|
|
Forum ybfans.chTreffpunkt der Fans des BSC Young Boys |
|
Autor |
Nachricht |
shalako
|
Verfasst: Freitag 24. November 2017, 15:34 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26723
|
23.11.2017 Zitat: YB: Das europäische Out als nationaler Vorteil?
Während Hauptkonkurrent Basel auch nach der Winterpause auf 3 Hochzeiten tanzt, können die Berner ihre Kräfte bündeln. Ein entscheidender Vorteil?
Die Gemütslage der Schweizer Teams hätte am Mittwoch und Donnerstag unterschiedlicher nicht sein können. Auf der einen Seite Basel: Nach furiosem Schlusssprint Manchester United in die Knie gezwungen. Die CL-Achtelfinals greifbar nah, die Europa League das Minimum.
YB, auf der anderen Seite, am Boden zerstört: Die Niederlage gegen Partizan bedeutet das europäische Saisonende. Djibril Sow bezeichnete das Scheitern danach als «extrem bitter». Gerade für junge Spieler sei die Europa League «eine Bühne, um sich zu präsentieren und zu lernen.»
Aber, so beeilte sich Sow im Interview anzufügen, jetzt könne man sich tatsächlich besser auf Meisterschaft und Cup konzentrieren. Bleibenden Schaden habe die Niederlage in Belgrad im Gefüge zudem nicht hinterlassen. Schlecht sei die eigene Leistung schliesslich nicht gewesen.
Basel: Mindestens 3 weitere Spiele
Nun stellt sich die altbekannte Belastungsfrage: Unabhängig davon, ob Basel seine vorzügliche Ausgangslage nutzt oder nicht – für das Team von Raphael Wicky stehen im Minimum 3 weitere Tänze auf europäischem Parkett an. Nach dem letzten Gruppenspiel entweder in den CL-Achtelfinals, oder, wenn ZKSA Moskau noch an Basel vorbeiziehen sollte, in den EL-Sechzehntelfinals.
Kann das junge Team des Serienmeisters mit der Dreifachbelastung umgehen? Nebst der zusätzlichen Spielzeit dürfen auch allfällige Reisestrapazen nicht vergessen werden. Basel spielt zudem vor der Winterpause in Lissabon, während YB Skenderbeu empfangen «darf». https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... er-vorteil
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Samstag 25. November 2017, 12:47 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26723
|
25.11.2017 Zitat: Die ungenügende Bilanz in der Fremde
YB überwintert im Europacup erneut nicht. Das liegt vor allem an den schwachen Resultaten in den Auswärtsspielen.
Die Young Boys haben sich seit 2010 ganz respektabel geschlagen im Europacup. Und immerhin fünfmal die Europa League erreicht. Was sich aber wie ein roter Faden durch all die Jahre zieht, sind die schwachen Resultate in der Fremde.
Ob das in Qualifikationspartien, Gruppenspielen oder Sechzehntelfinals war. In den 15 Vorrundenbegegnungen der Europa League zum Beispiel gewann YB nur zweimal – und schoss bloss 14 Treffer. 6 davon bei den zwei Erfolgen in Udinese (3:2) und Bratislava (3:1).
Seit über drei Jahren warten die Young Boys nun bereits auf einen Auswärtssieg. Oft agierten sie auswärts erschreckend harmlos – und ganz anders als im Stade de Suisse auf dem heimischen Kunstrasen.
Auch unter Hütter erfolglos
Auch Adi Hütter hat die Auswärtsschwäche nicht beheben können. Unter dem österreichischen Trainer setzte sich YB in den zwei letzten Sommern zwar überraschend in der Champions-League-Qualifikation gegen Schachtar Donezk sowie Dynamo Kiew durch.
Aber das waren, wenn man ehrlich sein will, genau genommen eher zufällige, ziemlich glückhafte Erfolge. Und dank zwei guten Leistungen in den Rückspielen in Bern.
In den zehn Europacup-Auswärtspartien unter Adi Hütter in den letzten 16 Monaten verloren die Young Boys sechsmal und erzielten nur 7 Treffer, ein Sieg gelang nie.
Natürlich fehlte Torjäger Guillaume Hoarau in den meisten dieser Begegnungen in den letzten zwei Saisons verletzt. Aber um auf kontinentaler Ebene den nächsten Schritt zu realisieren, müssen sich die Young Boys auswärts erheblich steigern.
Halbwegs ordentliche Leistungen wie dieses Jahr in Kiew (2:2) und bei Partizan Belgrad (1:2) sowie letzte Saison in Piräus (1:1) genügen letztlich nicht dafür, die Vorrundenphase zu überstehen. Nicht einmal in zwei durchschnittlich besetzten Europa-League-Gruppen. https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/15921301
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Samstag 25. November 2017, 12:49 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26723
|
25.11.2017 Zitat: YB: Auch eine Konsequenz aus der Philosophie
YB fehlte bei Partizan Belgrad nicht viel. Ein bisschen Cleverness, ein bisschen Entschlossenheit, ein bisschen Erfahrung. Die Young Boys wurden in der Europa League unter Wert geschlagen.
Es muss, betrachtet man die ausgelassene Freude, ein sehr wertvoller Sieg für Partizan Belgrad sein. Staff und Spieler sind dem Vernehmen nach bis in die nicht mehr ganz so frühen Morgenstunden des Freitags damit beschäftigt gewesen, das 2:1 gegen YB gebührend zu feiern.
Besonders schonend für die eigene Gesundheit gingen sie dabei nicht vor. Die Erleichterung war im serbischen Spitzenklub spürbar, erstmals seit 13 Jahren überwintert Partizan im Europacup.
Die Young Boys dagegen haben am späten Donnerstagabend in Belgrad eine gute Gelegenheit verpasst. Wäre ihnen in der Schlussphase das verdiente 2:2 gelungen, sähe die Ausgangslage nun reizvoll aus. Bei einem Heimsieg gegen Skënderbeu hätte Partizan auswärts bei Leader Dynamo Kiew ebenfalls gewinnen müssen – sonst wäre YB weitergekommen.
Nun verkommt das letzte Spiel gegen Skënderbeu für die Young Boys zur Pflichtübung, die Konzentration gilt den nationalen Wettbewerben. «Wir sind enttäuscht», sagt Sportchef Christoph Spycher, «die Jungs haben in Belgrad alles gegeben. Leider waren wir nicht effizient. Aber es bleibt keine Zeit, traurig zu sein.»
Wenig Tore geschossen
Morgen schon treten die Young Boys in Lugano an. Der Tessiner Verein gewann vorgestern in der Europa League gegen Be’er Sheva 1:0, ist mit sechs Punkten aber ebenfalls vorzeitig ausgeschieden. YB hat nur drei Zähler auf dem Konto, es ist eine schwache Bilanz. Und die Partie in Belgrad war ein Sinnbild für diese Europa-League-Kampagne. «Wir haben eigentlich gut gespielt», sagt Trainer Adi Hütter. «Aber Fehler werden international sofort bestraft.
Und wir waren im Abschluss nicht zielstrebig. Oft fehlte nicht viel.» Aber es fehlte eben etwas. Nur gerade fünf Treffer gelangen YB in den fünf Gruppenspielen, in der Super League sind es 35 in 15 Partien. «Es ist nicht einfach, im Europacup Tore zu erzielen», sagt Spycher. Und Hütter ergänzt: «Vielleicht fehlten uns in den entscheidenden Momenten Cleverness und Ruhe.»
Drei Punkte, sagt der Coach noch, seien aber angesichts der grösstenteils ordentlichen Leistungen ein zu geringer Lohn. «Wir wurden unter Wert geschlagen.»
Tatsächlich waren alle Spiele eng, YB war nie schlechter, meistens wie in Belgrad leicht überlegen. Höher als 1:2 verloren die Berner nie. «Es ist brutal, nur drei Punkte zu haben», findet Spycher. «Doch vielleicht ist das eine Konsequenz aus unserer Philosophie. Man kann nicht alles haben. Wir gehen unseren Weg weiter.»
Die Young Boys setzen ja auf eine sehr junge, sehr begabte Mannschaft, in Belgrad betrug das Durchschnittsalter der Startelf nicht einmal 23, einzig Captain Miralem Sulejmani war älter als 25. Der 28-Jährige gab in seinem Heimstadion in Abwesenheit von Marco Wölfli, Steve von Bergen, Sékou Sanogo (alle angeschlagen) sowie vom eingewechselten Guillaume Hoarau lange Zeit den Vater oder wegen seiner bemerkenswerten internationalen Erfahrung sogar den Grossvater des Teams.
«Wir haben uns gut präsentiert», sagt Sulejmani, «und hätten mindestens einen Punkt verdient. Partizan ist eine Mannschaft, die klug auf ein bestimmtes Ergebnis spielen kann.»
Miralem Sulejmani hätte auch sagen können, Partizan habe sehr bescheiden gespielt und das Optimum herausgeholt. In der Schlussphase zitterte der Gastgeber, doch die YB-Offensivkräfte operierten zu hektisch und wie Roger Assalé teilweise zu eigensinnig. «Dieses Spiel war ideal für die Entwicklung der Jungen. Sie lernen daraus», sagt Spycher. Trainer Hütter wiederum tut es «wahnsinnig leid» für sein junges Team.
Immerhin werden die vielen talentierten und von Klubs aus Topligen beobachteten Berner Akteure im Frühling nicht mehr im europäischen Fokus stehen. Laut Spycher ist es das klare Bestreben, das Kader im Winter noch zusammenzuhalten.
Und immerhin, auch das ist eine positive Erkenntnis aus dem Rückschlag in Belgrad, können sich die Young Boys nun total auf die Super League konzentrieren. Und auf den Cup, in dem es am nächsten Donnerstag im Viertelfinal zu Hause gegen St. Gallen geht. Rivale Basel dagegen wird vermutlich bis in den März hinein mit der Eliteliga Champions League beschäftigt sein. https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/31407856
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Samstag 25. November 2017, 12:51 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26723
|
25.11.2017 Zitat: Europa League war, Super League ist
Das Ausscheiden im Europacup schmerzt. Doch YB muss den Fokus schnell auf das nationale Programm legen, geht es bis zur Winterpause doch um viel.
Es herrschte nicht der grosse Katzenjammer, als die YB-Spieler und der Staff kurz vor Mitternacht das noch immer von Hundertschaften der Polizei abgesicherte Partizan-Stadion verliessen, die Enttäuschung war aber spürbar. Wie im Vorjahr hatten die Berner in der Europa League vorzeitig die Segel streichen müssen. Das Fazit der Kampagne 2016/17 tönte bei Trainer, Sportchef und Captain ziemlich ähnlich: viele positive Ansätze, aber eine schlechte Umsetzung.
«Ich habe den Eindruck, dass wir über alle Spiele hinweg ziemlich stabil waren. Doch drei Niederlagen und zwei Unentschieden, das ist letztlich zu wenig», ärgerte sich Adi Hütter über dieses Missverhältnis zwischen Leistung und Erreichtem. Seine Unzufriedenheit über die magere Punkteausbeute war ein Aspekt, die Freude über den kecken Auftritt seiner sehr jungen Mannschaft in diesem Hexenkessel – «mit zwei 20-Jährigen im Zentrum» – ein anderer.
Die «fehlende Effizienz» war auch für Christoph Spycher der Hauptgrund für das neuerliche Scheitern. Dass YB den einen oder anderen Patzer teuer bezahlte, führte er auch auf die fehlende Erfahrung zurück. «In solchen Spielen entscheiden oft Details. Wir haben uns aber im Sommer entschieden, diesen Weg mit den jungen Spielern zu gehen, und dann gehört der eine oder andere Fehler halt dazu.»
Miralem Sulejmani, der gegen seinen früheren Club als YB-Captain auflief, hatte mit seinen 28 Jahren quasi die Vaterrolle innegehabt. Was er schmunzelnd und nicht ohne Stolz quittierte, als er darauf angesprochen wurde. «Wir sind mit einem sehr jungen Team angetreten, haben aber einen guten Match abgeliefert», sagte er. Wie in den anderen Spielen auch, urteilte er, und deshalb würden die Ausbeute und der letzte Platz in der Gruppe B nicht mit dem Gezeigten korrespondieren: «Wir waren besser, als wir nun dastehen.»
Lugano auf der Erfolgsspur
Viel Zeit, die Wunden zu lecken, bleibt den Young Boys nicht. Gestern Mittag flog die Mannschaft zurück nach Bern und bestritt am Nachmittag ein Regenerationstraining. Denn Energie werden die Spieler in den verbleibenden gut drei Wochen bis zur Winterpause noch reichlich brauchen. Mit Lugano am Sonntag und Thun in einer Woche folgen in der Liga nun gleich zwei heikle Missionen auf fremdem Terrain. Dazwischen geht es am nächsten Donnerstag im Stade de Suisse gegen St. Gallen um den Einzug in den Cup-Halbfinal.
Schon die kommende Aufgabe im Tessin wird YB stark fordern. Dort wartet ein Gegner, der in der finalen Phase der Vorrunde immer besser auf Touren kommt. Das Team von Pierluigi Tami ist seit vier Ligaspielen ungeschlagen und hat dabei acht Zähler verbuchen können. Ein Achtungserfolg war zudem der Heimsieg in der Europa League am Donnerstag gegen Beer Sheva, auch wenn dieses 1:0 das vorzeitige Ausscheiden nicht mehr verhinderte.
Bei YB gibt es vor dem Gang ins Cornaredo-Stadion einige Fragen. Ist Captain von Bergen schon wieder fit? Soll ein Einsatz von Sanogo trotz Leistenproblemen gewagt werden? Wird Hoarau diesmal in der Startformation stehen? «Wir werden abwägen müssen, was für uns mit Blick auf die letzten Spiele sinnvoll ist», sagte der YB-Trainer vor der Rückreise in die Schweiz. https://www.derbund.ch/sport/fussball/E ... y/23677345
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Dienstag 5. Dezember 2017, 13:08 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26723
|
05.12.2017 Zitat: Keine Panik bei YB
33 Pflichtspiele bestreitet YB zwischen Ende Juli und Weihnachten. Nach dem 1:3 am Sonntag beimSaisonangstgegner Thun bleiben die Young Boys ruhig.
Es ist eine zu verrückte Geschichte, als dass sie an dieser Stelle nicht noch mal erwähnt wird. YB absolviert also eine überragende Saison, reiht Sieg an Sieg an Sieg, führt die Tabelle Anfang Dezember mit immer noch respektablen 4 Punkten Vorsprung auf den wieder erstarkten Serienmeister Basel an.
Aber: Zwei der drei Niederlagen in 17 Runden erlitten die Young Boys gegen den kleinen Kantonsrivalen Thun. Beide Male als Leader. Beide Male gegen den Letzten. Und beide Male deutlich (0:4 zu Hause, 1:3 in Thun).
7 von erst 17 Gegentoren kassierte YB gegen den krassen Aussenseiter, in den restlichen 15 Begegnungen waren es nur 10! Dabei sind die Young Boys aussichtsreicher Titelkandidat, während Thun allergrösste Abstiegssorgen plagen. «Fussball ist manchmal nicht erklärbar», sagt Adi Hütter.
Der YB-Trainer blieb in der Euphorie rund um den Verein konzentriert und ruhig, und auch nach Rückschlägen verliert er nicht die Kontrolle. «Das ist ein Prozess», sagt Hütter. «Niemand hat erwartet, dass wir jede Begegnung bis Saisonende gewinnen werden.»
Der Österreicher weist auf das enorm strenge Programm hin – und auf die sehr junge Belegschaft. «Die Spieler dürfen stolz sein, was sie erreicht haben. Manchmal gibt es aber halt Spiele, in denen es nicht läuft.»
Einige Akteure sind müde
33 Pflichtpartien bestreiten die Young Boys zwischen Ende Juli und Weihnachten, in dieser Saison kommen im Vergleich zur letzten der Cupviertelfinal sowie der 19. Spieltag hinzu. Im Frühling gibt es weniger Terminmöglichkeiten, weil die Spielzeit wegen der WM 2018 früher beendet sein muss.
«Fussball ist manchmal nicht erklärbar.» YB-Trainer Adi Hütter
Bis zur Winterpause folgen für YB drei Begegnungen, am Donnerstag der bedeutungslose Europa-League-Auftritt gegen Skenderbeu, drei Tage später das Heimspiel gegen GC, am 17. Dezember der Auftritt in Luzern. «Die letzten Monate haben viel Kraft gekostet», sagt Sportchef Christoph Spycher. «Das merkt man einigen Akteuren an.»
Besonders augenfällig ist das bei Jean-Pierre Nsame, dem Torjäger im Sturm, der seit Wochen ziemlich kraftlos wirkt. «Er hat im Sommer keine richtige Vorbereitung bestritten», sagt Spycher, «wechselte dann im August von Servette zu uns und war wegen der Verletzung von Guillaume Hoarau sofort intensiv gefordert.» Nsames Leistungseinbruch ist verständlich. Spycher ist überzeugt, dass der kräftige Angreifer nach der Winterpause und mit richtiger Vorbereitung im Frühling in Bestform sein wird.
Krasses Leistungsgefälle
Und im Grunde genommen kam die ungenügende Leistung in Thun ja keineswegs überraschend. Bereits eine Woche zuvor, beim sehr glückhaften 2:1-Sieg in Lugano, hatten die Young Boys über weite Strecken schwach und harmlos agiert.
Erstaunlicherweise zeigten die Young Boys zwischen den Partien in Lugano und Thun am Donnerstag im Cupviertelfinal gegen St. Gallen (2:1) vor der Pause die wohl beste von bisher 60 Halbzeiten in dieser Saison. Vielleicht lag der Fokus in der letzten Woche stärker auf dem Cup, wo der Weg zum Titel kürzer ist als in der Liga.
«Kein Team kann alle drei, vier Tage Topleistungen abliefern.» YB-Sportchef Christoph Spycher
«Kein Team kann alle drei, vier Tage Topleistungen abliefern», sagt Spycher. Derzeit stecken Weltklubs wie Arsenal, Real Madrid, Milan oder Dortmund in Ergebniskrisen. Und die YB-Welt sieht ja immer noch rosig aus – als Leader der Super League und Cuphalbfinalist.
Für diese Bilanz hätte Christoph Spycher Anfang Saison sofort unterschrieben. «Aber in der Europa League wurden wir für unsere guten Darbietungen leider unter Wert geschlagen», sagt der Sportchef. In den ausstehenden Partien im Jahr 2017 geht es für YB nun darum, das ausgezeichnete Halbjahr angemessen zu beenden – mit dem Gewinn der Wintermeisterschaft als Krönung. https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/10326329
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Mittwoch 6. Dezember 2017, 19:14 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26723
|
06.12.2017 Zitat: Berner gratulieren Meister-Rivalen
So profitiert YB vom FCB-Triumph!
Weil sich der FCB für den Achtelfinal qualifiziert, überholt die Schweiz im Uefa-Ranking die Holländer, die Tschechen und die Griechen!
Kurz nach Abpfiff übermitteln die Berner Young Boys via Twitter ihre Glückwünsche nach Basel. Schon vor dem Spiel hatte YB-Sportchef Christoph Spycher («Das wäre ein weiteres starkes Zeichen für den Schweizer Fussball») die Daumen gedrückt. Weil auch sein Verein, der in der Europa-League-Gruppenphase bereits ausgeschieden ist, von der Leistung der Basler profitiert.
Dank der Achtelfinal-Quali des FCB macht die Schweiz in der Fünfjahreswertung der Uefa drei Plätze gut, überholt Holland, Griechenland und Tschechien und liegt neu auf dem 12. Rang.
Zwei CL-Quali-Plätze für nächste Saison
Heisst: Die Super League dürfte – Stand jetzt – in der nächsten Saison zwei Mannschaften in die Champions-League-Quali schicken, der Cupsieger wäre fix für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert und zwei weitere Plätze für die Quali gäbe es obendrauf. Dem FCB, der für über die Hälfte aller Koeffizienten-Punkte verantwortlich ist, sei Dank.
PS: Damit sich der Meister direkt für die Champions League qualifiziert, müsste die Schweiz auf Rang 10 vorstossen und die Österreicher und Türken überholen. https://www.blick.ch/sport/fussball/cha ... 93093.html
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2017, 11:51 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26723
|
07.12.2017 Zitat: Auch YB profitiert vom Basler Höhenflug
Der erfolgreiche FCB verteidigt die gute Schweizer Platzierung in der Uefa-Fünfjahreswertung beinahe im Alleingang.
Zum Glück gibt es den FC Basel. Zum dritten Mal in sechs Jahren hat er sich für die Achtelfinals der Champions League qualifiziert. Es ist eine grossartige Bilanz für den Serienmeister des kleinen Fussballlandes Schweiz, dem Jahr für Jahr die besten Kräfte weggekauft werden.
Und bei der nationalen Konkurrenz mag man die kontinentalen Erfolge des FCB mit einer Mischung aus Bewunderung und Argwohn beobachten, schliesslich wird der Branchenprimus immer grösser und reicher.
Allerdings profitieren alle Super-League-Vereine von den brillanten Ergebnissen Basels im Europacup. Schliesslich sammelt der FCB fleissig Punkte für den Schweizer Uefa-Koeffizienten, der massgebend ist, wie viele Schweizer Vereine europäisch mitspielen dürfen – und wann die Klubs in der Qualifikation einsteigen müssen.
Auf dem fantastischen Platz 18 aller europäischen Vereine liegt Basel im Fünfjahresranking. Vor Weltklubs wie Inter, Milan, Liverpool, Tottenham. Zum Beispiel. Der FCB gehört zu den Grössen Europas, doch der Weg in die Champions League wird in Zukunft komplizierter.
Denn im Zuge der Reorganisation der Königsklasse werden die Topligen gestärkt, ab nächster Saison dürfen die vier besten Spielklassen (Spanien, England, Italien, Deutschland) je vier Vertreter direkt in die Gruppenphase schicken. Der Schweizer Meister dagegen ist nicht mehr automatisch dabei. Das ist abhängig von der Schweizer Platzierung in der Nationenwertung.
Vor dieser Saison belegte die Schweiz den respektablen Rang 12, dank Basels Höhenflug ist das auch im virtuellen Klassement der Fall. Es kann noch geringfügige Unterschiede geben, am Ende der Spielzeit aber wird die Schweiz nicht schlechter als auf Platz 15 liegen. Und der Stand im Sommer 2018 zählt für die Saison 2019/2020.
Tiefer als auf Rang 15 sollte die Schweiz auch später nicht fallen, denn sonst dürfte nur noch ein Klub an der Champions-League-Qualifikation teilnehmen. Und insgesamt wären bloss vier Teams am Europacup teilnahmeberechtigt.
Kurzer Weg für den Meister
Der Champion der aktuellen Spielzeit (YB oder Basel) muss übrigens nur die Playoffs bestreiten – gegen Meister aus Nationen ab Rang 11 abwärts. Da sind Länder wie Holland, Griechenland, Österreich dabei, auf den Schweizer Vertreter wartet also keine fast unlösbare Aufgabe. Auf dem Champions-Weg werden vier Startplätze zur Champions League verteilt. Auf dem Platzierungsweg, den der Zweite der Super League absolvieren muss, sind es nur zwei.
Und die Gegner werden dort deutlich stärker sein, wobei immerhin nicht mehr wie bisher Teams aus den Top 4 Europas vertreten sein werden. Sondern von den Rängen 5 (Frankreich) bis 15 (Österreich). Allerdings muss der Zweitklassierte gleich drei Qualifikationsrunden überstehen.
Auch YB trug als regelmässiger Europa-League-Teilnehmer zum ordentlichen Schweizer Uefa-Koeffizienten bei. In dieser Saison holten die Young Boys indes wenig Punkte. Und obwohl für einmal immerhin drei Teams in einer Gruppenphase dabei sind (Basel, YB, Lugano), ist die Schweizer Ausbeute nicht berauschend. Denn alle Punkte werden durch die Anzahl teilnehmender Vereine geteilt.
Und Luzern (in der 2. Qualifikationsrunde gegen Osijek aus Kroatien) sowie vor allem Sion (in der 3. Qualifikationsrunde gegen die Litauer von Suduva Marijampole) blamierten sich auf dem Weg in die Europa League mal wieder.
Nur Basel und mit Abstrichen YB ist es zu verdanken, ist auch nächste Saison die Hälfte der Super League (Top 4 plus Cupsieger) im Europacup dabei. https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/25342997
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 01:24 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26723
|
16.12.2017 Zitat: Meistercaptain lobt neue YB-Führung
FUSSBALL ⋅ Martin «Tinu» Weber (60) war 1986 Captain des letzten YB-Meisterteams. Vor dem Gastspiel der Berner am Sonntag (16 Uhr) in Luzern lobt er die neue YB-Führung und zeigt Respekt vor dem FCL.
Martin Weber, vor 31 Jahren gehörten Sie als zuverlässiger Verteidiger und Captain zur letzten YB-Meistermannschaft. Mit Lars Lunde, Robert Prytz, Georges Bregy und Dario Zuffi sorgten Sie in Bern für gelbschwarze Euphorie. Erinnern Sie sich oft daran?
Die Erinnerung an ein solches Ereignis bleibt natürlich stets präsent, oder ich werde von den Leuten immer wieder darauf angesprochen. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass wir seither nichts mehr geholt haben. Vorletzten Sommer feierten wir mit der damaligen Mannschaft das 30-Jahr-Jubiläum unseres Titels von 1986. Ich wäre froh, wenn YB diesen letzten Eintrag ins eigene Geschichtsbuch ergänzen könnte und wir bald nicht mehr das letzte Meisterteam wären.
1987 gehörten Sie auch dem letzten Cupsiegerteam aus Bern an. Warum hat YB seither keinen Titel mehr gewonnen, obwohl in den letzten acht bis zehn Jahren die Gebrüder Rihs sehr viele Millionen Franken in den Klub steckten?
Bei YB sind sehr, sehr viele Fehler gemacht worden. Falsche Leute waren am falschen Ort. Der Hauptgrund ist aber der FC Basel, der in all den Jahren hoch professionell und erfolgreich geführt worden ist. YB ist nicht an Basel vorbeigekommen.
In dieser Saison sind die Perspektiven für YB lange hervorragend gewesen. Der FCB hatte bis vor 14 Tagen sieben Punkte Rückstand. Nun sind es noch zwei. Warum hat YB gegen Kantonsrivale Thun beide Spiele verloren?
Das weiss ich auch nicht. In Bern pflegt man zu sagen, wenn YB verliert, dann am liebsten gegen Thun. Nur mit Konstanz kann man Meister werden, doch hin und wieder kann es eine Niederlage geben. Insgesamt ist der Kurs, den die Young Boys vor einem Jahr eingeschlagen haben, der richtige. Fredy Bickel und andere Protagonisten sind weg, die Sünden aus der Vergangenheit werden korrigiert. Der neue Sportchef Christoph Spycher ist einer von uns, der sich nicht profilieren muss. Er zeigt, dass man das Team selbst mit weniger Geld besser machen kann. Die Vorrunde ist zwar nicht optimal gelaufen, aber von einem guten Herbst darf man gewiss reden. Wir sind auf dem richtigen Weg. Als sehr positives Zeichen werte ich, dass wir in der Tabelle vor Basel sind.
Trotzdem spürt YB den heissen Atem des FCB im Nacken. Der Achtelfinaleinzug in der Champions League hat den Baslern viel Aufwind gegeben.
Sie haben die Saison schlecht angefangen, doch jetzt zeigt sich, dass sie wieder ein gutes Team haben, das im Flow ist. Allerdings beträgt der Vorsprung des FCB nicht mehr wie in jüngerer Vergangenheit 10 bis 15 Punkte. Nein, YB liegt vorne. Zudem erachte ich die Achtelfinalteilnahme der Basler als ein Plus für uns. Sie werden für das Duell gegen Manchester City in der Königsklasse viel Energie brauchen. Zudem werden wir den FCB zwischen dem Hin- und Rückspiel Ende Februar zum Cup-Halbfinal in Bern empfangen. Das wird zum Spiel der Spiele, entscheidend für den Titel. YB würde mit dem Sieg das nötige Selbstvertrauen für die Meisterschaft tanken, da bin ich sicher.
Am Sonntag geht es zuerst gegen den FCL. Für die Berner nur eine Pflichtaufgabe?
Ich bin im Oktober beim 1:0-Sieg in Luzern im Stadion gewesen. YB hatte Glück, die Partie war eng und ein Geknorze. Bei der Neuauflage wird es nicht anders sein. Ich hoffe natürlich auf drei Punkte, damit wir sicher auf dem ersten Platz überwintern können. http://www.luzernerzeitung.ch/sport/fus ... 53,1163232
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 01:29 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26723
|
16.12.2017 Zitat: Ex-Profi Lunde über sein Leben nach dem Abpfiff: «Der Lars, der kann nicht mehr Fussball spielen»
Lars Lunde spricht über sein Leben nach dem Abpfiff. Seine erfolgreiche Fussballkarriere nahm ein jähes Ende. Mit 26 Jahren musste der ehemalige Spieler des FC Aarau die Karriere aufgrund eines Autounfalls beenden.
Es war April 1988: Ich kam mit meiner damaligen Mannschaft, dem FC Aarau von einem Auswärtsspiel im Berner Wankdorf mit dem Bus zurück. Spiele gegen den ehemaligen Club waren immer sehr schlimm. Beide versuchten, dass der andere möglichst schlecht aussieht. Wir gewannen zwar 2:1, aber ich schoss kein Tor, es war für mich ein verlorenes Spiel.
Ich stieg in mein Auto beim Stadion Brügglifeld und fuhr los. Ich war völlig frustriert und abgelenkt. Ab diesem Zeitpunkt kann ich mich an nichts mehr erinnern. Mein damaliger Trainer Ottmar Hitzfeld erzählte mir später, dass ich an ihm vorbeifuhr und zuwinkte. Ein seitlich heranfahrender Zug rammte mein Auto. An diesem Tag fand meine Karriere als Fussballer ein jähes Ende. Mit 26 Jahren.
«Ich sagte dem Arzt, dass ich aus dem Fenster springe»
Schädel-Hirn Trauma. Man versetzte mich in ein zwölftägiges künstliches Koma. Ich erwachte im Spital, mein Bruder, der eigentlich in Dänemark wohnt, war da. Mir wurde erzählt, dass ich einen Unfall hatte. Nach und nach begriff ich die Situation. Ich verlor in den nächsten Wochen stark an Gewicht und war schwach. Es begann eine harte Zeit für mich. Die beklemmende Atmosphäre in meinem Zimmer hielt ich nicht aus. Irgendwann sagte ich dem Arzt, dass ich aus dem Fenster springe, wenn ich nicht nach Hause gehen darf. Am nächsten Tag konnte ich gehen.
Das Leben nach dem Abpfiff
In loser Folge richten wir den Blick auf spannende Persönlichkeiten aus dem Fussballbusiness. Wir lassen sie aus dem Leben nach der Karriere erzählen. Dieses Mal mit Lars Lunde (53). Er spielte von 1984 bis 1986 für YB und schaffte dann den Sprung in die Bundesliga zu Bayern München. Nach der Rückkehr in die Schweiz zum FC Aarau endete seine Karrie 1988 nach einem Autounfall. Der Däne lebt noch heute in der Schweiz und arbeitet als Operationsassistent.
Vor zwanzig Jahren lancierte ich eine zweite berufliche Karriere als Operationsassistenz. Seit sechs Jahren lebe ich wieder in Bern und arbeite in der Klinik Beau. In Aarau hatten wir viele Patienten in Behandlung, welche Opfer von Autounfällen waren. Das hat mich immer sehr berührt. Es hätte alles so viel schlimmer kommen können. Wenn die Leute mir sagen, dass ich einfach grosses Pech habe, widerspreche ich: Ich hatte unglaubliches Glück.
In Bern gibt es nur wenige Notfälle. Ich bereite die Operationen vor: Um sieben Uhr morgens kommt meist der erste Patient, den ich dann auf dem Operationstisch in den Operationssaal fahre. Sehr oft werde ich erkannt von den Patienten und wir reden über Fussball. Damit kann ich von der Angst vor der Operation ablenken. Wenn die Narkose dann wirkt, lagere ich den Patienten so um, dass er direkt operiert werden kann.
Nach der Operation fahre ich ihn wieder hinaus und bringe ihn zu seinem Zimmer. Mir wurde nie langweilig bei diesen Aufgaben. Am Anfang war es natürlich schon etwas komplett anderes. Fussball spielen zu dürfen, war für mich die grösste Leidenschaft – und Operationsassistent war eben Arbeit.
Dabei lief eigentlich alles so gut. Bevor ich zu Aarau kam und den Unfall hatte, holte mich Uli Hoeness von den Young Boys Bern zum FC Bayern München. Ich schoss bei den Young Boys Bern damals enorm viele Tore und wir wurden Meister. Es kamen danach täglich Anrufe von Spieleragenten. Deutschland und Schweiz, das war wie Tag und Nacht. In der Schweiz machte ich Ferien. In Deutschland spielte ich Fussball. Ein ganz anderes Niveau.
Ich erinnere mich an das erste Auswärtsspiel in Berlin. Wir kamen beim Stadion an mit dem Bus und die anderen Spieler sagten zu mir: «Lars, du trägst jetzt die Koffer.» Mit den Deutschen kannst du keinen Spass machen. Bei den Schweizern sagst du etwas, sie überlegen einige Sekunden, während du schon einen Schritt weiter bist. Bei den Deutschen funktioniert das nicht. Solche Kleinigkeiten waren nicht gut für mein Selbstvertrauen.
Erstes Tor in München
Das Training war sehr fordernd. Mein erstes Tor in München schoss ich erst nach einem halben Jahr. Was in der Schweiz leicht war, fühlte sich plötzlich schwierig an. Ich konnte alleine vor dem Tor stehen und traf die Eckfahne, selbst wenn kein Torhüter vor mir war.
In Deutschland bist du nur gut, wenn du Tore schiesst. Ich erinnere mich an einen Montagmorgen am Kiosk, in der „Bild“ auf der ersten Seite: Lars Lunde, der Versager. Uli Hoeness legte mir bald nahe, den Verein zu verlassen: «Aber bloss nicht zurück in die Schweiz, sonst kannst du deine Karriere an den Nagel hängen!»
Ich ging trotzdem zurück in die Schweiz, als Leihgabe zum FC Aarau. Dort lief es wieder besser. Ottmar Hitzfeld sagte mir: «Lars, du kannst hier wieder wachsen und du wirst Tore schiessen.» Und so war es auch. Endlich sah ich wieder die Angst in den Augen der Gegner, wenn ich auf sie losrannte. Das gab mir Selbstvertrauen.
Eine Weile nach meinem Unfall kam ich bei Uli Hoeness unter, ich wohnte in seinem Haus bei München. Er hat alles für mich getan, damit ich wieder auf die Beine komme. Ich war ein Teil seiner Familie. Als ich mich dazu bereit fühlte, ging ich zurück nach Aarau.
Das erste Training, ich kann mich genau erinnern. Alle freuten sich über meine Rückkehr. Viel machen konnte ich allerdings sowieso nicht. Irgendwann machte ich einen Kopfball, am nächsten Tag konnte ich fast nicht mehr aus dem Bett steigen. Mein Kopf fühlte sich an wie ein riesiger Stein.
Natürlich habe ich weiterhin trainiert. Mit der Zeit wurde mir aber bewusst, dass ich einfach nicht mehr der Gleiche bin. Es fehlte immer die entscheidende Bewegung beim Dribbling, die punktgenaue Koordination des Schusses.
Die letzte Station beim FC Baden
Die Leute sagten: «Der Lars, der kann nicht mehr Fussball spielen.» Ich hielt dagegen: «Natürlich kann ich Fussball spielen! Einfach nicht mehr so gut.» Doch das wurde nicht akzeptiert. Vor meinem Unfall konnte ich manchmal ein Arschloch sein zu jüngeren Spielern oder Spielern, welche nicht auf meinem Niveau waren. Einige Spieler taten nun dasselbe bei mir. Wenn du deine Stärke nicht mehr ausspielen kannst, bist du wie ein verletztes Tier.
Meine letzte Station als Spieler war beim FC Baden, der damals unter Raimondo Ponte spielte. Ponte war unsympathisch, aber er war der einzige Trainer seit meinem Unfall, der mir die Wahrheit sagte. Er machte Übungen mit mir, welche mir besonders deutlich zeigten, dass meine Leistung auch beim FC Baden nicht mehr reicht. Jeden Abend nach dem Training musste ich 1 gegen 1 Trainingseinheiten absolvieren. Nach drei Monaten hatte ich die Schnauze voll und beendete meine Karriere.
Ich lernte bald eine Dänin hier kennen. Da sie keine Aufenthaltsbewilligung bekam, zogen wir ein halbes Jahr nach Dänemark. Ich fühlte mich sehr unwohl in diesem Land. Die Schweiz war meine neue Heimat. Wir kehrten zurück in die Schweiz und heirateten. Irgendwann fragte mich der Mannschaftsarzt des FC Aaraus, Professor Bürgi: «Lars, was machst du eigentlich die ganze Zeit, seit du nicht mehr Fussball spielst?»
Ich zuckte mit den Schultern, denn neben Tennis und Rumhängen machte ich nicht viel. Ich bin ein Typ, der nicht sein eigener Chef sein kann. Stellt man mir Aufgaben, dann bin ich gut. Mein ganzes Leben lang schrieb ich nie eine Bewerbung, das hat mich verwöhnt gemacht. Dieser Professor Bürgi versprach mir, einen Job für mich zu finden. Vielleicht in der Küche oder der Gärtnerei eines Spitals: Ich wurde Operationsarzt.
Der Wandel des Fussballs
Nebenbei war ich sporadisch als Jugendtrainer tätig, aber das lag mir nicht so. Alles, was ich früher als Spieler nicht gerne tat, musste mein Team nun machen. Und ich machte vieles nicht gerne. Wenn ich damals anders getickt hätte, wäre ich vielleicht die 5% besser gewesen, die es beim FC Bayern München benötigt hätte. Aber so ist das Leben. Wir würden wohl vieles anders machen, wenn wir jung wären mit unserer Erfahrung. Die Jahre beim FC Bayern München waren die zwei schönsten meines Lebens. Es gibt für mich keinen besseren Verein.
Der Fussball heute hat sich stark gewandelt. Die Spieler geniessen keine Freiheiten mehr. Sie werden ständig überwacht. Früher konnte man nach einem Spiel auch mal saufen gehen, heute würde das als Skandal gelten. Ich finde auch, dass Fussballer heute zu verwöhnt sind. Wenn die Karriere zu Ende geht, kann man doch nicht erwarten, dass jemand das Leben für einem meistert.
Die Young Boys müssen froh sein, dass sie überhaupt noch existieren, nach den Schwierigkeiten in den 90er Jahren. Sie hatten ja durchaus Möglichkeiten, Meister zu werden, etwa mit Petkovic. Aber Basel hat einfach immer besser gearbeitet. Erst wenn die Mannschaft gut genug ist und zusammengewachsen ist, kannst du sagen, dass du Meister werden willst.
Als ich mit damals mit YB Meister wurde, waren wir zwar nicht die beste Mannschaft der Schweiz, aber wir hatten eine unheimliche Harmonie untereinander. Ich habe für jedes Heimspiel zwei Tickets zu Gute, oft gehe ich sie mir anschauen.
Für diese Saison habe ich ein gutes Gefühl, ich glaube zwar nicht, dass YB Meister wird, allerdings haben sie clever agiert auf dem Transfermarkt und Spieler geholt, welche besser zur Mannschaft passen als die, die gingen. https://www.aargauerzeitung.ch/sport/fu ... -132003663
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 13:44 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26723
|
18.12.2017 Zitat: Das meint BLICK zu Wintermeister YB
So sieht der Berner Titel-Fahrplan aus
Winterpause in der Super League. Ein Kommentar von BLICK Fussball-Reporter Alain Kunz.
Es sind nun schon zwei Titel, die YB bereits im Sack hat: Halbzeitmeister. Und Wintermeister.
Denn YB war nach der 18. Runde Erster und damit Halbzeitmeister (ein inoffizieller Titel) und bleibt es nun auch dank des 4:2 in Luzern an Weihnachten (ein noch inoffiziellerer Titel). Der Feiertags-Titel mag zwar statistisch nutzlos sein. Und doch ist er Gold wert!
Für die Psyche der YB-Familie wäre es fürchterlich gewesen, fast zwei Monate lang die Tabelle anschauen zu müssen mit dem FCB auf dem Thron, nachdem YB die Rangliste nun schon so lange angeführt hat.
So gesehen war das ein kleiner Schritt in Richtung Titel. Ein weiterer. Es bleiben aber noch ganz viele kleine Schritte zu machen. Und drei Riesensprünge!
Der erste Riesensprung: YB darf in der Winterpause keinen Leistungsträger verlieren. Keinen Assalé, keinen Nuhu, keinen Sanogo und keinen Mbabu. Nicht an Basel, schon gar nicht. Aber auch nicht ins Ausland. Zu fragil ist das YB-Kunstwerk noch immer.
Zweitens: Der Cup-Halbfinal vom 27. Februar zu Hause gegen den Titelverteidiger. Klar, es werden dann schon vier Runden gespielt sein. Aber ein Ausschalten des Erzrivalen und ein Einzug in den Final, der womöglich gar in Bern gespielt wird, könnte einen ungeahnten Boost auslösen.
Und drittens muss Hoarau das Fernduell der Rückkehrer gegen Ricky van Wolfswinkel zu seinen Gunsten entscheiden. YB braucht die Tore von AirFrance zwingend. Ohne sie ist der Titel kaum zu holen.
Ein kleiner Schritt (der nun getan ist), viele weitere kleine – und diese drei Gewaltssprünge. Das ist für YB der Fahrplan zum Titel!
https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 41837.html
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
|
Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 43 Gäste |
|
|
|
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.
|
|
|