpräsident Alec von Graffenried wünscht, dass das erfolgreiche Fussballteam künftig den Namen Bern in die Welt hinausträgt.

Gipfeltreffen im Erlacherhof: Die YB-Mannschaft ist zu Gast beim Stadtpräsidenten. Der YB-Meistertitel liegt zwar auch schon einige Monate zurück, doch der Sprung in die Champions League ist noch taufrisch - zwei gute Gründe, die Fussballmannschaft zu feiern, die so lange untendurch musste. Die Sonne steuert einen herrlichen Altweiber-Sommertag bei, was will man noch mehr. Die Fussballmannschaft vertritt zwar Bern, doch viele Spieler haben Wurzeln in anderen Ländern.

Darum parliert Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) auf der Terrasse hinter dem Regierungssitz auf Deutsch, Französisch und Englisch, als er seiner Freude Ausdruck verleiht über die Erfolge des Berner Traditionsvereins. Auch Baseldeutsch spricht der Oberbürgermeister - eine wahre Cabaretnummer.

Er imitiert den früheren Leiter der YB-Sportkommission, Urs Siegenthaler. Dieser philosophierte vor fast genau zwei Jahren darüber, dass YB wohl keinen Stich hätte, den Klassenprimus FCB anzugreifen. Damals fuhr ein wahrer Shitstorm über Siegenthaler hinweg, und der seltsame Auftritt kostete ihn beruflich den Kopf. Inzwischen ist die Geschichte über diesen Fauxpas hinweggegangen, und so sorgt der ulkige Stapi-Auftritt für Heiterkeit: Wer zuletzt lacht, lacht am Besten.

Einen Wunsch habe er, sagt der Stapi. Jetzt, wo die Young Boys auf der europäischen Landkarte stünden, möge der Club unter dem Namen YB Bern firmieren, damit alle wüssten, woher er stamme, so wie bei Real Madrid oder Manchester United. YB-CEO Wanja Greuel antwortet: «Ihr Wunsch ist uns Befehl.» Auch was die Gedenktafel anbelangt, die von Graffenried Greuel überreicht: Sie soll im Stadion einen Ehrenplatz erhalten. Die Rollenverständnisse geraten an diesem kleinen Festakt etwas durcheinander.

Der fünfköpfige Gemeinderat, der eben noch ernste Traktanden an seiner Wochensitzung gewälzt hat, verwandelt sich nun in eine Schar aufgekratzter Fans, die von den Fussballstars Autogramme für sich oder die Angehörigen erheischen. Unter den Gästen des kleinen Empfangs sind auch drei Achtklässler, die in der «Bund»-Reaktion einen Schnuppertag verbringen. Beim Anblick von Kapitän Steve von Bergen, Starspieler Guillaume Hoarau und Co. bekommen die beiden Schülerinnen und der Schüler beinahe weiche Knie.

Wie nett die Fussballer sind: Sie schreiben Widmungen, lassen sich fotografieren und filmen. «Das glaubt mir keiner», seufzt eines der Mädchen. Der Journalismus als - zuweilen krisengeschüttelter - Beruf katapultiert sich für die drei an diesem Tag in eine ganz neue Dimension: quasi in die Champions League. Als Clou gibts ein Gruppenbild, und der sonst eher zurückhaltende Stapi bringt die ganze Menge dazu, begeistert die Hände in die Luft zu werfen und zu jubeln. Fussball kann Wunder vollbringen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 6. September 2018, 22:41 
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La nuit de triomphe – Fest, Umzug und Feier

Ein inoffizielles YB-Meisterbuch widmet sich der gelb-schwarzen Euphorie nach dem Meistertitel dieses Frühjahr.

Im offiziellen Meisterbuch des BSC Young Boys, das in den nächsten Tagen erscheinen wird, hat es viele prächtige Bilder zu all den Feierlichkeiten in Bern nach dem Titelgewinn. Ein Auszug des Textes zum Meisterumzug:

Es wird in Bern an Pfingsten nie mehr so sein wie im Jahr 2018. Auf den Nachmittag der Nachmittage (auf dem Bundesplatz) folgte der Umzug der Umzüge und zu allerguter Letzt die Nacht der Nächte (mit einzigartigen Konzerten im Stade de Suisse). Wer zwischen Sonntag, 14 Uhr, und Pfingstmontag, 3 Uhr, irgendwo und auf irgendwelche Weise dabei gewesen ist, wird es nie vergessen. Der «Fuessbau-Schwitzermeischter» war unterwegs – und mit ihm abertausende YB-Fans.

An vorderster Front des ersten Lastwagens beim Umzug spielte die Musik der Spieler, im hinteren Teil des Fahrzeugs schnappte sich nicht selten Michel Aebischer das Mikrofon und sorgte für Stimmung. Meistergoalie David von Ballmoos feierte Meistergoalie Marco Wölfli, ­Roger Assalé und Kasim Adams Nuhu tanzten, wie nur Männer tanzen können, die den Rhythmus im Blut haben. Ein Selfie hier, ein Autogramm da – und strahlende Gesichter überall!

Auf dem Lastwagen 2 strahlten Jöggi Rihs, Christoph Spycher, Stéphane Chapuisat, Adi Hütter und Co. – passend zur Jahreszeit – wie Maikäfer. Beim Aargauerstalden feuerten die YB-Spieler jene Kinder an, die auf dem ­Hosenboden etwa 20 Meter den Berg hinunterrutschten.

Die ­Bilder mit all den Menschenmengen erinnerten an eine Tour-de-France-Königsetappe auf den Mont Ventoux. Es schien, als seien alle, die gelbschwarz im Herzen tragen und nicht schon lange zum Voraus Pfingstferien gebucht hatten, auf den Beinen. Als der Korso auf die Papiermühlestrasse ­einbog und sich dem Ziel Stade de Suisse näherte, stiegen einige Spieler vom Lastwagen und ­marschierten mit den Fans mit.

We are the champions – das galt dann auch im Stade de Suisse. Wie Guillaume Hoarau das Lied «Baby, I love your way» von Peter Frampton interpretierte und schliesslich abänderte «Uh, Baby, I love YBeeh» war grosses Kino und gehobene musikalische Klasse. Der Abend bot so viele Geschichten, dass es den Rahmen dieses Meisterbuchs sprengen würde, alle aufzuzählen.

32 Jahre in Kurzform, rund 11 600 Tage nach dem Meistertitel 1986 in Neuenburg – am Pfingstsonntag, 20. Mai 2018, als Bern sozusagen Weihnachten, Silvester und die Jahrtausendwende auf einen Schlag feierte. C’était la nuit de triomphe!
Das offizielle YB-Meisterbuch kann auf www.bscyb.ch/meisterbuch für 59 Franken bestellt werden.


https://www.bernerzeitung.ch/region/ber ... y/25027046

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