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Lockerer Aufgalopp bei YB

Ohne die Nationalspieler Steve von Bergen und Denis Zakaria haben die Berner Young Boys den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen.

Am Donnerstagnachmittag hat für die Young Boys die Vorbereitungsphase zur Saison 2016/17 begonnen. Beim lockeren Aufgalopp bei leichtem Nieselregen im Stade de Suisse waren noch nicht alle Kaderspieler zugegen. So weilten Steve von Bergen und Denis Zakaria bei der Nationalmannschaft in Frankreich.

Ebenfalls abwesend: Yuya Kubo und Sékou Sanogo genossen noch Urlaub, Loris Benito und Taulant Seferi fehlten verletzungsbedingt, Alexander Gerndt schnürte wegen kleinen Problemen am Knie nur die Laufschuhe. Ergänzt wird das Kader in den nächsten Wochen dafür mit den jungen Eigengewächsen Marko Dangubic, Michel Aebischer und Kwadwo Duah.

Am Freitag, dem 24. Juni, werden die Gelb-Schwarzen im Rahmen des Burkhalter-Cups auf dem Sportplatz Spitalacker ihr erstes Testspiel bestreiten, ehe die Mannschaft von Coach Adi Hütter vom 28. Juni bis zum 8. Juli im österreichischen Windischgarsten ihr Trainingslager bestreiten wird.

«Schauen, was passiert»

Locker läuten die Young Boys die Vorbereitung auf die neue Saison ein. Drei U-21-Spieler sind vorerst die einzigen Neuen, die Trainer Adi Hütter im Team begrüsst.

An diesem Donnerstag sind Teilnehmer eines Geschäftsevents im Stade de Suisse. Sie werfen immer wieder einen Blick auf das Treiben auf dem Kunstrasen. Auf der Tribüne des Sektors A steht ein Baugerüst, ein weiteres sind Gerüstebauer dabei aufzubauen. In der kommenden Saison soll das Innere des Stade de Suisse noch mehr nach YB aussehen, deshalb werden bald die Farbpinsel geschwungen.

Während die Europameisterschaft in Frankreich gerade erst richtig Fahrt aufnimmt, beginnen in der Schweiz bereits die Vorbereitungen der hiesigen Super-League-Vereine auf die neue Saison. Sonnengebräunt und gut gelaunt trudeln die Young Boys kurz nach 15 Uhr zum verregneten Trainingsstart auf dem Kunstrasen ein. Leichtes Joggen, einige Koordinationsübungen, ein Plauschmatch – am ersten Trainingstag geht es Adi Hütter nicht um Leistung und Schweiss, seine Spieler sollen sich erst wieder gut akklimatisieren und an das Spielgerät gewöhnen. Die anwesenden Fussballer hinterlassen beim Trainer dann auch einen guten Eindruck: «Sie sind motiviert und gut erholt.»

Keine Neuen, einige Abwesende

Ganz ohne Fussball kam Hütter aber auch in seinen Ferien nicht aus. «Als Trainer hat man nie Ruhe. Fussball ist mein ständiger Begleiter.» Umso mehr, als der Österreicher das fussballerische Grossereignis in Frankreich mit Interesse verfolgt, wo seine Landsleute noch nicht gezeigt haben, «was ich erwartet habe». An der EM weilen seitens YB bis auf weiteres Steve von Bergen und Denis Zakaria. Ebenfalls noch nicht in Bern sind Yuya Kubo und Sékou Sanogo, die beide nächste Woche erwartet werden. Bis auf weiteres fehlen Loris Benito und Taulant Seferi, die nach wie vor verletzt beziehungsweise rekonvaleszent sind. Alexander Gerndt, der mit Kniebeschwerden kämpft, zeigte sich nur ganz kurz auf dem Feld. Und Gregory Wüthrich und Alain Rochat, die sich von Verletzungen erholen, absolvierten ihre eigene Trainingseinheit.

Bis auf die U-21-Spieler Marko Dangubic, Michel Aebischer und Kwadwo Duah waren noch keine neuen Gesichter auszumachen. Die drei Eigengewächse werden die Vorbereitung inklusive Trainingslager mit der ersten Mannschaft bestreiten. Wieder zurück sind Thomas Fekete und Nicolas Bürgy, die zuletzt an den FC Vaduz beziehungsweise den FC Wohlen ausgeliehen waren. Im Hinblick auf mögliche personelle Veränderungen (Sékou Sanogo, Jan Lecjaks, Milan Vilotic) liess sich Hütter nicht in die Karten blicken und meinte nur: «Wir schauen, was passiert.»

Am 28. Juni reist YB für 11 Tage in ein Trainingslager. Hütter nimmt seine Belegschaft mit in seine Heimat: In Oberösterreich in Windischgarsten stimmen sich die Berner auf die neue Saison ein. Geplant sind Testspiele gegen Altach, Red Bull Salzburg und Sparta Prag. Den ersten Probegalopp absolviert Hütters Equipe bereits am 24. Juni, wenn auf dem Spitalacker der traditionelle Burkhalter-Cup angesagt ist.

Michael Frey kehrt definitiv zu YB zurück

Nach knapp zwei Jahren kehrt Michael Frey zu YB ­zurück. Der 21-jährige Stürmer hat seinen Vertrag mit Lille aufgelöst. Derweil dürfte Mittelfeldspieler Sékou Sanogo die Berner in Richtung Stuttgart verlassen.

Nach dem Testspiel gegen Altach (0:0) am Dienstagabend und einer Übernachtung in Innsbruck sind die Young Boys nach Windischgarsten gefahren, wo sie bis zum 8. Juli im Trainingslager weilen werden. In Österreich konnte YB gestern Abend sogleich einen alten Bekannten in Empfang nehmen.

Nachdem die finalen Details geklärt waren, unterschrieb Michael Frey einen Vertrag über zwei Jahre. «Ich freue mich sehr, wieder bei YB zu sein, und will alles daran setzten, mit meinen Leistungen zum Erfolg der Young Boys beizutragen», sagt der 21-jährige Münsinger, der in der Rückrunde leihweise für den FC Luzern gespielt und dabei vier Tore erzielt hatte.

Frey, der vor knapp zwei Jahren kurz vor Transferschluss in die Ligue 1 zu Lille gewechselt hatte, löste gestern seinen Vertrag beim französischen Klub auf. Er verzichtet künftig auf viel Geld, um in seiner Heimat die Karriere neu zu lancieren. «Er hat alles für die Rückkehr getan. Ohne sein Entgegenkommen wäre der Transfer nicht möglich gewesen», sagt Fredy Bickel.

Der Fokus des Sportchefs hatte in den letzten Tagen auf der Verpflichtung eines Stürmers gelegen. Zumal Yuya Kubo Anfang August mit Japan an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen wird.

Sanogo in Stuttgart

Derweil dürfte Sékou Sanogo die Young Boys verlassen. Der Mittelfeldspieler weilte gestern in Stuttgart, um die letzten Vertragsinhalte zu klären. Gestern Abend ist der Wechsel allerdings noch nicht über die Bühne gegangen. Für Sanogo würden die Young Boys etwa 1,6 Millionen Franken erhalten.

Noch im Winter war der Verkauf des Ivorers an den Hamburger SV im letzten Moment gescheitert, in der Rückrunde dann kam Sanogo unter Trainer Adi Hütter kaum noch zum Zug. Noch ist unklar, ob die Young Boys einen Ersatz für den 27-Jährigen verpflichten werden. Dies hängt auch davon ab, wie sich der Fitnesszustand der anderen Mittelfeldspieler in den nächsten Tagen entwickeln wird.

Derzeit trainiert nur Leonardo Bertone mit, gegen Altach spielte an dessen Seite Verteidiger Alain Rochat. In der zweiten Halbzeit erhielt der junge Michel Aebischer eine Einsatzgelegenheit. Milan Gajic, den Kniebeschwerden plagen, wird in den nächsten Tagen in Österreich erwartet, Nationalspieler Denis Zakaria – der momentan in den Ferien weilt – am Montag.

«Dann werden wir entscheiden, ob wir einen Ersatz für Sanogo holen», sagt Bickel. Oliver Buff von Absteiger Zürich wäre ein möglicher Kandidat. Und im Hintergrund wird immer auch Blerim Dzemaili gehandelt – er könnte irgendwann zu den Young Boys wechseln. Dzemaili, der bei der EM vorwiegend überzeugt hat, kennt und schätzt Bickel seit gemeinsamen Zeiten beim FCZ.

Fokus auf Flügelspieler

Priorität hat nun allerdings die Verpflichtung eines Flügelspielers. Der Transfer des französischen Wunschkandidaten Yannis Tafer vom FC St. Gallen ist gescheitert. «Wir konnten uns mit St. Gallen nicht einig werden», sagt Bickel. Die beiden Vereine sollen bei der Ablösesumme rund 100 000 Franken auseinander gelegen haben. Tafer hat bei den Ostschweizern einen neuen Vertrag erhalten und verdient nun deutlich mehr. «Wir prüfen andere Optionen», sagt Bickel.

Die erste Alternative ist Kevin Bua. Mit dem talentierten Flügelspieler, der nur sehr ungern beim FCZ in der Challenge League verbleibt, sind sich die Young Boys einig. Allerdings verlangen die Zürcher derzeit noch zu viel Geld für den 22-Jährigen. YB ist nur bereit, den Romand mit einer Kaufoption zu übernehmen, die sie im nächsten Sommer auch ­bedenkenlos bezahlen könnten. Klappt die Verpflichtung von Bua nicht, dürften sich die Gelb-Schwarzen im Ausland nach einer Alternative umsehen.

Vilotic liebäugelt mit Transfer

Derweil soll sich Innenverteidiger Milan Vilotic, der bei Trainer Adi Hütter keine guten Karten besitzt und deshalb unzufrieden ist, mit einem Transfer befassen. Weil aber Gregory Wüthrich noch verletzt fehlt und EM-Teilnehmer Steve von Bergen sowohl die erste Partie in der Champions-League-Qualifikation wie auch in der Super League gesperrt verpassen wird und derzeit einen verlängerten Urlaub geniesst, würde YB den serbischen Routinier aktuell nur sehr ungern ­abgeben.

YB-Dangubic wird leihweise beim FC Wohlen spielen

Beim Challenge-League-Klub soll der Topskorer der zweiten YB-Mannschaft den nächsten Schritt in seiner Karriere machen.

Die BSC Young Boys leihen den Stürmer Marko Dangubic für die bevorstehende Saison an den FC Wohlen aus, wie der Klub am Freitag mitteilte. Der 20-jährige Schweizer Nachwuchs-Nationalspieler war in der letzten Saison Topskorer der zweiten YB-Mannschaft und soll nun beim Challenge-League-Klub Wohlen den nächsten Schritt in seiner Karriere machen.

So sieht das neue YB-Dress aus

Die Young Boys haben am Montagnachmittag im Stade de Suisse ihr Trikot für die kommende Saison präsentiert.

Die Young Boys haben sich am Montagnachmittag im Stade de Suisse in brandneuem Zwirn gezeigt. Im Rahmen des YB Kids Camps präsentierte der Club die Trikots für die Saison, die am 23. Juli gegen den FC St. Gallen eröffnet wird.

Unter grossem Jubel der Berner Fussballjunioren betraten die Profis der Reihe nach das Feld. Dabei hatte der Nachwuchs mehr Augen für die Bälle, die ins Publikum geworfen wurden, als für die neuen Leibchen. Das Heimtrikot in schwarzgelb kommt noch eine Spur schlichter daher als sein Vorgänger. Das Auswärtsdress ist bis auf vereinzelte weisse Streifen gänzlich schwarz.

Unter den Spielern befand sich auch Rückkehrer Michael Frey. Er wie auch Captain Steve von Bergen finden ihre neue Arbeitskleidung «sehr schön».

Schlichte Trikots und ein alter Bekannter

YB präsentierte am Montagmittag die neuen Teamshirts. Beim Anlass im Stade de Suisse waren neue und bekannte Gesichter zu sehen.

Schlicht und simpel ist das neue Trikot, das gestern von YB im Stade de Suisse präsentiert wurde. Das Heimshirt in Gelb ist auf der Brust mit einem schwarzen Balken versehen, und auf dem Rücken sind nur der Spielername und die Nummer aufgedruckt. Das Auswärtsshirt ist schwarz-weiss.

Mehr Mut hatte YB bei den Goaliedresses: Marco Wölfli kam in Grün mit gestreiften Ärmeln, Yvon Mvogo in knalligem Orange und Dario Marzino in Neongelb. Nachfolgend die Impressionen aus dem Stadion:

Kids Camp gestartet

Jeder Spieler lief einzeln ins Stadion ein und wurde lautstark von den 285 Kids-Camp-Teilnehmern gefeiert.

Wieder retour in Bern ist Michael Frey, der zuletzt beim FC Luzern spielte: «Ich freue mich, zurück hier zu sein.» Neu dabei sind Thorsten Schick vom SK Sturm Graz und Kwadwo Duah aus der U-21-Mannschaft.

Normalerweise werden die Trikots eine Woche vor Saisonstart präsentiert. Da aber heuer die Tour de France in Bern gastiert, wurde die Präsentation auf die Eröffnung des Kids Camps geschoben. Das Trainingslager für Kinder mit Jahrgang 2002 bis 2009 startete am Montag und dauert bis am Freitag.

So sieht das neue YB-Trikot aus

Schlicht und simpel: So sind die neuen YB-Trikots, die am Montag im Stade de Suisse vorgestellt wurden. Im Anschluss daran startete auf der Allmend das Kids Camp statt.

YB-Saisonstart birgt Gefahren

Sportredaktor Dominic Wuillemin zum Saisonstart 2016/17 der Young Boys.

Rückblick zum Start: Vor einem Jahr hatten die Zugänge von Miralem Sulejmani und Loris Benito bei YB eine kleine Euphorie entfacht. Nicht wenige glaubten damals, die Young Boys seien reif für den langersehnten Titelgewinn. Doch keine drei Wochen später brannte der Baum, der Klub befand sich auf Trainersuche. Die Saisonziele waren aus den Augen verloren, Enttäuschung und Frust riesig. Es sind diese Erlebnisse, welche die YBFans vorsichtig gemacht haben.

Dabei sind die Voraussetzungen heuer besser. Gewichtige Abgänge haben die Gelb-Schwarzen keine zu verzeichnen, mit den Verpflichtungen von Michael Frey und Thorsten Schick ist die bereits starke Offensive noch stärker geworden. Zudem ist Trainer Adi Hütter anders als Uli Forte damals unumstritten, der 46-Jährige sachliche, souveräne, sympathische Österreicher hat die Berner längst für sich gewonnen. Natürlich auch, weil die Entwicklung stimmt: In der Rückrunde holte YB einen Punkt mehr als der FC Basel.

Aber Achtung: Der Saisonstart birgt Gefahren. In der Defensive vermochten die Berner in der Vorbereitung zur neuen Saison nicht restlos zu überzeugen, Abwehrchef Steve von Bergen jedoch wird sowohl die erste Partie der Super League am Samstag in St. Gallen wie auch das Hinspiel der Champions-League-Qualifikation gegen Schachtar Donezk verpassen.

Zudem drohen die Young Boys im August je nach Verlauf der europäischen Kampagne doch noch hoffnungsvolle Akteure zu verlieren, Sportchef Fredy Bickel hat mehrmals betont, erst Anfang September zu wissen, wie der Kader für die nächste Saison aussehen wird.