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Neues YB-Trikot: Kopie des Dortmunder Meisterdresses

Gross: «Damit kann man in den Ausgang gehen»

BERN - Der Griff in die mentale Trickkiste: Die YB-Grizzly-Bären von Christian Gross greifen im Meister-Dress an. In jenem von Borussia Dortmund.

Die Ähnlichkeit ist verblüffend: In einem Dress, das demjenigen des BVB fast schon zum Täuschen ähnelt, geht YB in die erste Grossche Saison. Fertig Bienchen! Die Streifen sind feiner, edler geworden.

Die 2500 Fans goutierten es und spendeten grossen Applaus. Auch David Degen findets super: «Es ist schöner als die beiden letzten. Vielleicht, weil es mehr Gelb als Schwarz hat. Aber so genau kann ich das auch nicht sagen. Es ist der Gesamteindruck.»

Trainer Christian Gross findet es gar stylish: «Das kann man sogar unter einem dunklen Anzug tragen und damit in den Ausgang gehen.»

Und natürlich: Es ist eine Kopie des Dortmunder Meisterdresses. Jeder noch so kleine Mentaltrick soll helfen. Denn schliesslich warten die Berner ein schönes Stück länger als die Elf aus dem Ruhrpott auf den Titel: Nächstes Jahr werden es 25 Jahre sein!

Die Vorstellung des neuen Heimdresses – dasjenige für Auswärtsspiele ist schlicht weiss – war nicht der einzige Höhepunkt des YB-Saisonstart-Events. 48 durch das Los bestimmte Kids durften mit den Cracks ein Mini-Turnier bestreiten.

Dann gabs Autogramme. Die Wartezeit für einen Kritzel von Wölfli, Farnerud und Co. war beeindruckend. Kein Wunder bei der gewaltigen Erwartungshaltung, welche die Verpflichtung von Gross in der als träge geltenden Hauptstadt ausgelöst hat.

Dann gabs da noch das Spiel zwischen YB und Basel. Nein, keine Hauptprobe auf die Meisterschaftseröffnung am 16. Juli, für die gestern 20 000 Tickets abgesetzt waren. Es war ein Kick zwischen Old Stars aus Bern und Basel.

Mit dabei auch ein paar Maskottchen, Meister von 1986 – unter ihnen Lars Lunde. Das Siegtor schoss aber ein anderer: Thomas «The Kultfigur» Häberli, U18-Coach von YB. Die beiden übrigen YB-Tore machte Chefscout Chappi. Er kanns immer noch, der Meister mit… Dortmund!

YB präsentiert sich grosszügig

Neun Tage vor dem ersten Ligaspiel gegen Meister Basel haben die Young Boys im Stade de Suisse den Anhang zum Saisonstart-Event geladen

Der Schritt ist ruhig, der Kopf hoch aufgerichtet. Der Mann, der YB ein neues Gesicht verliehen hat, stellt sich als Erster in die Mitte des Rasens. Die Spielerpräsentation am Saisonstart-Event der Young Boys wird vor rund 2500 Zuschauern zelebriert – und der neue Trainer Christian Gross deutlich herausgehoben. Ein Fuss links, ein Fuss rechts der Mittellinie, so richtet sich der neue Chef gegen das Publikum aus – Spieler für Spieler reiht sich nacheinander artig neben ihm auf.

Bei YB hat der Wind gedreht, auch dank der neuen Galionsfigur Gross spannt sich das neue Trikot bei den Spielern über eine breite Brust. Die neue Kleidung gefällt, auffällig ist die Ähnlichkeit zum Leibchen, in dem Borussia Dortmund Ende April Meister wurde. Die eingeschlagene Richtung erscheint klar. Die Reihe wird immer länger, ein erfolgversprechendes Kader muss breit sein. Doch mit steigender Rückennummer sinkt das Stimmungsbarometer leicht, die vielen neuen Namen ernten teilweise noch weniger Applaus.

Zum Saisonstart rühren die Young Boys mit der grossen Kelle an, für den Anhang werden kaum Kosten und Mühe gescheut. Keiner darf vergessen gehen. Die Kleinsten erhalten die grosse Bühne, als sie, garniert mit den YB-Profis, ein Plauschturnier bestreiten. Derweil wähnt man sich drinnen im Kabinengang an einer Klassenzusammenkunft, die Sprüche fallen im Sekundentakt: Auf die Jüngsten folgen die Ältesten, verschiedene YB-Koryphähen messen sich mit vergangenen Grössen des FC Basel.

Einer scheint ganz besonders motiviert: Auf den Tag genau zehn Jahre nachdem Reto Burri per Hechtkopfball zum 1:1 gegen Lugano ausglich und das letzte Tor im alten Wankdorfstadion erzielte, steht der mittlerweile 35-Jährige wieder einmal für YB auf dem Platz. Vor seinem Auftritt zeigt er sich zuversichtlich: «Ich will wieder ein Kopftor erzielen, aber nicht im Flug. Auf dem Kunstrasen möchte ich auf den Füssen landen.» Dem Stürmer gelingt zwar später kein Tor, mit anderen verdienstvollen Young Boys wie Stéphane Chapuisat (2 Tore), Thomas Häberli (1), Gürkan Sermeter, Martin Weber oder René Sutter darf er sich jedoch über einen 3:2-Sieg freuen.

Währenddessen übt sich die aktuelle YB-Besetzung erstmals in Akkordarbeit. In der Autogrammstunde kritzeln die Young Boys freundlich Unterschrift für Unterschrift – während vor Scott Sutters Kartenstapel weibliches Kichern dominiert, geht vor Christian Gross’ Tisch eher bewunderndes Raunen um. «Mein Abend ist gerettet», ist sich eine ältere Frau nach ergatterter Unterschrift sicher.

Einen ersten Abend hat die neue YB-Mannschaft ihrem Anhang bereits versüssen können. In der kommenden Saison werden von den Bernern nun Grosstaten erwartet.

Neues YB-Trikot sorgt für hitzige Diskussionen

Der BSC Young Boys hat am Donnerstag das Geheimnis um das Trikot für die kommende Saison 2011/2012 gelüftet. Bei den Fans sorgt der Dress nicht durchgehend für positive Reaktionen.

Es ist gewohnt gelb-schwarz und sorgt für viel Furore: Das neue Trikot der Mannschaft von BSC Young Boys wurde am Donnerstag im Rahmen des Saisonstart-Event vorgeführt. Die Fans sind sich über die neuen Trikot nicht einig.

Nicht mehr Biene-Maya

Eine nicht repräsentative Umfrage auf bernerzeitung.ch zeigt, dass fast 70 Prozent der 850 Teilnehmer mit dem neuen Trikot zufrieden sind (Stand 15 Uhr). Die Minderheit hätte jedoch mehr erwartet. Die Fans machen ihrer Kritik auf Facebook und im YB-Forum Luft. «Ich hätte mehr Kreativität erwartet», heisst es von einem Fan. Kritiker beschreiben das Trikot als einfach, langweilig und billig. Selbst die rote Farbe des Bauhaus-Logos, welches sich mitten auf der Brust des Trikots befindet, wird kritisiert. Nicht zuletzt vermissen die Fans die schwarze Farbe. «Das Bienen-Trikot hat Charakter gehabt, nun wird nur noch kopiert», beschwert sich ein Fan.

Eine Dortmund-Kopie?

«Mit Dortmund-Shirt zum Meistertitel?», so ein Fan auf der YB-Facebook-Gruppe. Erstaunlich viele Fans betonen die Ähnlichkeit mit dem Borussia Dortmund-Trikot der vergangenen Saison. Ein Fan sieht jedoch eine positive Verbindung zu Dortmund: «Jetzt holen wir die Meisterschaft wie Dortmund!», verkündet er.

Grundsätzlich finden sich die YB Fans jedoch auch mit dem neuen «Leibchen» ab. Klassisch, schlicht und stilvoll, halten die Befürworter dagegen. Man sei endlich vom Biene-Maja-Look weggekommen, der durch die breiten schwarzen Streifen entstand, schrieben einige. «Um Welten besser als das letztjährige mit den gefühlten zehn Gelbtönen», verkündet ein Fan im Forum. Sogar begeisterte Stimmen werden laut: «Einfach, geradlinig, unkompliziert – genauso, wie wir den Titel holen werden.»

Andere ziehen ein neues Fazit: «Egal wie das Trikot aussieht, Hauptsache die Spieler drin sind gut», kommt für einmal ein weiblicher Fan zu Wort.